Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Die Chance nutzen!

Von Guido Quirmbach
Schumachers Comeback kann dem gesamten Motorsport nutzen

Schumachers Comeback kann dem gesamten Motorsport nutzen

Ein neuer Boom wird dank Schumacher kommen. Hoffentlich wiederholen sich nicht die Fehler der letzten «Schumania»

Nach der Saison ist vor der Saison, dieser Spruch ist so alt wie der Sport selbst. Doch nach hinten schaut niemand mehr, heuer noch weniger als sonst. Der Blick geht nach vorn auf den Formel 1-Start 2010. 26 Boliden werden auf den Grid rollen, soviel wie seit den 1990ern nicht mehr. Mindestens sechs Deutsche und, für die allgemeine Öffentlichkeit am wichtigsten, Nationalheld Michael Schumacher im Silberpfeil.

Das gibt ein Spektakel, was dem Motorsport vor allem im deutschsprachigen Raum gut tut. Denn mit Schumacher wird auch das allgemeine Interesse wieder steigern, ein neuer Hype ist im Anmarsch. Heute war nur ein Anfang. Wenn sogar die «Tagesthemen» Schumacher in den Mittelpunkt stellen und die angeschlagene Stimme von Norbert Haug bemühen, scheint erneut die «Schumania» ausgebrochen.

Denn schon jetzt sollten die Verantwortlichen vorbeugen, dass sie nicht wieder völlig überrascht da stehen, wenn der Boom wieder abflaut. Dies meine ich nicht in dem Sinn, dass der vielfache Weltmeister vielleicht die Leistung nicht mehr bringt. Davon bin ich überzeugt.

Doch irgendwann wird Schumachers Karriere, dann wirklich unwiderruflich, vorbei sein. Ich hoffe ich, dass dann nicht ähnlich vieles zusammenbricht, wie es Anfang bis Mitte der letzten Dekade passierte. Als nach dem Höhepunkt des Booms Schumachers Erfolge erst langweilten und dann, was noch schlimmer ist, abflauten. Damit sank auch das allgemeine Interesse am Motorsport stark ab, Zuschauerzahlen, Einschaltquoten und Auflagen gingen in den Keller.

Rennstrecken, Rennserien und sonstige Beteiligte sollten den Boom nutzen, aber eventuelle Gewinne nutzen, um auch für die Zeit nach Schumacher gerüstet zu sein und auch dann noch Motorsport attraktiv verkaufen zu können. Dafür braucht es aber weder neue Rennstrecken noch neue Eifeldörfer oder die 50. Formelklasse. Weniger ist oft, im Motorsport sogar ziemlich oft, mehr!

Auch die Medien sind gefordert, die Berichterstattung nicht ausschliesslich auf die eine Person zu fixieren, sondern auch die Kollegen und vor allem den eigentlichen Sport nicht zu vergessen. Denn sonst fällt das Interesse an der Formel 1 und dem gesamten Motorsport nach dem endgültigen Rücktritts Schumacher wieder ins Bodenlose. Und das gilt es diesmal zu verhindern.

Der deutsche Motorsport erhält eine zweite Chance, von der Leistung des wichtigsten Botschafters zu profitieren. Hoffentlich nicht wieder nur durch schnellen Profit, sondern auch mit langfristigem Nutzen!

Nun ist erst einmal Weihnachten. Wir von der SPEEDWEEK-Redaktion stellen die Motoren nicht ab, werden aber auch bis zum Jahreswechsel einen Gang herunterschalten. Um dann gleich wieder kräftig Gas zu geben. Denn bereits am 5. Januar erscheint das erste Heft des dann neuen Jahres.

Bis dahin wünscht Ihnen die gesamte Redaktion ein frohes Weihnachtsfest sowie ein erfolgreiches und vor allem gesundes 2010!

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