Ferrari: Was sagen Räikkönen und Alonso zur Pleite?

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso ringt mit seinem Ferrari

Fernando Alonso ringt mit seinem Ferrari

Fernando Alonso auf Rang 9, Kimi Räikkönen mit nur einem Punkt als Zehnter – was ist aus dem einst so stolzen Ferrari geworden?

Auch die Piloten rätseln über die schwache Leistung. Man muss Kimi Räikkönen einfach cool finden, selbst in der Niederlage. Der Finne spaziert mitten in der Nacht mit einer Sonnenbrille herum, und es ist ihm schnurzegal, was ihm PR-Experten einflüstern – der Weltmeister von 2007 sagt ohne Blatt vor dem Mund, warum Ferrari hinterher fährt.

«Mein Start war schon schlecht, da habe ich gleich mal einige Positionen verloren», sagt der Finne. «Ab da standen wir schon mit dem Rücken zur Wand. Wenn alles optimal gelaufen wäre heute, dann hätte ich vielleicht Neunter werden können, aber welchen Unterschied hätte das für das Team gemacht? Es ist doch egal, ob Alonso oder ich Neunter und Zehnter werden.»

«Es hat auch nicht geholfen, dass mir gleich zwei Leute in die Kiste gefahren sind. Zuerst Magnussen wie in Malaysia. Dieses Mal hat er mich auf einem Randstein angegriffen und ist mir dabei ins Heck gerutscht, ich habe mir eben die Wiederholung angeschaut. Nach der Safety-Car-Phase ist mir ein Toro Rosso ins Auto gefahren, der Schlag war noch viel härter als mit Magnussen.»

«Ich weiss nicht, ob dabei mein Ferrari beschädigt worden ist. Aber das darf keine Ausrede für unsere schlechte Leistung sein. Wir wussten, dass es in Bahrain für uns schwierig werden würde. Wir haben ungenügende Topspeed und nicht genug Abtrieb. Das Handling an sich wäre gar nicht mal so übel. Aber die Art und Weise, wie Mercedes-Renner links und rechts an mir vorbeifahren, das ist nicht normal – als würde ich in einer anderen Rennklasse fahren!»

Fernando Alonso: «Das Auto ist nicht schlecht»

Das Timing für die schwache Darbietung der Roten war etwas unglücklich: Ausgerechnet unter den Augen von Ferrari-Präsident Luca Montezemolo war die Leistung unter aller Kanone. Das wird viel zu reden geben in Maranello.

Wir wissen nicht, in welchem Rennen Fernando Alonso unterwegs gewesen ist, wenn er nach diesem Bahrain-GP sagt: «Generell war das Auto heute nicht schlecht. Mein Start war gut, die Strategie stimmte, an den Boxenstopps gibt es nichts auszusetzen. Gut, wir sind nicht so konkurrenzfähig wie wir gerne sein würden. Es mangelt an Topspeed. Wir wussten, dass die Geraden von Bahrain nicht ganz nach unserem Geschmack sein würden.»

Zur Erinnerung: In China hat es auch Geraden, und eine davon ist verflixt lang.

Kimi Räikkönen weiss: «Wir können zwar an die Gegner heranfahren, wir können sie aber nicht überholen.»

Und das liegt daran, dass Mercedes einfach mehr Power hat und eine offenbar effizientere Energierückgewinnung obendrein.

Ein hochrangiger Techniker eines britischen Rennstalls findet: «Luca Montezemolo macht doch nur so viel Politik, weil er genau merkt, dass sein Rennstall im Hintertreffen ist. Und daran wird sich so bald auch nichts ändern.»

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