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Freigabe der Nockenwellen steht vor der Entscheidung

Von Esther Babel
Bei der IDM wird darüber diskutiert, die Nockenwellen bei Supersport-Motorrädern frei zu geben. Das kommt nicht bei jedem gut an. Die Entscheidung steht noch aus.

Der Puls von Daniel Rauh, technischer Leiter im IDM-Supersport-Team Langenscheidt Racing by Fast Bike, welches auf die Marke Yamaha setzt, ging merklich in die Höhe, als er von der anstehenden Neuerung im Reglement der IDM Supersport hörte. Denn man spricht darüber, die Nockenwellen der Supersport-Abteilung frei zu geben.

Der Antrag eines Suzuki-Teams hatte den Stein im Vorjahr ins Rollen gebracht. Denn die aktuellen Suzuki GSX R 600, bei den Abgaswerten nach der Euro Norm 3 unterwegs, hätten mit den Nockenwellen älterer Suzuki-Modellen einiges Mehr an Leistung. Dieser Antrag wurde abgelehnt und die Idee der kompletten Freigabe war geboren.

«Wir haben diese Infos nur über Umwege erhalten», schimpft Rauh. «Wir stellen ähnlich wie das Team Kawasaki Schnock mit unseren drei Fahrern eines der grössten Teams in der IDM Supersport. Zu dieser Nockenwellen-Idee wurden wir nicht gefragt. Das kann ja wohl nicht sein.» Beschlossen ist die Änderung im Reglement noch nicht. Bis heute steht im Regelwerk, einzusehen auf der IDM-Internetseite, «Änderungen an der Nockenwelle sind nicht gestattet.»

«Wir haben hier drei rennfertige Yamaha stehen», zählt Rauh auf. «Die von Yamaha angebotenen Kit-Wellen kriege ich doch jetzt gar nicht mehr her. Währenddessen können Suzuki-Teams schon seit Wochen auf dem Prüfstand arbeiten. Sehr ärgerlich ist auch, dass noch nicht Mal nur von Kitwellen des jeweiligen Herstellers gesprochen wird, sondern von der totalen Freigabe. Denn dann darf man ja wohl auch den Hub ändern. Das wäre dann nirgendwo ausser in der IDM erlaubt.»

Schon Ende letzten Jahres gab es Reglementsänderungen in der IDM Supersport. Das Gesamtgewicht wurde nach oben gesetzt, Kohlefaser-Verkleidungen wurden verboten und bei der Elektronik muss man ab sofort auf oft teure Fremdfirmen verzichten und darf nur die Standard-Elektronik oder die Kit-Elektronik seines Motorrad-Herstellers verwenden. Diese Änderungen bescherten der IDM Supersport wenig Wochen vor dem Saisonstart einen regen Zulauf.

«Über die neuen Regeln bezüglich der Elektronik waren wir nicht so erfreut», gibt Rauh zu. «Denn wir hatten erst im Vorjahr in eine Motec-Zündung investiert. Aber wir haben gesagt, wir machen da mit. Und jetzt das. Die Nockenwellen muss ich erst mal kriegen. Wir haben im November Kitteile bestellt und diese werden in den nächsten Wochen geliefert. Das geht mal nicht eben so.»

«Auch meinem Fahrer Stefan Kerschbaumer gegenüber bin ich verpflichtet», meint Rauh weiter. «Denn wir wollen um den Titel mitfahren. Sollten die Nockenwellen allerdings komplett frei gegeben werden, zieht das einiges nach sich. Dann müssten auch die Ventilfedern angepasst werden. Ausserdem treibt das die Wartungskosten in die Höhe.»

IDM-Promoter im Gespräch

Die endgültige Entscheidung über das Reglement steht noch aus. Am kommenden Samstag ist ein Treffen des IDM-Promoters MotorEvents geplant, bei dem die Frage nach den Nockenwellen geklärt werden soll. Dann muss das Ganze noch beim DMSB über den Tisch.

Übergangen wurde beim Entscheidungsprozess keiner der Hersteller. «Und alle Hersteller haben der Freigabe der Nockenwellen zugestimmt», bestätigt IDM-Promoter Josef Meier. «Wenn es zu der Freigabe kommt, werden die Nockenwellen nicht mehr an den Hersteller gebunden sein, sondern der Anbieter ist dann frei wählbar.»

Nachdem alle Hersteller ihr okay gegeben haben, steht jetzt noch der Zeitpunkt der Reglementsänderung zur Diskussion. Denn in wenigen Wochen steht bereits der erste IDM-Lauf auf dem Programm. Auch MotorEvents-Geschäftsführer Josef Meier will seinen Kollegen nicht vorgreifen. Doch er bestätigt, dass der jetzige Zeitpunkt zur Freigabe so kurz vor der Saison suboptimal ist. «Für die Saison 2014 wird’s eher nichts mehr werden. Die Reglementsänderung tritt wahrscheinlich erst im Jahr 2015 in Kraft.»

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