Der schnelle Mann im Regen

Von Philipp Wyss
Zoel Amberg kam mit der nassen Piste am besten zurecht

Zoel Amberg kam mit der nassen Piste am besten zurecht

Zoel Amberg holt sich beim Saisonauftakt der Schweizer Formel-Renault-2.0-Meisterschaft beide Laufsiege in Dijon

Zwölf Autos fanden sich zum Saisonstart der LO Formel Renault 2.0 (Middle European Championship) auf dem Circuit Dijon-Prenois ein. Im vergangenen Jahr kämpften über 30 eingeschriebene Piloten um die Punkte – welche übrigens bis zum 15. Rang verteilt würden. Die Hälfte dieses Dutzends verteilte sich gleichmässig auf die beiden Teams Jenzer Motorsport aus Lyss sowie den französischen Rennstall ARTA Engineering, der nach der Absage des Championats in Frankreich diese Saison die Schweizer Meisterschaft bestreiten wird. André Hefti, Direktor von Renault Schweiz: «Das ist die Folge der Wirtschaftskrise sowie des Entscheids von Renault, den neuen Monoposto zu lancieren, was zu einer Aufsplitterung der Kräfte geführt hat. Trotzdem wollen wir die Schweizer Renault-Serie am Leben erhalten, weil sonst der Rundstreckensport in diesem Land vor dem Nichts stehen würde.»

Zum sportlichen Geschehen: ARTA Engineering zeigte seine Ambitionen im ersten Qualifying gleich einmal auf, als man mit Bastien Borget und Julien Deschamps die erste Startreihe besetzte. Die Freude währte im Rennen jedoch nur wenige Meter. Jenzer-Pilot Zoel Amberg erwischte einen Top-Start und presste sich zwischen den beiden Franzosen durch in Front. Bereits eine Runde später hatte auch sein Teamkollege Patric Niederhauser, der in Dijon sein erstes Automobil-Rennen bestritt, den Weg an Borget und Deschamps vorbei gefunden, unter anderem auch weil sich letzterer auf der nassen Piste gedreht hatte. Niederhauser überraschte in diesem Regenrennen weiter: In der sechsten Runde trickste er Amberg aus und ging sogar in Führung. Erst vier Runden vor Schluss stellte der um ein Jahr jüngere, aber bereits in der zweiten Formel-Renault-Saison stehende Amberg die Hackordnung wieder her. Hinter Amberg und Niederhauser komplettierte Maxim Zimin den totalen Jenzer-Triumph – erstmals in der Geschichte des Rennstalls konnte ein komplettes Podium besetzt werden – mit dem dritten Platz. Dies ist besonders bemerkenswert, weil der Russe nach einem frühen Abflug im Quali von der letzten Startposition ins Rennen gegangen war. «Ich konnte bereits beim Start einige Plätze gutmachen und profitierte im weiteren Verlauf des Rennens auch davon, dass einige Konkurrenten Ausflüge neben die Piste unternahmen.»

Auch das zweite Rennen unter noch stärker werdendem Regen dominierte Zoel Amberg. Diesmal von der sechsten Startposition losgefahren, kam er bereits aus der ersten Runde auf Platz 3 liegend zurück. Im zwölften Umlauf schnappte er sich dann in einem kompromisslosen Manöver den in Führung liegenden Polesetter Yann Zimmer (ARTA). Der Schwizer mit französischer Lizenz vermochte nicht mehr zu kontern, schaffte es aber immerhin, den aufrückenden Patric Niederhauser in Schach zu halten. Dieser legte eine ähnliche Aufholjagd hin wie Teamkollege Zimin (Platz 4) im ersten Lauf. Niederhauser hatte beim Start den Motor abgewürgt und kam erst ins Rollen, als alle anderen schon vorbeigezogen waren. «Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was beim Start schief gelaufen ist», zuckte der 18-Jährige nach dem Rennen mit den Schultern. Der Berner nutzte den Formel-Renault-Auftritt in Dijon als Testlauf. Er will sich 2010 auf die italienische Formel-Abarth-Meisterschaft konzentrieren. Sehr zufrieden war natürlich Amberg: «Das war ein gelungener Auftakt. Bei diesem Regen hast du überhaupt nichts gesehen, wenn du hinter einem anderen Auto hergefahren bist. Da war es in Führung liegend doch etwas einfacher.»

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