Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Bernie Ecclestone: Sieg im ersten Gerichtsprozess

Von Petra Wiesmayer
Bernie Ecclestone kann vorerst aufatmen

Bernie Ecclestone kann vorerst aufatmen

Constantin Medien hatte gegen Bernie Ecclestone das Nachsehen. Die Schadenersatzklage des deutschen Medienkonzerns gegen «Mr. Formula One» wurde vom Obersten Gericht in London abgewiesen.

Bernie Ecclestone kann durchatmen. Den ersten Prozess dieses Jahres hat der 83-Jährige gewonnen. Das Oberste Gericht in London hat die Schadenersatzklage über 140 Millionen Dollar, die Constantin Medien im August vergangenen Jahres gegen ihn angestrengt hatte, abgewiesen. Das deutsche Medienunternehmen will aber angeblich in Berufung gehen.

Der Mediengruppe seien durch den Verkauf der Formel 1-Anteile an CVC im Jahr 2006 geschätzte 171 Millionen Dollar Gewinn entgangen, führte Constantin Medien damals an. Angeblich hatte das Unternehmen sogar mehr für die zum Verkauf stehenden Anteile geboten. Diese seien jedoch im Zuge des Verkaufs an CVC – der wiederum durch die angebliche Bestechung des damaligen BayernLB-Risikovorstands Gerhard Gribkowsky zustande gekommen sein soll – unterbewertet worden. Dadurch sei der Anteil, den man selbst erhalten hat, viel geringer ausgefallen als wenn der Verkaufspreis angemessen gewesen wäre, hatte Constantin Medien argumentiert.

Das Urteil von London ist für Eccelstone ein erster Sieg und könnte indirekt auch Auswirkungen auf den Prozess haben, der im April vor dem Oberlandesgericht in München beginnen soll. So erklärte der Richter, die Zahlungen von Eccelstone an Gribkowsky seien Bestechung gewesen, da Ecclestone mit dem Banker «eine korrupte Vereinbarung» getroffen hätte. Die Zahlung sei aber nicht erfolgt, damit die Anteile unterbewertet würden. Somit sei Constantin Medien durch die Bestechung kein Schaden entstanden.

Und Ecclestone bekam vom Richter einen weiteren verbalen Schlag versetzt. «Auch wenn man die vergangene Zeit und Mr. Ecclestones Alter berücksichtigt, tut es mir Leid sagen zu müssen, dass ich ihn nicht als zuverlässigen oder ehrlichen Zeugen bezeichnen kann», wird Richter Justice Newey von ESPN zitiert.

Durch den Freispruch in London könnte nun seine Position beim Verfahren in Deutschland gestärkt werden oder durch die bestätigte Bestechung auch geschwächt werden. Im Falle einer Verurteilung in München könnte Bernie Ecclestone bis zu zehn Jahre im Gefängnis landen.

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