Eric Boullier (McLaren) fordert Diktatur in der F1

Von Petra Wiesmayer
Eric Boullier ist kein Freund der Demokratie in der Formel 1

Eric Boullier ist kein Freund der Demokratie in der Formel 1

Ginge es nach Eric Boullier, würde der Einfluss der Teams auf die Regeln in der Formel 1 gewaltig schwinden. Er stimmt mit Bernie Ecclestone überein und findet, die FIA und FOM sollten das Zepter in der Hand haben.

In der Politik ist das Wort Diktatur eher verpönt, im Sport aber teils gerne gehört. Gerade erst trauerte Bernie Ecclestone den Zeiten nach, als auch die Formel 1 noch keine Demokratie war und meinte, FIA-Präsdent Jean Todt und er könnten das auch wieder ändern. «Jean und ich könnten sagen: 'Das sind die Regeln, vergiss die Teams, vergiss alles. So lauten die Regeln und wenn ihr in der Weltmeisterschaft dabei sein wollt, dann sind das die Regeln'», meine der Brite. Jetzt stößt McLaren-Rennleiter Eric Boullier, wie auch schon Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner, in das selbe Horn.

In Singapur erklärte der Franzose am Mittwoch ebenfalls, dass es nicht anginge, dass die Teams in Form der Strategiegruppe das Sagen in der Formel 1 hätten. «Der Besitzer der Show muss diktieren, wo es lang geht, nichts anderes», sagte Boullier gegenüber Crash.net. «Das würde der Show guttun. Wenn es dir gefällt, bist du dabei, du hast Spaß. Wenn es dir nicht gefällt, dann gehst du eben. Das ist alles.»

Die Formel 1 Strategie Gruppe steht seit Längerem in der Kritik, weil sie sich nur in den seltensten Fällen auf geplante oder notwendige Änderungen einigen kann. Die Teams vertreten jeder ihre eigenen Interessen und es wird schon scherzhaft behauptet, dass man sich innerhalb der Gruppe noch nicht mal darauf einigen kann, ob der Tisch, an dem man sitzt, rund oder eckig ist, geschweige denn auf kompliziertere Dinge.

Aufgrund der weiter abnehmenden Zuschauerzahlen und der gleichzeitig anwachsenden Kritik an der Königsklasse haben sich Teams, FIA und FOM zumindest darauf geeinigt, ab der Saison 2017 umfassende Regeländerungen einzuführen, um dem Sport eine Zukunft zu ermöglichen.

«Wir sind Konkurrenten und je mehr Demokratie im Fahrerlager herrscht, desto weniger Auseinandersetzungen wird es geben. Es kommt aber darauf an, wer die Führung hat», erklärte Boullier weiter. Einen unabhängigen Berater zu engagieren, wie Ross Brawn, der von Christian Horner vorgeschlagen wurde, hält Boullier für den falschen Weg.

«Ich habe großen Respekt für Ross Brawn, er ist ein großartiger Techniker und weiß, wie man Autos schnell macht, er hat viele Meisterschaften gewonnen, aber er ist ein Wettbewerber», meint der Franzose. «Er hat vielleicht ganz gute technische Ideen, um die Show zu verbessern, das mag sein, aber wenn er mit seinen Autos so viele Meisterschaften gewonnen hat, dann lag das daran, dass er besser war als die anderen und das hat er zu seinem eigenen Nutzen getan.»

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