Vietoris: Podium ist das Ziel
Vietoris schaffte es in Budapest gleich zwei Mal aufs Podest.
Wie lautet dein Fazit für die bisherige Saison?
Das Fazit ist doch eher durchwachsen. Wir sind immer gut dabei, haben einen guten Speed und das auf allen Strecken, egal ob ich sie kenne oder nicht. Aber jedes Mal kommt uns irgendwas dazwischen. Am Anfang - die ersten drei, vier Rennen - hatten wir mit irgendeinem technisches Problem zu kämpfen. Da konnte ich kein einziges Rennen starten. In Istanbul hatten wir auch Probleme mit dem Motor. Wir sind bisher vom Pech verfolgt gewesen. Vielleicht war das jetzt in Budapest der Wendepunkt. Ich hatte im ersten Rennen natürlich ein bisschen Glück am Start, bin ein gutes Rennen gefahren.
Wie war für dich der Umstieg aus der Formel 3 in die GP2?
Ich hatte ihn mir schwerer vorgestellt. Natürlich ist das Wochenende eine große Umstellung. Vom Speed her sind wir vom ersten Kilometer an dabei. Vom ersten Test, Qualifying, das erste Rennen - wir waren immer gut dabei. Wir haben es bisher einfach noch nicht auf den Punkt bekommen - aus unterschiedlichen Gründen. Jetzt ist die Zeit endlich da, es besser zu machen.
Wie klappt die Zusammenarbeit mit deinem Team Racing Engineering?
Ich fühle mich sehr, sehr wohl und wurde vom ersten Test an sehr warm empfangen. Es sind alle hochmotiviert vom Ingenieur bis zum Mechaniker. Racing Engineering ist von Anfang an mein Wunschteam gewesen. Zum Glück sind wir damals zusammengekommen und ich denke, wir sind beide sehr happy.
In Budapest lief es für dich richtig gut. Aber bereits in Silverstone scheint ihr einen Schritt gemacht zu haben. Wie kam der zustande? Habt ihr etwas am Auto gefunden oder hast du dich einfach besser darauf eingestellt?
Man muss sich in der GP2 natürlich erst einmal ein bisschen einschießen. Gerade mit dem Qualifying und den Reifen. In den 30 Minuten ist es nicht unbedingt einfach, eine gute Runde hinzubekommen. Da muss man den Verkehr managen und sich an alles gewöhnen. In Silverstone lief mein Qualifying einfach einwandfrei. Daraus habe ich viel Selbstvertrauen getankt. Hockenheim war auch schon ein gutes Wochenende, habe die meisten Autos im zweiten Rennen überholt und dementsprechend positiv bin ich dann hier angereist. Es geht - das wissen wir alle und hier haben wir es endlich mal gezeigt.
Wie sieht jetzt deine Taktik für den Rest der Saison aus?
Ich will auf jeden Fall in jedem Rennen konstant punkten, ums Podium und um Siege kämpfen. Wenn es geht, die ein oder andere Pole holen. Die ist mit Sicherheit möglich.
Was müssen das Team und du jetzt machen, damit es so weitergeht?
Wir müssen einfach mal das Pech loswerden. Das Auto muss von der Performance her nicht mehr stark verbessert werden. Natürlich kann man immer den ein oder anderen Schritt machen. Das Auto vielleicht etwas mehr an mich anpassen. Aber die Performance vom Fahrzeug ist sehr gut. Ich komme immer besser mit dem Format der GP2 zurecht. Am Anfang ist es für jeden schwer.
Wieso macht gerade die Umstellung auf einen neuen Ablauf so viel aus?
Als Formel-3-Fahrer fährt man nicht im Rahmen der Formel 1. Das heißt, man kennt die meisten Strecken nicht. Dann hat man nur 30 Minuten freies Training und das entspricht gerade mal elf, zwölf Runden. Das macht das Ganze nicht einfacher. Man kommt hierher, muss die Strecke innerhalb von drei, vier Runden lernen, um eine Aussage über das Auto machen zu können. Dann geht es schon ins Qualifying und dort hast du im Prinzip nur drei Runden, da die Reifen in dem Bereich ihren Peak haben.
Nächstes Jahr neues Auto und neue Reifen - Nachteil oder Vorteil?
Das ist schwer zu sagen. da muss man wirklich abwarten, wie die ersten Tests verlaufen. Es kann ein Team einen Glücksgriff haben mit einem Setup und mit dem Reifendruck. ich denke, unsere Ingenieure von unserem Team sind sehr erfahren. Wir sollten das auf jeden Fall in den Griff kriegen.