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Anton Konrad ist 85: «Das war eine irre Zeit»

Kolumne von Rainer Braun
Prof. Dr. Carl Hahn (links) und sein neuer Presse-Direktor Anton Konrad 1971 bei der IAA

Prof. Dr. Carl Hahn (links) und sein neuer Presse-Direktor Anton Konrad 1971 bei der IAA

Anton Konrad, ehemalige Mitbegründer und Chef der Formel V-Europa-Organisation (Vorläufer von VW Motorsport), dann VW-Kommunikationsleiter, ist am 8. Mai 85 Jahre alt geworden.

Der Mann hat dem internationalen Motorsport mit der Rennwagen-Klasse Formel V eine Art Massen-Bewegung beschert. Als Generalsekretär des in München stationierten und von Volkswagen gestützten Verbandes «Formel V Europa» lenkte der gelernte Journalist Anton Konrad die VW-Monoposto-Klasse mit strammem Management in ebenso geordnetes wie professionelles Fahrwasser. Zwischen 1968 und 1972 machte er aus der FV 1300 einen weltweiten Markenartikel und bereitete parallel dazu die Vermarktung und Einführung der Formel Super V 1600 vor.

«Das war eine irre Zeit», schwärmt Konrad mit glänzenden Augen noch heute, «der Umgang mit den jungen Wilden wie Rosberg, Marko, Lauda oder Pankl war aufregend und faszinierend zugleich. Mit diesen Typen habe ich so verrückte Sachen erlebt – das glaubt mir heute kein Mensch mehr.»

Zwischendurch zwängte sich der Macher und Manager selbst ins FV-Cockpit, startete sogar mal neben Niki Lauda in Hockenheim aus Reihe 1 und galt als kompetenter Racer.

Das änderte sich auch nicht, als ihn VW 1972 nach Wolfsburg berief, um dort zunächst die Leitung der Motorpresse und später sogar der gesamten Konzern-Kommunikation zu übernehmen. Höhepunkt seiner rennsportlichen Ausflüge war 1976 der Gewinn des Europa-Titels für Serien-Tourenwagen gemeinsam mit Audi-Ingenieur Hans Nowak in einem Audi 80 GT.

Nach seiner VW-Zeit in Wolfsburg war Konrad weit über das Pensionsalter hinaus noch als selbstständiger PR-Berater und Motorsport-Repräsentant für das Unternehmen Sachs unterwegs. Mit wachem Geist und scharfem Blick beobachtete und analysierte er für den im Motorsport breit aufgestellten Kupplungs- und Stoßdämpfer-Hersteller das aktuelle Rennsport-Geschehen.

Nach Stationen in München, Hannover und Wolfsburg wohnt Konrad mit seiner Familie seit vielen Jahren in Hamburg. Das Joggen «in 50 Minuten um die Alster» gehörte zu seinen Lieblings-Aktivitäten, funktioniert aber jetzt mit 85 nicht mehr so richtig. Zumal auch seine Gesundheit leicht angeschlagen ist. Das schmerzt ihn zwar, aber er ist froh und dankbar, überhaupt noch unter den Lebenden zu sein. Denn viele seiner alten VW-Weggefährten aus der Formel V, der Super V und aus dem VW-Konzern sind längst nicht mehr da.

Lieber Anton, alle guten Wünsche zum 85. Und denk’ dran: Um die Erlebnisse der Israel-Reise, die wir beide zum ersten und einzigen Autorennen dorthin 1970 mit dem Formel V-Tross gemacht haben, beneiden uns viele noch heute. Und danke dafür, dass du mir bei Kurt Bergmann in seinem Kaimann-Rennstall wunderbare und unvergessene Formel V-Jahre ermöglicht hast. Halt die Ohren steif und bleib uns noch lange erhalten.


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