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Giancarlo Minardi: «Formel 1 ist wie die Fussball-WM»

Von Vanessa Georgoulas
Giancarlo Minardi aus Faenza ist überzeugt: «Monza ist die Formel 1»

Giancarlo Minardi aus Faenza ist überzeugt: «Monza ist die Formel 1»

Der ehemalige Formel-1-Rennstallbesitzer Giancarlo Minardi ist überzeugt, dass der Formel-1-GP in Monza als nationaler Grossanlass betrachtet und somit auch von öffentlicher Hand mitfinanziert werden muss.

Dass immer mehr Traditionsstrecken aus dem Formel-1-WM-Kalender gekippt werden, bereitet Giancarlo Minardi Kopfzerbrechen. Der frühere Rennstallbesitzer erklärt in einer Pressemitteilung mit Verweis auf den Wegfall des Frankreich-GP vor einigen Jahren und der Absage des Deutschland-GP in diesem Jahr: «Wir sprechen hier von Strecken in Ländern, die zu den festen Grössen in der Motorsport-Welt gehören. Trotzdem werden diese Rennen nicht stattfinden, und das sollte uns zu denken geben.»

Der Manager aus Faenza weiss, dass auch seinem Heimatland Italien das gleiche Schicksal blühen könnte – und zwar schon bald, denn der Vertrag über die GP-Austragung zwischen den Formel-1-Rechteinhabern und den Streckenbetreibern in Monza läuft 2016 aus.

Minardi weiss aber auch: «Bisher hat Monza im Vergleich zum restlichen Durchschnitt immer eine Sonderbehandlung bekommen.» Damit soll es nun vorbei sein, wie Formel-1-Rechteverwalter Bernie Ecclestone unlängst öffentlich betonte.

Dass den GP-Organisatoren nur die Einnahmen aus den Ticketverkäufen bleibt, um die horrenden Austragungs-Gebühren von rund 22 bis 24 Millionen Euro zu finanzieren, ist für Minardi ein grosses Problem: «Das ist zu wenig, um alle Kosten zu decken.» Deshalb soll seiner Meinung nach ein Teil davon aus der Staatskasse bezahlt werden.

Minardi erklärt: «In sieben bis zehn Tagen generiert die Formel 1 in jenen Regionen, in denen die Grands Prix stattfinden, einen Umsatz von 100 bis 120 Millionen Dollar, sie erreicht hunderte von Millionen TV-Zuschauer und Zeitungsleser auf der ganzen Welt. Das schaffen nur die Olympischen Spiele und einige Weltmeisterschaften, die aber nicht jährlich stattfinden. Die Formel 1 stellt also einen wirtschaftlichen Vorteil für die Staaten dar, deshalb sollte sie auch wie die olympischen Spiele, die Schwimm- oder die Fussball-WM behandelt werden.»

Der 67-Italiener präzisiert: «Bei diesen Veranstaltungen darf nicht nur der nationale Sportverband, sondern auch die Regierung eingreifen. Man darf nicht vergessen, dass Italien das weltweit grösste Kulturerbe zu bieten hat, um das uns alle beneiden. Wir sollten die Formel 1 also als Magnet nutzen, um Touristen anzuziehen die den GP-Besuch mit einem Urlaub verbinden. Ausserdem reden wir von einer Stadt, die verkehrstechnisch sehr gut erschlossen ist und leicht mit dem Flugzeug oder Schnellzug erreicht werden kann.»

Denn auch die neueren GP-Gaststätten, wie etwa Malaysia, Abu Dhabi, Singapur und Russland spekulieren darauf, dass sich das GP-Engagement lohnt: «Sie gehen davon aus, dass die Formel 1 den Tourismus sowie die kommerziellen und industriellen Sektoren fördert. Malaysia und Kuala Lumpur gehörten zu den ersten Neulingen in den letzten Jahren. Petronas nutzte den Motorsport, um sich als globale Marke zu etablieren», sagt Minardi.

«Dasselbe gilt für Städte wie Imola und Adelaide, wer kannte die schon vor ihrem Formel-1-Engagement?» Zum Schluss fügt Minardi an: «Monza ist zusammen mit Silverstone und Monte Carlo die Formel 1.»

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