Melandri auf den Spuren von Surtees?
Aus der Leder-Kombi in den Renn-Overall: Marco Melandri
Der Italiener wird am Wochenende auf dem Losail International Circuit von Doha in Katar sein Debüt in der Speedcar-Serie geben. Es ist das erste ernsthafte Autorennen des 250er Weltmeisters von 2002, abgesehen von einem Tourenwagen-Auftritt im Rahmen der Bologna Motorshow.
Melandri wird Teamkollege von Heinz Harald Frentzen im Lavaggi-Team. Verfahren wird er sich nicht, als einer der wenigen Piloten besitzt er von den Moto GP her Streckenkenntnisse in Doha. Ob ihm dies allerdings nützt, bleibt abzuwarten.
Melandri hatte für die diesjährige MotoGP-Saison einen Vertrag mit Kawasaki, nach deren werkseitigem Rückzug steht er allerdings derzeit ohne Bike da.
Von zwei auf vier Rädern ist keine Seltenheit, bereits Bernd Rosemeyer machte sich auf dem Motorrad einen Namen lange bevor er bei Auto Union einschlug. John Surtees gelang als bislang einzigem Fahrer sowohl bei den Motorrädern als auch in der Formel1 Weltmeister zu werden. «Mike the bike» Hailwood brachte es immerhin noch zu 29 WM-Punkten, konnte aber nie einen Grand Prix gewinnen. Johnny
Cecotto wurde Weltmeister bei den 350ern 1975 und gewann die ungeliebte Formel 750, bevor er 1981 zu den Autos wechselte. 1982 verpasste er knapp die Formel2-Europameisterschaft und konnte dann ebenfalls in die Formel1 aufsteigen. Allerdings reichte es dort nur zu einem WM-Punkt, ein schwerer Unfall in Brands Hatch 1984 beendete die Single-Seater-Karriere. Später wurde er dann einer der erfolgreichsten Tourenwagen-Piloten einer ganzen Epoche.
Doch es gab noch einen Formel1-Weltmeister, der auf dem Bike mit dem Motorsport begann. Damon Hill fuhr anfangs Motorrad-Rennen, hatte dort aber keinen Erfolg und wanderte dann auf den Spuren seines Vaters.