Hamilton und Rosberg: Rätselhafter Tempo-Unterschied

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff und Niki Lauda: Nach dem Malaysia-Erfolg beschränkte sich die Mercedes-Spitze nicht nur darauf, die Doppelspitze zu bejubeln

Toto Wolff und Niki Lauda: Nach dem Malaysia-Erfolg beschränkte sich die Mercedes-Spitze nicht nur darauf, die Doppelspitze zu bejubeln

Obwohl die Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg im Malaysia-GP die beiden vordersten Ränge belegten, lief der Grand Prix für das Mercedes-Duo nicht sorgenfrei ab.

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff hielt sich nach dem Doppeltriumph seiner Schützlinge Lewis Hamilton und Nico Rosberg nicht lange mit Lobeshymnen auf. Vielmehr nutzte der 42-jährige Wiener die Fragen der Journalisten für eine kleine Fehleranalyse. Er erklärte: «Lewis ist von Anfang an weggestürmt, aber er ist kontrolliert weggefahren. Wir müssen analysieren, warum wir bei den beiden Autos einen so grossen Tempo-Unterschied hatten. Nico hat sich von Anfang an ein bisschen schwerer getan und hatte gleich in den ersten Ecken schon Übersteuern, das war, als ihm Sebastian Vettel nahe gekommen ist. Aber das Fahrverhalten ist plötzlich zur Rennmitte wieder besser geworden.»

Wolff verrät: «Erst dachten wir, dass Nico schon beim Start zur Aufwärmrunde die Räder stark durchdrehen liess, und dann beim Rennstart nochmals. Er hat uns auch gesagt, dass der Start zu aggressiv war. Es hätte darum sein können, dass die Reifen dabei überhitzten. Aber das Problem tauchte beim zweiten Reifensatz auch auf. Und da erholten sich die Reifen sogar wieder. Der Unterschied zwischen den beiden Fahrzeug-Abstimmungen war auch nicht so gross.»

Auf die Frage, warum Spitzenreiter Hamilton, der deutlich schneller unterwegs war, offenbar weniger Sprit verbrauchte als Rosberg, hatte der Hobbyrennfahrer auch keine Antwort: «Das würde eigentlich gegen Lewis´ Performance und für Nicos sprechen. Trotzdem ist das Auto aber nicht so gefahren, wie es hätte sollen.» Zum Schluss räumte Wolff dann doch noch ein: «Wir sind auf dem richtigen Weg., und wir werden natürlich feiern, die Plätze 1 und 2 soll man auch feiern. Aber gleichzeitig wissen wir, dass uns Sebastian im Nacken sass. Das hängt bei mir mit. Sebastian war teilweise schon brutal schnell und hat auch Druck gemacht. Man darf nicht locker lassen, wir müssen jetzt also auch schon auf das nächste Rennen in Bahrain blicken.»

Kein Team-Duell bei Mercedes: Lob von Niki Lauda

Auch Niki Lauda wunderte sich. Der Mercedes-Vorstandsvorsitzende erklärt: «Ich habe keine Idee, warum Nico nicht auf dem Niveau von Lewis fahren konnte. Wenn du einen Grand Prix startest und vorn fährt einer wie Lewis, der mit einem gut ausbalancierten Auto intelligent und schnell gefahren ist, während Nico mit einem leichten Untersteuern kämpfte, dann ist es logisch, dass er ihm relativ schnell davonfahren konnte. Da brauchst du nur intelligent zu fahren. Aber Nico hat die bestmögliche Leistung gebracht und hat Sebastian Vettel im wahrsten Sinne des Wortes zurückgehalten. Er war schnell genug, damit er ihn nicht überholen konnte.»

Dass seine beiden Piloten auf ein teaminternes Duell verzichteten, ist ganz nach dem Geschmack des dreifachen Weltmeisters. Lauda lobt: «Das ist ein super Resultat, da kannst du diskutieren wie du willst, besser geht es nicht. Ich bin heilfroh, dass Nico und Lewis vorne nicht voll gegeneinander gefahren sind. Besser geht es nicht. Nun müssen wir analysieren, was bei Nicos Auto das Problem war, müssen es korrigieren und dann ab nach Bahrain.»

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