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F1-Kandidat Sergey Sirotkin testet LMP1 in Portimão

Von Oliver Müller
Die Entwicklung des ersten russischen LMP1 geht weiter. Bei Tests für die neue Saison der FIA WEC griffen auch Vitaly Petrov und Mikhail Aleshin ins Lenkrad. ByKolles hatte ebenfalls seinen LMP1 nochmals ausprobiert.

Während in der Formel-1-Szene aktuell eifrig darüber diskutiert wird, ob Sergey Sirotkin der richtige Pilot für das Williams-Cockpit ist, gibt der russische Pilot unbehelligt von allem im LMP1 Gas. Auf dem 'Autódromo Internacional do Algarve' in der Nähe des portugiesischen Badeorts Portimão hatte BR Engineering seine Zelte aufgeschlagen, um sich auf die Super-Season 2018/19 der FIA WEC vorzubereiten. Bei einem dreitägigen Test wurden sogar Nachtfahrten mit dem BR1 durchgeführt. Neben Sirotkin saßen auch Ex-Formel-1- und Ex-DTM-Pilot Vitaly Petrov, Ex-IndyCar-Star Mikhail Aleshin und die beiden russischen Nachwuchsrennfahrer Matevos Isaakyan und Egor Orudzhev im Cockpit.

Hinter dem BR1 steckt der russische Geschäftsmann und Bankier Boris Rotenberg. Das Fahrzeug wurde bei den italienischen Spezialisten von Dallara in Auftrag gegeben. Angetrieben wird der LMP1 von einem Turbomotor mit ca. 720 PS aus dem Hause AER. Zwei BR1 sollen in der kommenden Saison der FIA WEC eingesetzt werden. Die Wagen laufen unter der Nennung von 'SMP Racing'. Die Betreuung an der Rennstrecke wird jedoch vom französischen Team ART Grand Prix durchgeführt. Im Sportwagen-Bereich war 'SMP Racing' zuletzt in der LMP2-Klasse am Start und dient auch als Namensgeber für viele weitere Motorsport-Programme von Boris Rotenberg.

Zusätzlich setzt auch DragonSpeed den BR1 in der LMP1-Klasse der FIA WEC ein. Angetrieben wird dieser Kundenwagen jedoch nicht vom AER-Turbo, sondern von einem Gibson-Sauger. Bei der GL458 getauften Einheit handelt es sich um einen V8 mit 4.5 Litern Hubraum.

In der Sportwagen-Königsklasse treffen die BR1 2018/19 auch auf den ENSO CLM. Dieser Bolide des bayrischen ByKolles Racing Teams hat diese Woche ebenfalls Testfahrten im Hinblick auf die anstehende Saison unternommen. Schauplatz war der weitläufig nicht so bekannte 'Circuito de Almería' in Südspanien.

Neben Oliver Webb und Tom Dillmann, der bereits im November den ENSO CLM testen durfte, kehrte auch wieder der deutsche Routinier Pierre Kaffer zurück ins ByKolles-Cockpit. Dazu kamen noch Paolo Ruberti und der Chinese Ling Kang. Gemeinsam spulten die fünf die Kilometeranzahl von drei Rennwochenenden ab. Außerdem wurden einige Mapping für den 3L-V6-Turbomotor von Nismo ausprobiert. Bereits im Februar rückt das ByKolles Racing Team wieder zu Testfahrten aus. Dann soll sogar eine komplett neue Aerodynamik ausprobiert werden.

Neben den beiden genannten Modellen wird 2018/19 auch Ginetta einen LMP1 für die Sportwagen-WM aufbieten. Das britische Fahrzeug wird Mitte Januar öffentlich präsentiert. Dazu kommt noch Rebellion Racing mit (vermeintlich) zwei Oreca. Die genannten privaten Engagements werden die Hybrid-Renner Toyota jagen, die ebenfalls wieder mit von der Partie sein werden.

Der Saisonstart der FIA WEC findet im kommenden Jahr bei den 6 Stunden von Spa-Francorchamps (5. Mai) statt.


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