GT Open: Porsche-Sieg am Ring
Patrick Pilet führte seinen Kollegen Raymond Narac zum Sieg
Beim 70-minütigen Samstagsrennen der International GT Open am Nürburgring sah es jedoch zunächst nach einer totalen Ferrari-Dominanz aus. Zu erdrückend schien die Überlegenheit der italienischen Boliden. Schon in der Qualifikation zeigten die Wagen aus Maranello, dass ihnen das Streckenlayout des Nürburgrings wie auf den Leib geschneidert ist. Nicht nur die ersten beiden Startreihen der Super GT Klasse (GT2 Fahrzeuge), sondern auch die ersten drei Startplätze der GTS Klasse (GT3 Fahrzeuge) wurden eingenommen.
Zu Beginn des Rennen lieferten sich Lokalmatador Pierre Kaffer und der Brite Tim Mullen einen heißen Kampf um die Spitze, der das Motorsportherz höher schlagen lies. Beide setzten sich dennoch schnell vom Feld ab. Einzig Philip Peter und Raymond Narac konnten den beiden noch einigermaßen folgen.
Erst ein Reifenschaden vorn links machte Kaffers Siegchancen zunichte und beraubte die Zuschauer um den tollen Fight. Pech für Kaffer war zudem, dass der Reifenschaden eingangs der Fordkurve auftrat und er somit in langsamer Fahrt fast eine komplette Runde zurücklegen musste. Mehr als ein zehnter Rang im Gesamtklassement war nicht mehr drin. Nachdem man beim ersten Rennwochenende in Valencia noch einen Doppelsieg feiern konnte, war die Enttäuschung in Team diesmal gross.
So sah alles nach einem überlegenen Sieg von Mullen/Niachos im CRS Ferrari aus. Doch die hatten die Rechnung nicht mit den Franzosen von IMSA Performance gemacht. Kurz nach Öffnung des Boxenstoppfensters kam Raymond Narac als allererster Wagen in die Box und wechselte auf den schnellen Porsche-Werksfahrer Patrick Pilet. Diese taktische Meisterleistung war der Schlüssel zum Sieg. In der vorletzten Runde konnte Pilet den CRS Ferrari, zwischenzeitig mit Niachos besetzt, noch abfangen und den Sieg einfahren.
Zeitweise war Pilet bis zu 3 Sekunden pro Runde schneller als der Kanadier.
Dritter wurden Raffaele Giammaria/ Enrico Toccacelo in einem weiteren Ferrari vor einem ebenfalls wieder stark aufgelegten Richard Lietz im Autorlando Porsche.
In der GTS Klasse zeigte das Team von Jean Philippe Dayraut, dass man nicht nur eines der imposantesten Motorhomes aufbieten kann, welches die GT3 Szene je gesehen hatte, sondern auch schnelle Rennautos vorbereiten kann. Dayrau,t der zusammen mit Ex-Werksfahrer Stephane Ortelli antrat, siegt überlegen vor Frezza/Couceiro im Kessel-Ferrari. Nur der Aston Martin DBRS9 von Lancelotti/Lancieri konnte mit einem dritten Platz in der Ferrari-Phalanx einbrechen.
Unglücklich lief das Rennen für die beiden optischen Publikumslieblinge: Der Aston Martin V8 Vantage konnte sich zwar für die fünfte Startposition qualifizieren, jedoch machte ein Dreher gleich in der ersten Runde das Rennen des Wagens kaputt. Dennoch zeigte sich das Fahrzeug im Vergleich zum Saisonauftakt in Valencia stark verbessert. Zurzeit tritt man noch mit des Aston Martin-Testchassis an. Mitte der Saison wird man ein eigenes erhalten.