Marc Surer: «Es wird nicht so einfach für Vettel»

Von Rob La Salle
Marc Surer hält nach Vettel-Gegnern Ausschau

Marc Surer hält nach Vettel-Gegnern Ausschau

Der Formel-1-Experte unserer Kollegen von Sky Deutschland über das explosive Paar Räikkönen/Alonso bei Ferrari, die Zukunft von Felipe Massa und den Singapur-GP.
Marc, der Wechsel von Kimi Räikkönen zu Ferrari ist perfekt. Michael Schumacher sieht im Duo Fernando Alonso/Räikkönen eine «explosive Mischung». Kann das gut gehen?

Das geht schon. Kimi ist ja ein ruhiger Typ. Ich denke nicht, dass das wirklich Probleme gibt. Nur dann, wenn Alonso seinen Nummer-1-Status immer durchsetzen will – was er gegen Massa bisher konnte. Aber ich denke, dass auch ein Kimi zurückstecken wird, wenn es gegen Ende der Saison um die Meisterschaft geht und darum, dem Teamkollegen zu helfen. Zu Anfang des Jahres glaube ich aber schon, dass er Alonso Druck machen wird.

Wird sich Ferrari die Frage nach der Nummer 1 offen halten?

Wenn sie schlau sind, machen sie das. Die haben jetzt zwei Nummer-1-Fahrer, und da weiß man ja nie, wer von beiden mal Pech hat. Also kann man nicht von Anfang an auf einen setzen. Sie werden beide sicher in der ersten Saisonhälfte fahren lassen. Aber die werden sich auch nicht wehtun. Sie sind beide vernünftig und werden schon miteinander klar kommen.

Ferrari-Präsident Luca Montezemolo glaubt, dass Räikkönen seine Auszeit von der Formel 1 gut getan hat. Kann der «Iceman» an seine alten Leistungen bei Ferrari anknüpfen?

Ich denke schon, dass er entsprechend motiviert ist. Er will ja zeigen, dass er seine Leistungen von Lotus auch bei einem Top-Team umsetzen kann und immer noch fähig ist, Weltmeister zu werden.

Felipe Massas Vertrag bei Ferrari wurde nicht verlängert. Er könnte aber Nachfolger von Räikkönen bei Lotus werden. Wäre für ihn ein Neuanfang ratsam?

Massa ist ein guter Fahrer und zusammen mit Nico Hülkenberg wäre das sicherlich eine gute Mischung. Aber seine große Zeit ist vorbei. Wenn er noch einmal einen Job bekommt, ist das schön für ihn. Ich würde an seiner Stelle sagen: «Ich lass es.» Er könnte ja Langstrecke fahren oder Ähnliches.

Mark Webber hat angedeutet, die Kombination Alonso/Räikkönen würde nur zwei Jahre Bestand haben und den Boden für Sebastian Vettel bereiten. Ein realistisches Szenario?

Dass Vettel bei denen auf der Liste steht, ist klar. Dass er beweisen will, auch mit einem anderen Auto Weltmeister werden zu können, ebenfalls. Es ist also nicht auszuschließen. Aber das sind alles Spekulationen. Wer weiß schon, was in zwei oder drei Jahren ist?

In den vergangenen beiden Jahren stand Sebastian Vettel in Singapur ganz oben auf dem Treppchen. Ist er auch diesmal der Favorit?

Das Auto von Red Bull Racing ist ja auf jeder Strecke schnell, also wird er auch dort wieder schnell sein. Allerdings spricht die Performance von Mercedes auf solchen Strecken für die Silberpfeile. Außerdem werden mal wieder die Supersoft-Reifen gefahren.

Diese kommen erstmals seit den Änderungen an der Konstruktion der Reifen wieder zum Einsatz. Wem könnte das helfen?

Auf diese Antwort bin ich selber gespannt. In der Vergangenheit war es so, dass Ferrari und Lotus, aber auch Force India profitiert haben. Jetzt müssen wir mal sehen, ob das mit der neuen Konstruktion immer noch denselben Effekt hat.

Zudem scheinen Lewis Hamilton Stadtkurse zu liegen.

Richtig. Im letzten Jahr ist er in Singapur ja in Führung liegend mit Getriebeschaden ausgefallen und hätte das Rennen im McLaren sicher gewonnen. Er fährt gut auf solchen Strecken und auch der Mercedes ist dort normalerweise gut, das hat ja auch das Rennen in Monaco gezeigt. Sie können dort durchaus den Ton angeben. Für Vettel dürfte es nicht so einfach werden.

Was hält Singapur für die Fahrer ansonsten bereit?

Ich erwarte, dass es irgendwann mal regnet. Jedes mal, wenn ich dort zwischenlande, schüttet es und beim Rennen hat es noch nie geregnet. Das ist schon komisch, da haben wir bisher immer Glück gehabt. Ich kann mir vorstellen, dass es dann chaotisch werden könnte.

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