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Assen: Lanzi geht übers Wasser

Von Kay Hettich
Lanzi mit dem besten Gefühl in der rechten Hand.

Lanzi mit dem besten Gefühl in der rechten Hand.

Starke Regenfälle machten das Rennen der Supersport-WM in Assen zum Lotteriespiel. Lorenzo Lanzi hatte das beste Gefühl für die rutschige Piste. Sofuoglu auf Platz 2, starker Leonov auf dem Podium.

Das Rennen der Supersport-WM in Assen wurde als Regenrennen gestartet, die Strecke war durchgängig nass. Dass die Bedingungen ziemlich kritisch waren, bewies ein Sturz von Jed Metcher (AUS/Honda) noch in der Einrollrunde.

Sam Lowes (GB/Honda), der in Assen seinen ersten Sieg anpeilte, stürmte beim Start in Führung, dahinter reihten sich Broc Parkes (AUS/Honda), Kenan Sofuoglu (TR/Kawasaki), Vladimir Leonov (RUS/Yamaha), Jules Cluzel (F/Honda) und Sheridan Morais (RSA/Kawasaki) ein. WM-Leader Fabien Foret (F/Kawasaki) ging zu Anfang etwas zu vorsichtig zu Werke und fiel zuerst auf Platz 8 zurück, im Verlauf der ersten Runde sogar auf Platz 17.

Parkes und Lowes an der Spitze zauberten in Runde 1 eine 2,06er Zeit aus dem Ärmel, während sich Sofuoglu etwas mehr Zeit gönnte und nach der ersten Runde 1,8 sec Rückstand auf die beiden Honda-Piloten hatte. Der erstaunliche Leonov hielt auf Platz 4 tapfer beim zweifachen Weltmeister mit – mehr als das: In Runde 2 fuhr der Russe sogar die schnellste Rennrunde.

Parkes konnte sich nicht lange an der Spitze behaupten und fiel hinter Lowes und Sofuoglu zurück. Zusammen mit Leonov brauste das Quartett dem Rest des Feldes auf und davon. Nach drei Runden hatte der fünftplatzierte Lorenzo Lanzi bereits sieben Sekunden Rückstand, aber der Italiener fährt zwischenzeitlich den Speed der Spitze und macht Boden gut. Foret hat als 22. bereits 36 sec Rückstand und steuert wenig später steuerte die Garage an.

Nach 5 Runden hat sich Lowes am besten auf die rutschigen Bedingungen eingestellt und fährt in 2.00,751 min eine neue schnellste Rennrunde – Sofuoglu & Co. Liegen bereits 2,4 sec zurück, und der Rückstand erhöht sich mit jeder Runde. Doch als Lowes bereits um fast sieben Sekunden führt, stürzt er und fällt auf die 13. Position zurück. In Runde 9 stürzt Lowes ein weiteres Mal und scheidet endgültig aus.

Mann der Stunde ist nun Lorenzo Lanzi: Der Italiener pflügt mit unbändigem Selbstvertrauen durchs Feld und lässt in Runde 8 zuerst Leonov, dann auch Parkes und Sofuoglu wie Statisten aussehen. Innerhalb weniger Runden führt der Honda-Pilot um 5 sec vor Sofuoglu und Leonov. Broc Parkes hinkt dem Duo um 1,4 sec auf dem vierten Rang hinterher.

Die Top-15 nach 10 von 21 Runden: Lanzi (+5,8), Sofuoglu, Leonov, Parkes, Cluzel, Baldolini, Iannuzzo, Antonelli, van Poppel, Toth, Voskamp, Tamburini, Lanusse, Caiani, Morais.

Lanzi lässt in der zweiten Rennhälfte nichts mehr anbrennen, fährt aber weiterhin die schnellsten Rundenzeiten. Erst im letzten Renndrittel kontrolliert er seinen Vorsprung von 10 sec ins Ziel. Vorsichtig ging der Italiener dennoch nicht zu Werke: Sogar zwei Runden vor Schluss riskierte er einiges, zum Beispiel kam es bei der Überrundung von Sherdan Morais zur Berührung!

Bis zum Zielstrich ändert sich an den vorderen Positionen nichts mehr. Sofuoglu behauptet sich als Zweiter vor dem lästigen Leonov, der bei seinem erst fünften WM-Rennen sein erstes Podium in der Supersport-WM erreicht.

Eine starke Vorstellung liefern auch die beiden Gaststarter Van Poppel (Yamaha/8.) und Voskamp (Suzuki/10.) ab, die auf ihrer Heimstrecke satt in die Punkteränge fahren. Seine ersten WM-Punkte sammelt auch der Schweizer Thomas Caiani für Platz 12. Yves Polzer (A/Yamaha) steuerte wie viele seiner Kollegen vorzeitig die Boxengasse an.

Pech hatte Vittorio Iannuzzo (I/Triumph), der sich lange Zeit auf einen soliden achten Rang behaupten konnte. Durch einen Moment der Unkonzentriertheit machte er dieses feine Ergebnis zunichte.

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