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Rallye-Stars bei der Ennstal-Classic

Von Michael Noir Trawniczek
Walter Röhrl war schon bei der ersten Ennstal 1993 dabei

Walter Röhrl war schon bei der ersten Ennstal 1993 dabei

Bei der 20. Ennstal-Classic geht ein «Who is who?» auch des Rallyesports an den Start.

Bei der allerersten Ausgabe der Ennstal-Classic, im Jahr 1993, stand Franz Wittmann senior als Dritter auf dem Podium – jetzt will es der zwölffache Rallye-Staatsmeister, der 1987 die WM-Rallye in Neuseeland für sich entscheiden konnte, noch einmal wissen.

Die Frage, ob er in Gröbming sportliche Ziele verfolge, beantwortete Wittmann bei der Pressekonferenz zur Ennstal-Classic lachend, aber selbstbewusst: «Na sicher! Ich habe einen guten Navigator, einen absoluten Profi! Auch wenn ich ihn eben erst kennengelernt habe…» Mit dem erwähnten Alberto Dona als Navigator wird der Niederösterreicher einen Porsche 911 S aus dem Jahr 1969 über die Bergstraßen der Region treiben.

Kein Unbekannter auf der internationalen Rallyebühne ist auch Rudi Stohl, der 1983 gemeinsam mit Franz Wurz den ersten Gruppe A-Sieg eines Audi 80 bei einem WM-Lauf erringen konnte. Seine Abenteuer bei der Safari-Rallye sind ebenso legendär wie seine Fahrten im Lada. Der frühere Gruppe-A-Vizeweltmeister, dessen Sohn Manfred eben erst in Neuseeland ein erfolgreiches WM-Comeback gab, wird am kommenden Wochenende einen Volvo P 1800 (Baujahr 1969) pilotieren, als Navigator fungiert Erich Müller.

Andi Aigner wiederum ist jener junge Österreicher, der laut vielen Experten das Zeug dazu hat, auf der internationalen Bühne langfristig zu bestehen. Dank der Initiative seines Teamchefs Manfred Stohl gibt Aigner zurzeit ein viel beachtetes internationales Comeback, im Production Cup der Intercontinental Rally Challenge (IRC) dominiert Aigner im Stohl Racing Subaru nach Belieben.

Bei der Ennstal-Classic fährt er gemeinsam mit seinem Sponsorenpartner Martin Wallner, der sich seit Jahren dafür stark macht, dass Aigner von der Firma Samsung unterstützt wird.

Im Vordergrund steht für Aigner und Wallner, die einen Ferrari 365 GT4 aus 1972 steuern werden, der Spaßfaktor: «Wir fahren nur einmal im Jahr die Ennstal-Classic. Aber wir haben schon auch einen gewissen Ehrgeiz – wie immer, wenn eine Stoppuhr mitläuft, ob Bestzeiten- oder Gleichmäßigkeitsrallye. Vor zwei Jahren haben wir die Top-50 knapp versäumt, das wollen wir heuer nachholen. Ich freue mich schon auf den Ferrari.»

Bereits zu den Stammgästen der Ennstal-Classic gehört der Finne Rauno Aaltonen. Der 73-jährige Rallye-Europameister des Jahres 1965, der nicht nur ein gutes, sondern auch äußerst unterhaltsames, charmantes und zugleich wertvoll-informatives Deutsch spricht, konnte die Ennstal-Classic bereits im Jahr 1998 für sich entscheiden. Seither versucht er vergeblich, diesen Erfolg zu wiederholen. Vielleicht hat er ja bei der Jubiläumsausgabe mehr Glück, die er auf einem Mini Cooper S (1972) mit dem Österreicher Helmut Artacker als Navigator in Angriff nehmen wird.

Als Navigator des österreichischen Motor-Journalisten Ad Raufer kommt Christian Geistdörfer zur Ennstal-Classic, auch sein Name lässt die Herzen der Rallyefans höher schlagen. Schließlich wurde Co-Pilot Geistdörfer mit seinem Piloten Walter Röhrl 1980 und 1982 Rallye-Weltmeister und gewann mit ihm gleich vier Mal die berühmte Rallye Monte Carlo.

Walter Röhrl – diese zwei Wörter genügen für manchen Rallyefreund, um in ewiger Ehrfurcht zu erstarren. Röhrl gilt als der «Rallyegott» schlechthin. Und genau dieses Lichtwesen des Quertreibersports kommt ebenfalls zur Ennstal-Classic. Schließlich konnte Röhrl gleich einmal die Erstausgabe der Ennstal-Classic im Jahr 1993 für sich entscheiden. Damals hat Röhrl «seine ganze Schwerkraft für uns eingesetzt», sagt Helmut Zwickl, der gemeinsam mit Michael Glöckner vor 20 Jahren die Ennstal-Classic zum Leben erweckt hat.

Damals wandte man sich an den «Rallyegott» mit den Worten: «Wir machen die Ennstal-Classic, wir wollen dich! Nur Startgeld können wir keines zahlen.» Röhrl antwortete damals bodenständig und knochentrocken: «Wenn ich in meinem Alter auf Startgeld angewiesen wäre, hätte ich in meiner Karriere etwas falsch gemacht…» Am kommenden Samstag pilotiert Walter Röhrl beim Chopard Grand Prix einen Porsche Spider, vom Porsche Museum zur Verfügung gestellt.

Lesen Sie die grosse Vorschau zur Ennstal-Classic in der neuesten Ausgabe der Wochenzeitschrift SPEEDWEEK (Ausgabe 30/2012 – seit 10. Juli (Dienstag) für 2,20 Euro oder SFr. 3.80 im Handel.

Internet: www.ennstal-classic.at

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