Rob Leupen: «Auch wir sind für die Kostenreduzierung»

Von Oliver Müller
Männer mit Weitblick: Rob Leupen (li.) und ACO-Präsident Pierre Fillon

Männer mit Weitblick: Rob Leupen (li.) und ACO-Präsident Pierre Fillon

Die LMP1-Klasse der FIA WEC befindet sich gerade im Umbruch. Ab 2020 soll ein komplett neues technisches Reglement kommen. Darüber unterhielt sich SPEEDWEEK.com mit Rob Leupen, dem Team-Direktor von Toyota.
Herr Leupen, Toyota hat sich aktuell bis 2019 zur FIA WEC bekannt. Bevor 2020 ein neues technisches Reglement in der LMP1-Klasse eingeführt wird, steht noch die Saison 2019/20 an. Wird Toyota im Übergangsjahr mit dabei sein?

Rob Leupen: «Natürlich müssen wird dafür sorgen, dass wir dabei bleiben. Wir können uns jedoch erst committen, wenn wir wissen, welche Budgets wir dafür abrufen müssen. Beispielsweise kommt in der nächsten Saison das Rennen in Brasilien zurück. Außerdem müssen wir schauen, wie sich die BoP in diesem Jahr entwickelt. In der guten alten Zeit hatten wir ja ein EoT-System, in dem alles ganz klar geregelt war. Es gibt also noch viele Fragen, die beantwortet werden müssen. Auch im Hinblick auf 2020. Wenn dann ein technisches Reglement kommt, welches uns gar nicht passen würde, warum sollen wir dann 2019/20 noch dabei bleiben?»

Würde ein Engagement in der Saison 2019/20 zwangsläufig in der LMP1-Klasse stattfinden?

«Sie spielen sicherlich auf den Supra an, den Toyota in Genf gezeigt hat. Das war nur ein Demonstrator, den wir unter der Führung von Gazoo Racing gemacht haben. Toyota hat dafür sehr viele positive Reaktionen bekommen. Wir würden sicher nicht aus der LMP1-Klasse aussteigen, um in der GTE zu fahren. Denn dort gibt es kein Hybrid-Reglement.»

Was sind denn die Toyota-Wünsche im Bezug auf das LMP1-Reglement 2020?

«Zuallererst ein Hybrid-System, das wir selbst entwickeln dürfen. Wir sind gegen ein standardisiertes System. Das wird es mit Toyota nicht geben. Bei der angedachten Kostenreduzierung sind wir auch dabei. Der TS050 Hybrid fängt jetzt gerade an, sich zu amortisieren, da er die dritte Saison fährt. Somit sollte eine zukünftige Homologation auch drei Jahre gelten, wobei jedoch auch die Möglichkeit der Weiterentwicklung gegeben sein müsste. Wir sind gerne bereit, ein neues EoT-Konzept zu tragen. Wenn wir beispielsweise ein Allrad-KERS haben wollen und andere nicht, kann man das aus unsere Sicht durchaus balancieren – beispielsweise über in paar Kilogramm mehr Gewicht.»

Angenommen das Reglement findet Ihre Zustimmung. Welche Schritte müssen intern bei Toyota folgen, um in der FIA WEC dabei zu bleiben?

«Zunächst ist mit Japan lediglich besprochen, dass wir an einem technischen Reglement für 2020 mitarbeiten dürfen. Wir müssten dann ein Konzept vorlegen und auch eine Kostenschätzung machen. Generell sind die Signale aus Japan aber so, dass wir in der FIA WEC bleiben, wenn das Reglement passen sollte.»

Noch eine letzte Frage: Wie geht der Mensch Rob Leupen mit den ganzen Herausforderung um, die an ihn gestellt werden?

«Ich behaupte, dass ich mich in einer sehr privilegierten Situation befinde. Ich bin viel unterwegs, treffe hochinteressant Leute und arbeite in einem Umfeld, in dem viel Dynamik herrscht. Das motiviert ungemein. Ich fühle mich sehr wohl. Aber auch ich habe eine große Frustration, die ich gerne einmal ablegen möchte und die heißt Le Mans.»

Hier geht es zum ersten Teil des Interviews mit Rob Leupen.

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