Bernie Ecclestone: Justiz schließt Erpressung aus

Von Petra Wiesmayer
Die Verhandlung gegen Bernie Ecclestone rückt näher

Die Verhandlung gegen Bernie Ecclestone rückt näher

Vor Prozessbeginn gegen Bernie Ecclestone in München sieht die Staatsanwaltschaft keine Hinweise, dass der Formel-1-Chef 2006 vom ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky erpresst wurde.

Die Luft für Bernie Ecclestone wird dünner. Kurz vor Prozessbeginn in München schließt die Staatsanwaltschaft laut der Zeitung Welt am Sonntag eine Erpressung des Briten durch den Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky aus. Das gehe aus der 223-seitigen Anklageschrift hervor, die die Zeitung einsehen konnte.

Ab dem 24. April muss sich der 83-Jährige wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall vor Gericht verantworten. So soll Ecclestone im Jahr 2006 knapp 44 Millionen Dollar an Gribkowsky gezahlt haben, damit der seinen Einfluss geltend mache und den Verkauf der Anteile der Landesbank an der Formel 1 an die Holding-Gesellschaft CVC erleichtere.

Ecclestone hat die Zahlungen auch zugegeben, bestreitet allerdings, dass es sich um Bestechungsgeld gehandelt habe. Vielmehr habe Gribkowsky ihn damit erpresst, Details über Ecclestones Bambino Trust, in den er 1996 sein gesamtes Vermögen übertragen hatte und der offiziell seiner damaligen Frau Slavica gehörte, an die britischen Steuerbehörden herauszugeben. Mit diesen Unterlagen hätte er beweisen können, dass Ecclestone durch die Schenkung große Summen an Steuern hinterzogen hatte. Weil er Angst vor den Steuerbehörden hatte, hätte er Gribkowsky die 44 Millionen Dollar gezahlt.

Die Münchner Staatsanwälte glauben diese Geschichte jedoch nicht, da Gribkowsky keinerlei Beweise gehabt haben soll, mit denen er Ecclestone überhaupt hätte erpressen können. Der habe die Zahlungen dazu getätigt, um «seine Machtposition zu sichern», geht aus der Schrift hervor. Ecclestone habe auch keineswegs versucht, den Kaufpreis für die Formel-1-Anteile zu senken, er habe CVC sogar dazu gebracht haben, 830 Millionen Dollar dafür zu bezahlen, obwohl das ursprünglich Angebot fast um die Hälfte niedriger gelegen habe.

Durch die Bestechung habe er verhindert, dass auch andere Angebote geprüft wurden und habe dadurch, dass er die Verträge für sich behielt, eine Transparenz im Verkauf verhindert.

Laut Anklageschrift sollen in dem Prozess etwa 40 Zeugen aussagen und auch Bernie Ecclestone persönlich vor Gericht erscheinen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 10 Jahre Haft.

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