Anthony Wests Finanzierungs-Programm für 2017 floppt

Von Ivo Schützbach
Anthony West schaut sich nach guten Möglichkeiten um

Anthony West schaut sich nach guten Möglichkeiten um

Nach dem Supersport-WM-Rennen in Australien wollte Anthony West auch in Thailand und Aragón an den Start gehen. Mit welchen Schwierigkeiten der 35-Jährige zu kämpfen hat.

Noch vor zehn Tagen war Anthony West überzeugt, dass er nach seinem Wildcard-Einsatz am kommenden Wochenende auf Phillip Island auch beim zweiten Rennen in Thailand am Start sein werde.

Jetzt zeichnet sich ab: Daraus wird nichts.

«Wir haben das Budget nicht beisammen», erzählte West SPEEDWEEK.com. «Ich brauche Minimum 10.000 Dollar, noch wäre Zeit das Geld aufzutreiben. Keine australische Firma will mich unterstützen, ich schaffe es einfach nicht. Um auf Phillip Island dabei zu sein, ging ich das Risiko ein und lieh mir Geld von meinem Vater. Einiges davon habe ich durch mein Crowdfunding von Fans zurückbekommen, einige kleine Sponsoren habe ich auch. Große Firmen haben kein Interesse daran, mich mit Geld zu unterstützen. Nicht einmal die größten aus der australischen Motorradindustrie. Sie boten mir Materialsponsoring an, das hilft mir aber nicht. Es macht keinen Unterschied, ob ich gewinne oder verliere, australische Firmen geben kein Geld für Racing aus.»

«Deshalb habe ich dieses Jahr keinen fixen Startplatz», meint der 35-Jährige. «Vier Supersport-WM-Teams haben mir einen Platz angeboten, ich hätte aber bei keinem etwas verdient. So sehr ich den Rennsport liebe, ich mache es eh schon für fast nichts. Meine letzten Dollar habe ich in den Wildcard-Einsatz gesteckt und musste mir dafür auch noch Geld leihen. Ich besitze drei Dirt-Bikes und ein Auto. Wenn ich das auch noch alles verkaufe, habe ich gar nichts mehr. Mein Ziel war, dass ich alles gebe und versuche, bei den ersten drei Rennen dabei zu sein. Mein Sponsor X50 stellt mir das Motorrad, sie übernehmen alles, was das Bike betrifft. Ich muss das Budget auftreiben für das Startgeld, die Reifen, Benzin, Mechaniker und die Reisekosten.»

Das Material wird am Montag nach dem Rennen von Australien nach Thailand verfrachtet. «Wenn ich die kommenden drei Tage das Geld auftreibe, geht es weiter», so West. «Nur die Reifen und das Startgeld sind 4150 Euro, Benzin kostet weitere 1100 Euro. Ein Flugticket nach Thailand kostet 700 Euro. Aber ich habe nicht mal eine Box für die Luftfracht, sie hätte mich 2700 Euro gekostet. Der Papierkram der Dorna kostet 1000 Euro, pro Kilo Luftfracht muss ich 4 Euro nach Thailand bezahlen – und zurück. Wir haben mindestens 400 Kilogramm, das sind die nächsten 3200 Euro.»

Wests Manager Laurens Klein-Koerkamp bemühte sich 2016 redlich um den zweifachen Grand-Prix-Sieger, konnte ihn für 2017 aber nirgends unterbringen. Auch wegen der Geldstreitigkeiten mit seinem letztjährigen Team Pedercini Kawasaki.

«Laurens war nicht in der Lage einen Vertrag für mich abzuschließen, für ihn lohnt sich das deshalb nicht», erzählte West. «Er hat viel für mich getan, ohne etwas dafür zu bekommen. Ich sagte ihm, dass er das nicht tun muss. Er als Manager hat nur etwas davon, wenn er mich bei einem Team unterbringen kann, das mich bezahlt.»

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