Startverschiebung und Regenchaos prägten die GP2 in Monza. Titelentscheidung nach Rang sechs von Hülkenberg vertagt.
Der Niederländer Giedo van der Garde holte sich in Monza seinen ersten Sieg in einem GP2-Hauptrennen und seinen dritten GP2-Sieg insgesamt. Kurz vor dem Start begann es leicht zu regnen. Es herrschte große Verwirrung bei den Teams, ob Trocken- oder Regenreifen die richtige Wahl sein würden. Der Regen wurde stärker, fünf Minuten vor dem eigentlichem Rennstart um 16.00 Uhr kam die Mitteilung «start delayed». Die Strecke war mittlerweile komplett nass und Regenreifen waren für alle Fahrer die einzig richtige Wahl. Dreimal wurde der Start jeweils für weitere 10 Minuten nach hinten verschoben. Um 16:35h kam dann die Mitteilung, dass das Rennen um 16:40h hinter dem Safety-Car gestartet wird.
Mit 40-minütiger Verspätung ging das Feld hinter dem Safety-Car auf die Reise. Die Strecke war extrem nass und die Bedingungen sehr schwierig. Nach 5 Runden hinter dem Safety-Car wurde das Rennen freigegeben. Polesetter Vitaly Petrov führte, gefolgt von Giedo van der Garde. Nico Hülkenberg erwischte keinen optimalen fliegenden Start und verlor einen Rang an Sergio Perez. Doch Perez flog später ab, der Meisterschaftsleader Hülkenberg konnte gerade noch ausweichen.
Nach 9 Runden führte Petrov mit 2,8 Sekunden Vorsprung vor van der Garde. Nach zwei Ausrutschern fiel Hülkenberg zurück von drei auf sieben, D`Ambrosio, von 22 gestartet, ist bereits Fünfter. Alvaro Parente bekommt eine Durchfahrtsstrafe für das dreimalige Abkürzen der Schikane und fällt zurück, Petrov tut dies ebenfalls drei Mal, kommt aber ohne Penalty davon.
Petrov kam im weiteren Rennverlauf immer mehr unter Druck von van der Garde, der auf den Russen bis auf 0,576 Sekunden aufschloss. Die Entscheidung fiel an der Box, als Petrov nach seinem Stopp erst hinter van der Garde wieder auf die Strecke kommt. Giedo van der Garde sieht nach 32 Runden als Sieger die Zielflagge. Vitaly Petrov wird Zweiter, vor Lucas di Grassi und D`Ambrosio. Mortara landet auf Position fünf einen Rang vor Nico Hülkenberg. Parente wird trotz Durchfahrtsstrafe noch Siebter, bekommt aber nach dem Rennen noch 25 Strafsekunden wegen Pit-Lane-Speeding. Nutzniesser der Strafe war Javier Villa, der die Position von Parente erbte. Luis Rizza landete auf Rang acht und startet somit am Sonntag von der Pole Position ins Sprintrennen.
Petrov macht mit seinem zweiten Rang fünf Punkte auf Nico Hülkenberg gut. Der Schützling von Willi Weber hat nun einen Vorsprung von 20 Punkten auf Petrov und war mit dem Rennen alles andere als zufrieden. «Wir sind mit weniger Flügel gefahren als die anderen. Es wäre mehr drin gewesen, es war nicht perfekt.»
Falls Hülkenberg im morgigen Sprintrennen vor Petrov ins Ziel kommt und nach dem Rennen einen Vorsprung von mindestens 21 Punkten hat, wäre es vorzeitig neuer GP2-Champion. Giedo van der Garde war sehr zufrieden mit seinem Rennen und dem guten Boxenstopp des iSport-Teams. «Das Team hat einen guten Job gemacht und ich freue mich sehr über den Sieg in einem Hauptrennen.»