Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Kawasaki-Hoffnung Can Öncü: «Bin bereit für Siege»

Von Kay Hettich
Can Öncü beim Jerez-Test 2022

Can Öncü beim Jerez-Test 2022

In der Supersport-WM 2022 werden die Karten durch das hubraumoffenere Reglement neu gemischt. Von den Kawasaki-Piloten ist es am ehesten Can Öncü zuzutrauen, dass er um den WM-Titel mitfahren kann.

Mit dem Aufstieg von Philipp-Öttl in die Superbike-WM und dem Markenwechsel von Raffaele De Rosa auf Ducati benötigt Kawasaki in der Supersport-WM 2022 ein neues Aushängeschild. Mit starken Leistungen im letzten Saisondrittel ruhen diese Hoffnungen auf Can Öncü.

Der 18-Jährige wird 2022 seine dritte Saison in der mittleren Kategorie der Superbike-WM absolvieren. Nach diversen Stürzen in der ersten Saisonhälfte 2021 stand Öncü im zweiten Lauf in Magny-Cours erstmals auf dem Podium, weitere Podestplätze folgten beim Meeting in San Juan Villicum, wo er als Zweiter auch sein bisher bestes Finish erreichte.

Beim Jerez-Test am Mittwoch und Donnerstag vor einer Woche fuhr der Puccetti Kawasaki-Pilot in 1:42,361 min die zweitbeste Zeit, nur Niki Tuuli mit der MV Agusta F3 800 war um 0,020 sec geringfügig schneller. Der Teenager fühlt sich nach dem ersten Wintertest in diesem Jahr für die neue Saison gerüstet.

«Nachdem ich am zweiten Testtag 65 Runden gefahren war, habe ich noch eine Rennsimulation nachgelegt. Jede einzelne Runde war schneller als 2021 am Rennwochenende. So gesehen war der Test in jeder Hinsicht positiv, ich bin sehr zufrieden. Wenn morgen das erste Rennen anstehen würde, wäre ich bereit für den Sieg», jubelte Öncü gegenüber WorldSBK. «Ich fühle mich viel stärker als letzte Saison. Letztes Jahr ich noch in der Lehre, in diesem Jahr will ich mich beweisen. Wenn es mit dem WM-Titel klappt, wäre es super. Und wenn nicht, werden wir weiter daran arbeiten.»

Trotz der neuen Supersport-Regeln, die auch Bikes wie die Ducati 955 V2 oder die 800er MV Agusta erlauben, hält Öncü das klassische 600-ccm-Bike von Kawasaki für weiterhin konkurrenzfähig.

«Die Kawasaki ist ein gutes Motorrad – manche glauben das vielleicht nicht, aber ich weiß, es ist eines der besten Bikes», ist der junge Türke überzeugt. «Ich bin zwar noch kein anderes Supersport-Motorrad gefahren, aber ich liebe die Kawasaki, weil sie perfekt zu meinem Fahrstil passt. Ich bremse gerne sehr hart und beim Test ist uns in diesem Bereich noch einmal eine deutliche Verbesserung gelungen. Ich kann die ZX-6R fahren wie eine leichte 250er. Das Bike macht mir einfach Spaß.»

Supersport-Zeiten Jerez-Test, Donnerstag (27. Januar):

1. Niki Tuuli (FIN), MV Agusta, 1:42,341 min
2. Can Öncü (TR), Kawasaki, 1:42,361
3. Kenan Sofuoglu (TR), MV Agusta, 1:43,774
4. Yari Montella (I), Kawasaki, 1:43,875
5. Ben Currie (AUS), Kawasaki, 1:44,606
6. Jeffrey Buis (NL), Kawasaki, 1:45,679
7. Ana Carrasco (E), Kawasaki, 1:47,553

Supersport-Zeiten Jerez-Test, Mittwoch (26. Januar):

1. Niki Tuuli (FIN), MV Agusta, 1:42,862 min
2. Can Öncü (TR), Kawasaki, 1:43,240
3. Yari Montella (I), Kawasaki, 1:44,203
4. Kenan Sofuoglu (TR), MV Agusta, 1:44,459
5. Ben Currie (AUS), Kawasaki, 1:46,090
6. Jeffrey Buis (NL), Kawasaki, 1:46,946
7. Ana Carrasco (E), Kawasaki, 1:49,545

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