Markus Jell ist Deutscher Eisspeedway-Meister 2023

Von Thorsten Horn
Nach rund dreijähriger Pause lebte am Freitagabend der Berliner Eisspeedway-Sport mit der Deutschen Meisterschaft endlich wieder auf. Den Titel holte sich vor rund 3000 Zuschauern der Bayer Markus Jell.

Was für ein Comeback des Berliner Eisspeedway-Sports. Vor den Corona-Maßnahmen hatte die gastgebende Eisspeedwayunion Berlin (ESU) bei der Deutschen Meisterschaft bis zu 2000 Fans begrüßen dürfen, doch am ersten Tag des diesjährigen «Ice Speedway for Europe / German Championship Berlin 2023» wurde diese Zahl weit übertroffen. «Der Kartenvorverkauf lief schon sehr gut, aber als das Rennen losging und ich die vielen Zuschauer im Stadion gesehen habe, war ich echt baff», meinte der 1. Vorsitzende der ESU, Olaf Ehrke. Der 2. Vorsitzende Bernd Sagert ergänzte: «Das neue kompakte Konzept mit den zwei Tagen Freitag und Samstag ist voll aufgegangen. Sonst hatten wir von Donnerstag bis Sonntag drei Rennen und dazwischen einen Trainingstag.»

Auch dieses Mal war die DMSB Eisspeedway Meisterschaft die Ouvertüre des Spike-Festivals, Markus Jell errang mit Punktemaximum seinen zweiten DM-Titel nach 2019. Anschließend sagte er: «Damit bin ich sehr zufrieden. Ich bin zwar während der Corona-bedingten Eisspeedway-Pause die letzten zwei Jahre viel Rennrad, Motocross und Flattrack gefahren, aber kein Eisspeedway. In diesem Winter habe ich wieder alle Rennen mitgenommen. Ich habe jede Runde genutzt, um aufs Eis zu kommen, um für Berlin und in zwei Wochen in Inzell fit zu sein. Ich denke, so schlecht war es nicht. Mein Plan ist jedenfalls voll aufgegangen.»

Die Vorentscheidung in Sachen Titel fiel im achten der 20 Heats, in dem Markus Jell und Max Niedermaier aufeinandertrafen und Jell das bessere Ende für sich hatte. Da er sich auch danach keine Blöße gab und alle seine fünf Läufe gewann, blieb dem zweifachen Deutschen Meister Max Niedermaier «nur» der Silberrang. «Das war mein erstes Rennen seit drei Jahren. Ich bin zufrieden, denn ich habe im Vorfeld nur vier Tage in Schweden trainiert. Nachdem ich in Sachen Titel schon mehrfach Pech hatte, wollte ich nicht zu viel Gas geben und nicht zu viel riskieren. Markus hat ein top Rennen abgeliefert, somit passt das schon», lautete das Fazit des Zweitplatzierten.

Überhaupt erst seit drei Jahren, und wegen der Corona-Maßnahmen in dieser Zeit nicht allzu häufig, fährt Benedikt Monn Eisspeedway. Er wurde im achten Heat beim Duell Jell gegen Niedermaier Dritter und gewann alle seine weiteren Läufe. Platz 3 war der verdiente Lohn dafür, wozu er anschließend sagte: «Ich habe im achten Lauf alles gegeben gegen die zwei, hatte aber keine Chance. Mit der Brechstange wollte ich es auch nicht probieren, sonst schmeißt man vielleicht die ganze Deutsche Meisterschaft weg. Hier zählt jeder Punkt. Seit der EM am vergangenen Wochenende in Sanok in Polen weiß ich, dass ich mit den richtig schnellen Jungs mitfahren kann. Wie gesagt, ich wollte es nicht mit Gewalt machen und bin daher mit Platz 3 zufrieden.»

Auf Platz 4 der Tageswertung folgte der junge Finne Atte Suolammi, der wie alle weiteren internationalen Gastfahrer nicht für die DM gewertet wurde. Die Plätze nach ihm belegten die weiteren Bayern Christoph Kirchner und Franz Mayerbüchler sowie der Norddeutsche Finn Loheider, der als Grasbahn-Spezialist sein erstes Eisspeedway-Rennen bestritt.

Am Samstag, 4. März, folgt mit dem Europa-offenen Rennen mit einem Großteil der diesjährigen WM-Teilnehmer, wiederum ab 17 Uhr, die Fortsetzung der 48. Ausgabe der Kultveranstaltung. Für dieses Spektakel sind an der Tageskasse noch Restkarten verfügbar.

Resultate Eisspeedway-DM Berlin:

1. Markus Jell, 15 Punkte
2. Max Niedermaier 14
3. Benedikt Monn 13
4. Christoph Kirchner 11
5. Franz Mayerbüchler 9
6. Finn Loheider 7
7. Maximilian Niedermaier 5
8. Reinhard Greisel 4

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