Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

FP3 Japan: Hamilton Schnellster, Crash von Hülkenberg

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton blieb im dritten Training 0,116 sec schneller als Sebastian Vettel

Lewis Hamilton blieb im dritten Training 0,116 sec schneller als Sebastian Vettel

Wie schon am Vortag war Mercedes-Star Lewis Hamilton auch in der letzten freien Trainingsstunde von Japan der schnellste Fahrer. Nico Hülkenberg sorgte mit einem Crash für ein vorzeitiges Ende der Session.

Die Formel-1-Wetterexperten sagten für die letzte freie Trainingsstunde auf dem Suzuka Circuit eine Regenwahrscheinlichkeit von 60 Prozent voraus. Es dauerte denn auch nicht lange, bis die ersten Regentropfen fielen – noch vor Ablauf der ersten zehn Minuten kam der angekündigte Niederschlag, wie Sebastian Vettel am Boxenfunk bestätigte. «Der Regen ist in den Kurven 13 und 14 bereits ziemlich stark, ich kann versuchen, eine schnelle Runde zu starten, aber vielleicht muss ich diese abbrechen», erklärte der Ferrari-Star.

Sein Teamkollege Kimi Räikkönen hatte zuvor mit 1:30,054 min die vorläufige Bestzeit aufgestellt, an die weder der vierfache Weltmeister noch Mercedes-Pilot Valtteri Bottas herangekommen waren. Während die meisten GP-Stars auf der Piste ihre schnellen Runden abbrachen und die Box ansteuerten, entschied sich WM-Leader Lewis Hamilton dazu, es zu versuchen – vergeblich, wie sich kurz darauf herausstellte, denn in der Schikane musste der Silberpfeil-Pilot den Notausgang nehmen.

Der vierfache Champion war nicht der Einzige, der sich vertat, noch vor dem Start des Regens hatten sowohl Williams-Pilot Lance Stroll als auch Alfa Romeo-Sauber-Talent Charles Leclerc einen Ausflug neben die Piste unternommen, und gleich nach dem Fehler des Mercedes-Piloten sorgte Force India-Routinier Sergio Pérez mit einem Ausritt in der 13. Kurve für Action auf der 5,807 km langen Piste.

Da der Regen in der Folge stärker wurde und keiner so kurz vor dem wichtigen Qualifying einen Abflug samt Schaden riskieren wollte, führte Räikkönen die Wertung auch zur Halbzeit an. Hinter dem Finnen hatten sich Vettel, Bottas, Max Verstappen, Daniel Ricciardo, Leclerc, Romain Grosjean, Marcus Ericsson und Nico Hülkenberg auf den restlichen Top-10-Positionen eingereiht. Kevin Magnussen, Pérez, Esteban Ocon, Sergey Sirotkin, Stroll, Brendon Hartley, Pierre Gasly, Fernando Alonso, Stoffel Vandoorne und Lewis Hamilton komplettierten zu diesem Zeitpunkt die FP3-Wertung.

Kurz nach Halbzeit wagte sich mit Bottas der erste GP-Star wieder auf die Bahn. Der Finne hatte sich die superweiche Reifenmischung geben lassen, denn auf der Piste zeichnete sich bereits wieder eine trockene Bahn ab. Die Testrunde des Mercedes-Piloten verfolgten alle in der Boxengasse aufmerksam mit und das Urteil, das Bottas über Funk durchgab, klang vielversprechend: «Es fühlt sich ganz okay an, nur die Randsteine sind noch nass.»

Weil sich die Regenwolken über dem Suzuka Circuit nun auch verzogen hatten, folgen erst Hamilton und schliesslich auch die Ferrari-Piloten gemeinsam mit Alonso, Leclerc, Ocon und Verstappen dem Beispiel des 29-Jährigen. Die Zuschauer am japanischen Formel-1-Kurs bekamen auch in der zweiten Hälfte des FP3 viele Ausritte und Rutscher zu sehen, etwa von Räikkönen, der in der siebten Kurve ins Kiesbett bretterte, während Hamilton mit 1:29,599 die Spitzenposition übernahm. Auch Vettel und Bottas konnten nachlegen und reihten sich auf den Positionen 2 und 4 ein.

Gasly, der den grössten Teil des zweiten Trainings wegen eines Benzindruck-Problems verpasst hatte, kämpfte derweil mit einem Power-Verlust, der ihn an die Box zwang. Ganz andere Sorgen quälten Leclerc, der alle Hände voll zu tun hatte, um seinen Alfa Romeo-Sauber auf der Piste zu halten. Das lag nicht zuletzt am starken Wind, der die Arbeit der Formel-1-Fahrer zusätzlich erschwerte.

Dieser wurde wohl auch Hülkenberg zum Verhängnis, denn der Deutsche setzte seinen Renault ausgangs der fünften Kurve in die Reifenstapel und löste damit eine rote Flagge aus. Beim Einschlag wurde vor allem das Heck seines Dienstwagens stark in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb kommentierte GP-Veteran und DTM-Pilot Paul di Resta trocken: «Es könnte schwierig werden, das Auto bis zum Abschlusstraining wieder hinzubekommen.»

Dank des vorzeitigen Endes der Session blieb Hamilton der Schnellste vor Vettel, Räikkönen, Verstappen, Bottas, Ricciardo, Ocon, Pérez, Sainz, Magnussen, Grosjean, Leclerc, Hartley, Stroll, Hülkenberg, Ericsson, Alonso, Sirotkin, Vandoorne und Gasly.

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