Sebastian Vettel, Ferrari: Die Siegertaktik in Monaco

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel beendet eine 16 Jahre lang Durststrecke von Ferrari in Monte Carlo: Erster Erfolg für die Roten seit Michael Schumacher 2001 – dank toller Taktik von Vettel.

Sebastian Vettel hat in Monaco seinen dritten Saisonerfolg eingefahren – zweiter Sieg im Fürstentum nach 2011, vor allem aber der erste GP-Sieg in Monte Carlo für Ferrari seit Michael Schumacher 2001. Möglich wurde der Sieg durch zwei Faktoren.

Kurz vor dem Stopp von Kimi Räikkönen wurde der zu diesem Zeitpunkt führende Finne Kimi Räikkönen langsamer, Vettel spürte – er kann schneller fahren. Als Kimi neue Reifen holte, hatte Seb freie Bahn und gab richtig Gas. Er fuhr den entscheidenden Vorsprung raus. Räikkönen konnte nachher mit Vettel nicht mithalten – der schnellere und damit auch der richtige Mann hat gewonnen! Vettel profitierte auch davon, dass Kimi im Verkehr mehr Zeit einbüsste als er selber.

Mit dem 45. GP-Sieg (dem dritten 2017 nach Australien und Bahrain) hat Vettel seinen Vorsprung in der WM auf Lewis Hamilton auf 25 Punkte ausgebaut. Es steht 129:104 für den Deutschen gegen den Engländer.

Klar ist Vettel überglücklich: «Unfassbar, der erste Sieg für uns nach so langer Zeit. Kimi war gut gestartet, ich hatte keine Chance. Zu Beginn des Rennens fühlte ich mich mit den Reifen nicht wohl, Kimi und ich hatten beide Probleme mit den Hinterreifen. Wir rutschten beide zu stark herum. Bottas war in dieser Phase schneller als wir.»

«Aber dann funktionierten die Reifen auf einmal besser, und als ich freie Bahn erhielt, gab ich richtig Gas. Eigentlich wollten wir von Bottas wegziehen, aber das ist nicht passiert. Als Kimi an die Box kam, hat Ferrari reagiert. Ich war dann baff, dass ich so viel Zeit herausfahren konnte. Ich wusste: Alles oder nichts jetzt. Ich hatte schon das Gefühl, dass ich schneller fahren kann als Kimi, aber ich hätte nicht gedacht, dass es reichen würde, um als Erster auf die Bahn zurückzukommen. Ich hatte freiere Runden als im Abschlusstraining, ich konnte es selber kaum glauben.»

«Dann kontrollierte ich das Rennen. Beim Re-Start war es nicht einfach, weil die Bremsen und Reifen zu kalt waren. Da hatten wir Fahrer alle Hände voll zu tun. Es ist schwer, das Limit zu erahnen. Daniel Ricciardo tuschierte sogar die Mauer. Aber nach ein paar Runden kam das gute Fahrgefühl zurück, ab da war alles easy. Ein Super-Ergebnis für Ferrari. Wir haben hier lange auf einen neuen Erfolg warten müssen, ich bin sehr glücklich, dass ich den einfahren durfte.»

Heisse Frage im Fahrerlager: Hat Ferrari absichtlich Vettel nach vorne geholt? Sebastian: «Normalerweise hat der Führende die erste Wahl. Das war keine Stallorder. Und normalerweise versuchst du, die Gegner zu überrumpeln, indem du eben früher an die Box gehst. Heute war einer der seltenen Fälle, dass es lohnenswerter war, länger auf der Bahn zu bleiben. Aber ich hätte auch leicht im Verkehr stranden können. Dann sähe es nun ganz anders aus.»

«Jetzt geht es nach Kanada, eine komplett andere Bahn. Jetzt erlauben wir uns eine tüchtige Party, ab Montag denken wir dann an den Montreal-GP.»

«Wir haben wir wieder einige Verbesserungen am Wagen gehabt, das werden wir auch in Kanada haben, und wir müssen weiter Vollgas geben, wenn wir vor Mercedes bleiben wollen.»

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