Maurizio Arrivabene, Ferrari: «So sind Vettel & Kimi»

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

Medienrunde mit Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene. Niemand zweifelt daran, dass Ferrari gemessen an 2014 stärker ist. Aber wird das gegen die übermächtigen Silberpfeile reichen?

Maurizio Arrivabene ist kein Teamchef wie jeder andere. Gestern tauchte er zusammen mit Teammanager Rivola und Ersatzfahrer Gutiérrez auf der Haupttribüne auf, zur Verblüffung der spanischen Formel-1-Fans. Nun sagt der Italiener: Die Geste war als Protest gegen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone gedacht, der den Rennställen ab dem Australien-GP die Anzahl von Fahrerlagerpässen einschränken will.

«Da muss man mal ein Zeichen setzen, denn das ist nicht akzeptabel. Wenn wir uns daran gewöhnen müssen, dass es im Fahrerlager so gut wie leer ist, dann suchen wir eben die Leute auf den Tribünen auf. Es war eine schöne Erfahrung, die Fans waren sehr nett, es gab viele Fotos und nette Gespräche. Lustig am Ganzen war, dass – als die Leute uns dort sahen – die Leute das Fahrerlager verliessen und herüber zur Tribüne kamen.»

«Die Formel 1 ist oft seltsam. Schaut, Golf gilt als exklusiver Sport. Aber tausende von Fans kommen den Stars ganz nahe, können ihnen zugucken wie sie die Bälle schlagen, und sie geniessen das. Wir sind zu weit von den Zuschauern weg.»

Ferrari-Chef Sergio Marchionne hat von zwei Siegen 2015 gesprochen. Muss nach der Darbietung von Mercedes hier dieses Ziel korrigiert werden?

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene meint: «Unser Ziel ist ehrgeizig, aber es ist nicht unrealistisch. Mercedes ist sehr stark, das ist hier klar geworden, eine Überraschung ist es nicht. Wir arbeiten geradlinig und konzentriert, das ist ein Fortschritt, zuvor hatte ich den Eindruck, Ferrari wuselt in alle Richtungen, nach links und rechts, nach oben und nach unten. Nun ist eine Linie zu erkennen, und das wird sich auszahlen. Ob wir unser Ziel von zwei Siegen erreichen? Wer weiss ...»

Über seine Piloten sagt Maurizio Arrivabene: «Ich finde, wir haben mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen die ideale Kombination. Mit Personen, die er nicht kennt, redet er nicht. In Wahrheit aber ist Kimi herzlich und hat Tiefgang, vielleicht ganz anders als viele ihn einschätzen. Aber im nächsten Moment kann er sich auch wegdrehen und wirken, als würde er dich überhaupt nicht mehr kennen. Das kann einem hin und wieder ein wenig seltsam vorkommen. Kimi ist eben Kimi.»

«Sebastian erlebe ich als ultraprofessionell. Ich werde wirklich emotional, wenn ich ihn bei der Arbeit sehe, weil er mich einfach an einen anderen Deutschen erinnert.»

Maurizio Arrivabene muss gar nicht sagen, wen er damit meint: Michael Schumacher.

Der Italiener weiter: «Was mich bei Sebastian immer wieder verblüfft, ist sein Gespür für Details. Ich finde es bemerkenswert, dass er sich alles aufschreibt, das berühmte Notizbuch ist bei allen Besprechungen dabei. Es wundert mich wenig, dass er so viele Rennen und vier Mal den WM-Titel gewonnen hat. Er arbeitet hart, ein toller Mensch.»

Hin und wieder kommt es noch zu Missverständnissen zwischen dem neuen Ferrari-Teamchef und seinem neuen Star. Maurizio lacht: «Aus irgend einem Grund hatte ich gedacht, dass Sebastian ein Fan von Borussia Dortmund sei. Also habe ich ihn ein wenig getriezt, weil doch die Borussen gegen Juventus Turin verloren haben. Mein Gag ging daneben, weil er mich dann belehrte, dass sein Herz für die Eintracht von Frankfurt schlage.»

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