KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Tony Stewart beim Indy 500?

Von Philipp Wyss
Der Indy-500-Sieg ist Tony Stewarts grosser Traum

Der Indy-500-Sieg ist Tony Stewarts grosser Traum

Roger Penske bietet dem Sprint-Cup-Champion von 2011 ein Cockpit für das Indianapolis 500 an.

Als Teamchef Roger Penske beim «Champion Weekend» in Las Vegas im Rahmen der Pokalübergabe für den Gewinn der NASCAR-Meisterschaft durch Pilot Brad Keselowski dem letztjährigen Champion Tony Stewart öffentlich ein Cockpit für das Indy 500 im kommenden Jahr anbot, hielt das der grösste Teil der anwesenden Gäste für einen Scherz. Sie täuschten sich gewaltig. Penske, Chef eines NASCAR- sowie eines IndyCar-Teams, meinte das absolut ernst, wie er im Nachhinein bestätigte. «Wir haben uns zuvor schon über die Möglichkeit unterhalten. Wenn er will, gebe ich ihm ein Auto.»

Das Indy 500 zu gewinnnen, war seit jeher ein Traum von Tony Stewart, im Bundesstaat Indiana geboren und aufgewachsen. Fünf Mal war er von 1996 bis 2001 zu diesem wichtigsten 500-Meilen-Rennen des US-Formelsports gestartet, sein bestes Ergebnis erreichte er 1997 mit einem fünften Platz. Bei seinem Debüt 1996 hatte er gar die Pole-Position erobert und das Rennen 44 Runden lang angeführt, als sein Motor schlapp machte. «Das brauchte sehr viel Überwindung, als ich meinen Sprint-Cup-Vertrag in der NASCAR unterschrieben habe. Mit dieser Entscheidung begrub ich einen Kindheitstraum, denn mit dieser Unterschrift verzichtete ich künftig darauf, beim Indy 500 teilzunehmen», so Stewart Anfang dieses Jahres in einem Interview. «Es war hart, in den folgenden Jahren das Indy 500 im TV mitzuverfolgen, aber ich hatte meine Entscheidung gefällt und ich bin zufrieden damit. An einem gewissen Punkt musst du bezüglich deiner Karriere eine Wahl treffen und das habe ich getan.»

Nun tut sich also trotzdem wieder eine Türe auf. Ob Stewart im kommenden Mai wirklich in einem Indycar-Renner auf dem Indianapolis Motor Speedway unterwegs sein wird, hängt aber schlussendlich weder vom dreimaligen Sprint-Cup-Champion noch von Roger Penske alleine ab. Das grösste Problem besteht darin, dass traditionell am selben Tag wie das Indy 500 auch das Coca-Cola 600 auf dem Charlotte Motor Speedway stattfindet – eines der wichtigsten Rennen im NASCAR Sprint Cup. Dazu Roger Penske, der als Teamchef 15 Indy-500-Siege auf dem Konto hat: «Um Tony diesen Doppeleinsatz zu ermöglichen, müssten NASCAR und INDYCAR bezüglich der zeitlichen Ansetzung dieser beiden Rennen zu einer Übereinkunft kommen. Ich bin mir nicht sicher, ob das klappen wird. Wie bei den Republikanern und den Demokraten ist es äusserst schwierig, diese beiden Organisationen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.»

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