Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Daniel Ricciardo: Keine Sorgen wegen Max Verstappen

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo: «Ich sehe ehrlich gesagt keinen Grund für Unstimmigkeiten»

Daniel Ricciardo: «Ich sehe ehrlich gesagt keinen Grund für Unstimmigkeiten»

Red Bull Racing-Routinier Daniel Ricciardo fürchtet den WM-Kampf gegen Max Verstappen nicht. Er ist sich sicher, dass sich das Verhältnis zu seinem Teamkollegen auch dann nicht verändern wird, wenn es um die WM geht.

Seit dem fünften WM-Lauf von 2016 in Barcelona hat Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo einen neuen Teamkollegen an seiner Seite: Max Verstappen durfte nach den ersten vier Saisonrennen in die erste Mannschaft von Red Bull aufsteigen. Der ehrgeizige Niederländer kam, sah und siegte – gleich beim ersten Einsatz für den Rennstall aus Milton Keynes sicherte er sich seinen ersten GP-Sieg.

Auch in der Folge konnte der 19-Jährige überzeugen, trotzdem musste er sich am Ende des Jahres im Vergleich zu seinem routinierten Nebenmann geschlagen geben: Ricciardo holte in den 17 Rennen, die beide für Red Bull Racing bestritten haben, elf WM-Punkte mehr als der Junior.

Allerdings musste Ricciardo länger auf seinen ersten und einzigen GP-Sieg in der Saison 2016 warten: Erst beim 16. WM-Lauf in Malaysia durfte der fröhliche Australier vom höchsten Podesttreppchen strahlen – auch, weil sein Team beim sechsten Grand Prix in Monte Carlo gepatzt und damit den sicher geglaubten Sieg des Lockenkopfs verschenkt hatte.

Doch das ist mittlerweile Geschichte, die Formel-1-Stars konzentrieren sich längst nur noch auf die anstehende Saison und es kann mit Sicherheit gesagt werden: Auch in diesem Jahr dürfen die Fans ein enges teaminternes Duell der beiden Red Bull Racing-Talente erwarten. Dank der umfassenden Regeländerungen, die für eine neue Formel-1-Ära sorgen, wird dem früheren Weltmeister-Team von vielen sogar eine Chance auf den WM-Titel 2017 eingeräumt.

Das könnte für Unmut im Team sorgen – die Mercedes-Verantwortlichen können ein Liedchen davon singen, wie stark ein WM-Duell zwischen zwei Teamkollegen deren Verhältnis beeinflussen kann. Ricciardo macht sich denn auch nichts vor, wie er im ESPN-Interview erklärt: «Man muss realistisch bleiben, natürlich wird der Wettbewerb zwischen Max und mir grösser, sollten wir um den Titel kämpfen.»

Der 27-Jährige aus Perth betont: «Vielleicht spürt man etwas mehr Druck, doch ich finde ehrlich gesagt, dass ich auf der Strecke immer mit Respekt ans Werk gehe. Sollte er mich also ganz fair schlagen, dann werde ich auch sagen, dass er es verdient hat. Auch wenn ich es natürlich überhaupt nicht mag, geschlagen zu werden.»

«Ich sehe ehrlich gesagt keinen Grund für Unstimmigkeiten», fährt Ricciardo fort, und verweist auf den Malaysia-GP, den er nach einem rundenlagen Rad-an-Rad-Duell gegen Verstappen für sich entschieden hatte: «In Malaysia ging es ja auch um den Sieg, und das haben wir ja auch sehr gut hinbekommen – wir kämpften hart, aber fair.»

Der vierfache GP-Sieger sieht nur eine Gefahr: «Die Stimmung zwischen uns könnte sich nur ändern, wenn wir es zulassen, dass die äusseren Einflüsse zu stark werden. Abgesehen davon kann man sagen: Ich hatte immer Spass mit Max und ich freue mich schon auf die künftigen Duelle. Ich hoffe, dass wir noch viele gute Zweikämpfe haben werden und ich denke, auch das Team freut sich schon.»

Über seinen Teamkollegen sagt Ricciardo: «Wir haben gesehen, dass Max hart und manchmal auch am Limit fährt, aber wenn es darauf ankommt, dann bleibt er immer fair und sauber. Er mag sehr jung sein, aber als Fahrer ist er schon sehr weit. Auch wenn er vielleicht erst vor einigen Wochen in die Pubertät gekommen ist, so ist er doch ein ziemlich schlauer Kerl, der schon eine ganze Weile im Rennzirkus unterwegs ist.»

Zum Schluss gibt es vom Routinier noch ein dickes Lob für den Ausnahmekönner: «Was mich wirklich beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass er es trotz seines aggressiven Fahrstils geschafft hat, seine Reifen am Leben zu halten. Man könnte meinen, dass er mit dieser Fahrweise die Reifen killt. Aber er hat das ziemlich gut hinbekommen – sogar noch besser, als ich es erwartet hatte.»

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