Reality-TV-Show: Kampf um das Le-Mans-Cockpit
Klein ist bei dem Projekt Mentor und Juror
Christopher Haase ist einer von zwei deutschen Fahrer in dem Projekt
Reality-Casting-Shows machen auch vor dem Motorsport nicht mehr halt: Das Team SARD Morand steigt in diesem Jahr in die Sportwagen-WM FIA WEC ein und hat ein spannendes Projekt im Gepäck: Ein Fahrerplatz in einem der beiden Morgan-SARD LMP2-Prototypen des Team für die 24h von Le Mans wird über eine Reality-TV-Castingshow vergeben, die Ende März startet. Insgesamt 24 Rennfahrer kämpfen in der Show, von der wöchentlich neueEpisoden ausgestrahlt werden, um den Platz im Morgan LMP2 an der Seite von Pierre Ragues und Oliver Webb.
Unter den 24 Rennfahrern, die um das Le Mans-Cockpit kämpfen, finden sich einige bekannte Namen: Darunter sind GP2-Pilot Conor Daly, Sohn des ehemaligen Formel 1-Piloten Darek Daly, Sam Brabham, der Sohn von Le-Mans-Sieger David Brabham, Jules Gounon, der Sohn von Ex-GT-Ass Jean Marc Gounon und unter den drei Mädels im Wettbewerb ist auch Laura Kraihamer, die Schwester von Rebellion-WEC-Pilot Dominik Kraihamer. Deutschland ist durch 24h Nürburgring und Spa-Sieger Christopher Haase und durch ADAC Formel Masters-Pilot Marvin Dienst vertreten.
Als Juror und Mentor bei dem ungewöhnlichen Casting ist Christian Klien im Einsatz. Nach zwei Jahren mit Morand in der ELMS steigt der Österreicher mit dem Schweizer-Team nun die WEC auf und castet nun gemeinsam mit Morand seinen Teamkollegen, der in Le Mans allerdings im Schwesterauto startet. «Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es selbst für einen ehemaligen Formel-1-Piloten schwierig ist, ein gutes Cockpit zu finden, ohne Geld mitbringen zu müssen», sagt Klein gegenüber Speedweek.com. «Das Projekt bietet eine grossartige Chance zum Einstieg in den Langstreckensport.»
In verschiedenen Herausforderungen müssen sich die Teilnehmer beweisen, nach bewährtem Casting-Show-Muster scheiden in jeder Episode Kandidaten aus. Klien: «In den einzelnen Episoden sind wir zu verschiedenen Herausforderungen auf und neben der Rennstrecke unterwegs. Alle Aufgaben, denen sich die Kandidaten stellen, haben mit dem Motorsport zu tun. Es geht aber nicht nur um schnelle Rundenzeiten, sondern auch um Teamfähigkeit, Fitness und Reaktion in Stresssituationen. Wir haben eine tolle Bandbreite von Piloten, von ganz jungen Talenten, bis zu Fahrern, die schon Erfahrung mitbringen. In der Show bekommen alle eine Chance ihr Talent zu beweisen.»
Durchgeführt wird die Show von einer global agierenden Marketingagentur. Beeindruckend ist das Konzept der Show, ein Casting-Klamauk ist nicht zu erwarten, schliesslich soll der ausgesuchte Fahrer mit dem Team in Le Mans starten.
Die ersten Drehorte sind Zermatt, dann geht es mit dem Team nach Abu Dhabi, nach Fuji in Japan, nach Portimão und schließlich auch nach Le Mans. «Beim Start der Show in der Schweiz geht es darum am Sitz von Morand das Team kennen zu lernen und erste Aufgeben zu meistern, in Abu Dhabi sitzen die Kandidaten dann anschliessend erstmals im Cockpit.» Das Projekt ist keine Eintagsfliege und über drei Jahre angelegt.
Als deutscher Kandidat ist neben Marvin Dienst auch der Audi-GT-Pilot Christopher Haase dabei. «Ich habe eine Anfrage bekommen und fand das Projekt sehr interessant», sagt der zweifache 24-Nürburgring-Sieger Haase. «Ich weiss noch nicht, was mich erwartet, aber die Chance auf ein LMP2-Cockpit in Le Mans ist natürlich sehr verlockend. So eine Chance bekommt man natürlich nicht oft und wenn man die Gelegenheit bekommt, auf so einem Weg Erfahrung in einem Le-Mans-Prototypen zu sammeln und in Le Mans zu fahren, ist das natürlich toll. Man weiss nicht wohin das führt, aber das Projekt hört sich sehr spannend an, daher mache ich mit. Ich bin Audi sehr dankbar, dass sie mir für dieses Projekt eine Freigabe gegeben haben.»
Ab dem 26. März geht es los, dann erscheint Mittwochs um 18:00 Uhr Online auf www.raceto24.com jeweils eine neue Episode der Show. Das letzte Sendung wird in der Woche vor den 24h von Le Mans ausgestrahlt. Zu sehen gibt es die Show Online, ab dem Habfinale soll «Race to 24» dann auch im TV ausgestrahlt werden.
Die 24 Kandidaten von «Race to 24»:
Advait Deodhar?
Armando Parente?
Brandon Newey?
Christopher Haase
Conor Daly?
Dino Zamparelli?
Esteban Guerrieri?
Fabien Thuner?
Gustavo Lima
Ines Tattinger?
Jonathan Summerton
Jules Gounon
Laura Kraihammer?
Lukas Moraes?
Martin Cao
Marvin Dienst?
Max Snegirev?
Melville McKee
Mitchell Gilbert?
Raed Raffini?
Sam Brabham?
Shinya Michimi
Stefan Rzadzinski?
Vicky Piria
