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Kimi Räikkönen bei Ferrari: Was hat Vettel zu sagen?

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen vor dem Bahrain-GP

Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen vor dem Bahrain-GP

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene will Kimi Räikkönen noch ein wenig zappeln lassen, was den 2016er Ferrari-Vertrag angeht. Aber was hat eigentlich Sebastian Vettel mitzureden?

Wenn Kimi Räikkönen in Bahrain jener Pilot war, der für Ferrari den Podestkarren zog, dann ist Maurizio Arrivabene jener Mann, der vor dem Zugpferd stand und mit der Rübe lockte.

Der Italiener sagte nach dem Rennen in der Wüste von Sakhir: «Die tolle Fahrt von Kimi und der zweite Platz bedeuten nicht, dass wir morgen einen Vertrag verkünden. Aber ich hatte ihm gesagt – wenn wir 2016 weitermachen wollen, muss die Leistung stimmen. Heute hat die Leistung gestimmt. Aber das muss sie auch weiterhin. Und wenn wir glauben, dass wir Räikkönen am besten wachhalten, indem wir die Option noch nicht ziehen, dann werden wir das tun.»

In Bahrain kursierte, die ausstehende Vertragsverlägerung bei Ferrari läge an Lewis Hamilton – denn Firmenchef Sergio Marchionne liebäugle damit, den Engländer von Mercedes wegzulocken. Doch selbst Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, der einen solchen Wechsel angedeutet hatte, musste zurückkrebsen. Auf die Frage, ob er gerne seinen Landsmann bei Ferrari sehen würde, antwortete der 84-Jährige am Sonntagmorgen: «Das wird etwas schwierig, wenn er bei Mercedes verlängert, finden Sie nicht?»

Hamilton sorgte in Bahrain gleich mehrfach für Unruhe. Auch mit seinen Aussagen über den Status der verschiedenen Grand-Prix-Stars innerhalb der Teams. Hamilton bei «Sky Sports»: «Niemals habe ich in meiner Karriere je nach einer Nummer-1-Klausel verlangt. Sebastian mag das vielleicht haben. Fernando fordert das immer. Aber ich habe das nie gewollt. Ich will meinen Stallgefährten schlagen, am liebsten mit gleichem Material neben mir, dann weiss ich auch, was dieser Sieg wert ist. Für mich ging es nie darum, die Hände eines Gegners hinter dessen Rücken zu binden. Das wäre ein hohler Sieg. Ich weiss, dass das vielen Rennfahrern egal wäre, aber mir nicht.»

Was also hat Sebastian Vettel bei Ferrari mitzureden, wenn es um die Personalie Kimi Räikkönen geht?

Vettel hat seine Meinung seit Red Bull Racing-Tagen nicht geändert: «Unterm Strich willst du dich selber als Rennfahrer fordern. Wenn dir jetzt einer quasi den roten Teppich ausrollt und du weisst genau, dass du viele Rennen und fast automatisch den WM-Titel gewinnst – wo ist dann dabei der Reiz? Ich will mich als Pilot doch Rennen für Rennen beweisen, am liebsten natürlich in Form eines Sieges. Ich glaube auch, dass das für alle Sportler gilt, wenn auch unter anderen Voraussetzungen. Nimm Wimbledon: Das Finale gegen einen der Besten der Welt nach einem zähen Ringkampf über fünf Sätze gewinnen, das ist doch eine ganz andere Befriedigung als den Gegner vom Platz zu fegen. ?Aber letztlich ist die Fahrerfrage nicht meine Entscheidung.»

In Wahrheit gilt bei Ferrari, was schon bei Red Bull Racing galt: Sebastian Vettel wird natürlich um seine Meinung gefragt, doch Entscheidungsgewalt hat er keine, Vetorecht ebenfalls nicht.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist jedoch klug genug zu wissen: Der zweite Ferrari-Fahrer muss schnell sein, regelmässig punkten können, Konstanz ist derzeit wichtig in dieser Aufholphase auf Mercedes, und man wird garantiert nichts tun, was die Laune von Sebastian Vettel vergällt.

Selbst wenn Sebastian Vettel nicht das letzte Wort hat: In Sachen 2016 gibt es für Kimi Räikkönen als Ferrari-Fahrer in Form von China und Bahrain keine Alternative.

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