Christian Horner: Auto von Verstappen war kaputt

Jubel, Bangen, Sieg: Wehrleins emotionaler Start

Von Gerhard Kuntschik
Pascal Wehrlein konnte seinen fünften Sieg in der Formel-E-WM erst vier Stunden nach seiner Zieldurchfahrt in Mexiko richtig bejubeln. Doch 28 Punkte zum Saisonstart sprechen für eine klare Dominanz.

Eine Untersuchung gegen ihn (und Andretti-Porsche-Fahrer und Titelhalter Jake Dennis) wegen eines «technischen Vergehens» in der Startprozedur wurde eingestellt. Da war es in Mexiko Abend und in Europa drei Uhr nachts am Sonntag. Damit war Wehrleins Dacapo seines ersten Siegs als Porsche-Pilot vor zwei Jahren an gleicher Stelle bestätigt.

 

Der 29-jährige Sigmaringer setzte sich im Qualifying-Finale gegen Sébastien Buemi (Envision-Jaguar) durch und begann das Rennen schon als WM-Leader dank der drei Punkte für die Pole. Fast die gesamten 37 Runden (zwei mehr als ursprünglich angesetzt wegen einer Safety-Car-Phase nach Unfall des Mexiko-Pechvogels Robin Frijns) führte Wehrlein, der auch durch den Zusatzboost (Attack Mode) der unmittelbaren Verfolger nicht in Gefahr kam. «Es war ein hartes Rennen, schwieriger, als es von außen wohl schien. Den Abstand zu Buemi zu halten und dennoch Energie zu sparen war schon eine Herausforderung», bekannte der Ex-DTM-Champion. «Fast das gesamte Rennen musste ich Quali-Runden fahren.» Wie auch seine Konkurrenten zeigte sich Wehrlein vom Enthusiasmus der mexikanischen Fans – über 40.000 - begeistert.

 

Routinier Buemi, der in Mexiko sein 31. Podium in der Formel E bestieg, strahlte nicht so wie Wehrlein: «Der vierte Podestplatz in Mexiko ist schön, aber ich bin auch ein wenig enttäuscht. Die Qualifikation hat schon fast alles entschieden, ich hatte dann ein sauberes Rennen, nachdem ich meine Position in der ersten Kurve verteidigen konnte.» So hielt er sich über die Distanz zuerst den als Dritten gestarteten Max Günther (Maserati) vom Leib und dann den auf Rang drei vorgerückten Nick Cassidy (Jaguar). Der mit einem Podestplatz in seinem Debüt für die Briten wohl zufrieden sein konnte und einen Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde holte. Dennoch Jaguar, dessen WM-Favorit Mitch Evans am Ende Rang fünf hart gegen Jean-Éric Vergne (DS Penske) verteidigen musste, blieb wohl etwas unter den Erwartungen.

 

Für den Allgäuer Günther war Platz vier ein gelungener Saisonstart, in dem er den debütierenden Teamkollegen Jehan Daruvala (16.) klar im Griff hatte. «Ein sehr gutes Wochenende, an dem wir schon starke Form zeigten. Verglichen mit den Problemen, die wir hier im Vorjahr hatten, ist das ein vielversprechender Beginn», sagte der jüngste Sieger der FE-Historie. Neben Jaguar und DS Penske (Vandoorne Achter) brachte auch Andretti-Porsche beide Fahrer in die Punkte, doch die Plätze neun und zehn für Dennis und Neuzugang Norman Nato entsprachen wohl nicht den eigenen Erwartungen. Jake Hughes (7.) hatte im Auftakt seinen neuen Teamkollegen und Routinier Sam Bird (14.) im Griff. Äußerst schwierig gestaltete sich das FE-Comeback für Ex-Champion Nyck de Vries im Mahindra (15.). ABT-Cupra verließ Mexiko enttäuscht: Der Trainingszwölfte Nico Müller musste sich nach einer Berührung mit Antonio Felix da Costa (Porsche) mit einem defekten Auto mit Rang 17 begnügen. Lucas di Grassi schied bei seiner Heimkehr ins Team und dessen 100. FE-Rennen schon nach zwei Runden mit Bremsdefekt aus. «Wir hätten uns hier für unser Jubiläum einen anderen Ausgang gewünscht. In Training und Quali hatten wir aber ermutigende Momente. Wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben», bestätigte Teamchef Thomas Biermaier.

 

Ganz anders konnte sein Porsche-Kollege Florian Modlinger resümieren: «Das war ein überragender Auftritt von Pascal. Nach fehlerfreiem Qualifying fuhr er ein kontrolliertes und strategisch super gelungenes Rennen.» Da Costa musste nach dem «Treffen» mit Müller aufgeben und wird im nächsten Rennen in Diriyah (26. Jänner) wegen Verursachens dieser Kollision in der Startaufstellung drei Plätze zurückversetzt.

 

In Saudi-Arabien steht schon in knapp zwei Wochen (26./27. Jänner) das erste Doppel der Saison zehn auf dem Programm. ServusTV ist auch hier wieder live dabei.  

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