Singapur-GP: Smog – Gefahr für Fahrer und Autos?

Von Mathias Brunner
Der Internetauftritt der Singapurer – rechts unten der Link zur Gesundheitsbehörde

Der Internetauftritt der Singapurer – rechts unten der Link zur Gesundheitsbehörde

​Trotz reinigender Gewitter über Singapur: die Luftverschmutzung wird noch immer im Bereich «ungesund» angesiedelt. Besserung wird es frühestens am Freitag geben.

Das ist einzigartig: Die Organisatoren des Nacht-GP von Singapur haben auf ihrer Homepage eine direkte Verbindung zur Nationalen Umweltschutzbehörde (NEA) eingerichtet. Dort können sich Formel-1-Fans über den aktuellen Stand in Sachen Luftverschmutzung informieren. Während Europa an diesem Mittwochmorgen erwacht und die Menschen sind zur Arbeit begeben, gehen am Nachmittag von Singapur Gewitter über der Stadt nieder. Die Menschen fliehen vor den Wassermassen, aber bei der Gesundheitsbehörde ist man über die Niederschläge froh – auf diese Weise wird die Luft ein wenig gereinigt; eine Luft, die seit gut einer Woche von der Umweltbehörde als «ungesund» eingestuft wird, in der Abstufung mittel bis hoch.

Die Einstufung der NEA bezieht sich jeweils auf einen Zeitraum von 24 Stunden: Überschreiten die Werte den PSI (pollutant standard index) von 100, wird die Luft als ungesund eingestuft. Ab 200 gilt die verschmutzte Luft als sehr ungesund, ab 300 als gefährlich. Im Juni 2013 stieg der Wert auf einen Rekord von 371 PSI, bei diesem Wert spürten die Menschen in Singapur den Rauch in den Augen brennen und in den Lungen stechen. Tausende bewegten sich in Freien nur noch mit Atemschutzmasken.

Der Smog stammt vor allem von der indonesischen Insel Sumatra. Dort wird im grossen Stil illegal brandgerodet, um Raum für landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen. Je nach Windströmungen leidet Singapur darunter, und dies nicht zum ersten Mal.
Gemäss Auskunft der Nationalen Umweltschutzbehörde müssen die Singapur-Besucher noch mindestens bis Freitag mit dieser Dunstglocke rechnen, dann soll ein Wechsel der Windrichtung Entlastung bringen.

Der Smog-Alarm in Singapur sieht unter zahlreichen Massnahmen vor, dass an ältere Menschen, Kranke, Schwache oder Kinder Atemschutzmasken abgegeben werden, die Verteilung läuft über 450 Stellen im ganzen Staat. Im benachbarten Malaysia ist es noch schlimmer: da machten 2000 Schulen kurzerhand dicht, auf dass die Kleinen zuhause bleiben können.

Besteht für Mensch und Maschine in Singapur bei diesen Bedigungen Gefahr? Diese Frage hat uns von besorgten Lesern erreicht.

Beat Zehnder, langjähriger Team-Manager des Sauber-Rennstalls, relativiert: «Bis vor zwei Tagen war die Situation meinen Informationen zufolge extrem, aber inzwischen normalisiert sie sich. Gerade eben, bevor ich zur Rennstrecke gekommen bin, habe ich im asiatischen Fernsehen einen Bericht gesehen, dass die Indonesier dabei sind, die schlimmsten Brände unter Kontrolle zu bekommen. Aber die Luft ist auch anderswo schlecht, und wir sind trotzdem Rennen gefahren – ich kann mich an Mexiko 1989 erinnern, da konntest du wegen des Smogs keine 300 Meter weit sehen. Für das Material kann ich mir beim heutigen Stand der Dinge keine Probleme vorstellen.»

An der Rennstrecke «Marina Bay Circuit» geht inzwischen die Vorbereitung auf das beliebten Nachtrennen normal weiter. Gestern trafen sich bei Start und Ziel Geistliche verschiedener Glaubensrichtungen, um für einen reibungslosen Ablauf des WM-Laufs zu beten.

Auch das ist einmalig.

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