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Niki Lauda: «Vettel ist wie ein kleines Kind»

Von Petra Wiesmayer
Das Duell zwischen Vettel und Alonso riss die Zuschauer von ihren Sitzen

Das Duell zwischen Vettel und Alonso riss die Zuschauer von ihren Sitzen

Niki Lauda war von Sebastian Vettels Schimpftiraden beim beim Grand Prix von Großbritannien gar nicht begeistert. Der Red-Bull-Racing-Pilot hätte sich benommen «wie ein kleines Kind», tadelt Lauda.

Nach dem Grand Prix von Großbritannien und dem Sieg seines Fahrers Lewis Hamilton sagte Niki Lauda, er hätte jeden Augenblick des Zweikampfs zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso genossen. Einzig der Funkverkehr, der beiden Fahrer und ihrer jeweiligen Box war dem Österreicher ein Dorn im Auge.

Zur Erinnerung: Im Kampf um Platz 5 jagte Vettel den Ferrari-Piloten rundenlang um die Strecke und die Rad-an-Rad-Duelle der beiden Champions rissen die Fans sprichwörtlich von den Sitzen. Weniger weltmeisterlich als der Kampf auf der Piste war allerdings , was die beiden ihren Crews an der Boxenmauer mitzuteilen hatten. «Der drängt mich von der Strecke! Der muss Platz machen!», schrie Vettel und Alonso beschwerte sich: «Der macht dauernd DRS auf, wo er es nicht darf!» Ferrari reagierte und funkte ebenfalls an die Rennleitung. «Vettel fährt ständig über die Streckenbegrenzungslinien!», woraufhin Vettel daran erinnert wurde, sich an die Begrenzungslinien zu halten.

In Runde 48, nach 13 spannungsgeladenen Umläufen, war der Red-Bull-Racing-Pilot endlich vorbei und Alonso schimpfte wieder, «Ich will meine Position zurück!», weil Vettel nach dem Überholmanöver erneut eine sehr weite Kurve gefahren war. «Die Streckenbegrenzungen sind für alle da», hatte sich der Spanier dann auch nach dem Rennen noch nicht beruhigt, ruderte jedoch später zurück. «Die Geschichte mit den Streckenbegrenzungen hat das Team wach gehalten. Ich denke, er hat sich über mich beschwert, ich habe mich über ihn beschwert, das war von außen betrachtet ganz witzig», meinte der Asturier am Abend und auch Vettel fand die Situation im Nachhinein unterhaltsam.

«Ich habe die ganze Zeit lachen müssen. Ich wusste genau, dass er kräftig funkt, als ich die Erinnerung bekam, dass ich die Streckenlimits doch bitteschön einhalten soll. Da habe ich mir gedacht: Na gut, dann mache ich eben das Gleiche. Vielleicht sind die Spiegel am Ferrari so hervorragend und haben HD-Auflösung. Ich konnte es jedenfalls besser sehen, wenn er mal etwas weiter herausgerutscht ist.»

Ganz und gar nicht witzig fand dagegen Niki Lauda das Verhalten von Vettel und Alonso. «Ich verstehe den Vettel und seine Schimpferei nicht. Dass er wie ein kleines, erschrockenes Kind herumbrüllt, soll er sein lassen. Das sind zwei Top-Fahrer und das ist Top-Racing, das wollen die Zuschauer doch sehen. Ich kämpfe gerade bei Bernie Ecclestone darum, dass die Fahrer wieder mit mehr Freiheiten fahren können und nicht für jedes Linienüberfahren bestraft werden. Man nimmt mit diesen vielen Vorschriften den Fahrern die Mündigkeit. Ich kämpfe wieder für mehr Racing.»

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