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Magny-Cours, 1. Lauf: Guintoli gewinnt Chaosrennen

Von Kay Hettich
Den Schluck aus der Pulle hat sich Sylvain Guintoli verdient

Den Schluck aus der Pulle hat sich Sylvain Guintoli verdient

Die WM-Entscheidung ist nach einem turbulenten ersten Lauf auf das zweite Rennen verschoben. Regengott Sylvain Guintoli gewinnt souverän vor Melandri und Sykes; Biaggi gestürzt.

Ohne Regen, doch auf nasser Piste ging es beim Saisonfinale der Superbike-WM auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours in das erste Rennen. Die besten Bedingungen für Pole-Mann Tom Sykes (GB/Kawasaki), der auf rutschiger Piste stets starke Leistungen vollbracht - aber auch für Aussenseiter!

In der Reihenfolge Sykes, Jonathan Rea (GB/Honda), Eugene Laverty (IRL/Aprilia), Carlos Checa (E/Ducati) geht das Feld nach dem Start in die erste Kurve. Max Biaggi (I/Aprilia) machte fünf Plätze gut und reihte sich als Fünfter ein. Loris Baz (F/Kawasaki) pflügte dagegen schon nach ein paar Kurven durchs Kiesbett.

Checa machte sich an die Verfolgung der beiden Briten an der Spitze und kommt als Dritter aus der ersten Runde. Auch Biaggi machte eine Position gut, hinter ihm Lavery, Leon Haslam (GB/BMW), Sylvain Guintoli (F/Ducati), Maxime Berger (F/Ducati), Leon Camier (GB/Suzuki) und Marco Melandri (I/BMW). Chaz Davies (GB/Aprilia) stürzt in der ersten Runde.

Das nächste Sturzopfer ist auch ein Aprilia-Pilot: WM-Leader Max Biaggi stürzt in Runde 3 beim Anbremsen über das Vorderrad. An Weiterfahren ist nicht zu denken, die RSV4 ist zu stark demoliert. Die WM-Entscheidung ist somit vertagt!

Dem Führenden Tom Sykes wird der Biaggi-Ausfall sofort angezeigt. Der Kawasaki-Pilot und Rea haben bereits 2,5 sec Vorsprung auf Checa. Der viertplatzierte Sylvain Guintoli liegt bereits 10 sec zurück, doch er fährt schnelle Rundenzeiten. In seinem Auspuff hängen Melandri, Berger, Laverty, Haslam und Camier.

Sykes reduziert das Risiko und lässt Rea ziehen. Der Honda-Pilot zieht auf und davon und führt nach 8 von 23 Runden bereits um drei Sekunden. Auf Platz 3 hat sich kampflos Guintoli durchgesetzt - Althea-Pilot Carlos Checa schmiss zuvor seine Ducati ins Aus. Checas Teamkollege Davide Giagliuano ist in Schwierigkeiten - der Italiener räubert durchs Kiesbett und fällt von Platz auf Rang 8 zurück. Schlimmer erwischt es Leon Camier (GB/Suzuki), der nach seinem Sturz nur mit Schmerzen aus dem Gefahrenbereich gehen kann.

Mit zerknirschtem Gesichtsausdruck beobachtet Max Biaggi von seiner Box aus die kontrollierte Fahrt von Tom Sykes. Doch während Rea an der Spitze 1.53er Rundenzeiten aus dem Ärmel schüttelt und der neue Dritte Marco Melandri 1.54er Zeiten fährt, büsst Sykes auf P2 pro Runde eine Sekunde ein. Bei noch 13 Runden zu fahren ist sein Polster nach hinten auf den BMW-Pilot auf 4 sec geschrumpft.

Hilfe bekommt der Kawasaki-Pilot von Jonathan Rea: Nach einer Serie schnellster Rennrunden schmeisst der Honda-Pilot sein Bike unbedrängt in Runde 14 in den Dreck und gibt daraufhin auf. Es sind nur noch 12 Motorräder im Rennen!

Acht Runden vor Schluss wird Sykes von Guintoli und Melandri kassiert. Der Kawasaki-Pilot hatte sich verbissen gewehrt, doch seine Gegner haben grössere Reserven und lassen ihn einfach stehen.

In den letzten Runden sind die Positionen bezogen: Sylvain Guintoli gewinnt mit sechs Sekunden Vorsprung sein drittes Rennen 2012 - alle Siege holte sich der Franzose bei Regen! Mit einer kämpferischen Leistung sichert sich der gehandicapte Melandri den zweiten Rang vor Sykes.

Die weiteren Platzierungen: Maxime Berger (F/Ducati), Leon Haslam, Ayrton Badovini (I/BMW), Eugene Laverty, Davide Giugliano, Claudio Corti (I/Kawasaki), Loris Baz, Norino Brignola (I/BMW), Michel Fabrizio (I/BMW)

Mit dem Ausfall von Biaggi, Melandri als Sieger und Tom Sykes auf Position 3 muss das letzte Saisonrennen die Entscheidung im Titelkampf bringen. Der aktuelle WM-Stand verspricht Spannung: Biaggi führt nur noch mit 14,5 Punkten vor Tom Sykes und 18,5 Punkte vor Marco Melandri!

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