Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

DTM trifft IDM – positive Resonanz

Von Esther Babel
Wenn Mitte September 2014 die DTM auf dem Lausitzring zu Gast ist, soll die IDM Superbike im Rahmenprogramm dabei sein. Die Teamchefs stehen der Idee positiv gegenüber.

Seit letztem Jahr hat die MotorEvents GmbH von Bert Poensgen, Josef Hofmann und Josef Meier als neuer Promoter die Geschicke der IDM in die Hand genommen. Die Herren schrecken auch vor unkonventionellen Ideen nicht zurück, um die Serie wieder auf Vordermann zu bringen.

Eine Idee: Die IDM Superbike soll beim DTM-Besuch auf dem Lausitzring im Rahmenprogramm auftreten und sich damit einem breiten Publikum präsentieren. Genehmigt ist der Plan allerdings noch nicht. Aber die Teamchefs aus der IDM Superbike stehen dem Vorschlag positiv gegenüber.

Denis Hertrampf vom Team HPC-Suzuki:
   

«Ich finde die Idee sehr gut, sofern der Ablauf und die Umsetzung zum Beispiel beim Zeitplan, den Boxen und dem Fahrerlager entsprechend ausgeführt wird. So erreichen wir ein neues Publikum und können für die IDM und den Motorradsport werben. Ob der Abrieb der Reifen problematisch ist, wird sich zeigen. Unsere Erfahrungen zu solchen x-over-Veranstaltungen sind gut. Bei den Rizzla Days in Assen war es auch nie ein Thema, welches gestört hätte.»

Werner Daemen vom Team Van Zon-Remeha-BMW:

«Ich denke, die Grund-Idee ist gut. Meine ganzen Sponsoren sind mit diesem Plan sehr zufrieden und sehen es als eine grosse Chance. Bezüglich der Grip-Frage kann man jetzt noch nichts sagen, weil es ja das erste Mal wäre. Aber wir haben bei uns in Zolder schon einige Veranstaltung dieser Art durchgeführt und es gab keine Probleme. Lediglich mit Classic-Cars, die auf der Strecke unterwegs sind, gäbe es welche, aber die Frage stellt sich ja hier nicht. Das einzige Problem sehe ich im Reifenabrieb, der auf der Strecke liegt. Aber das kann man ja hoffentlichen reinigen. Auch Auto-Fans mögen bestimmt Motorräder. Gensauso wie wir Motorrad-Fans auch Autos mögen. Wir alle mögen eben diesen Sport, die Motoren und die Technik. Ich schätze, das ist ein grosse Chance, uns einem grossen Publikum zu präsentieren.»

Michael Galinski vom Team Yamaha Motor Deutschland:

«Ungewöhnliche Zeiten brauchen vielleicht auch ungewöhnliche Veranstaltungen. Positiv ist, dass sicher deutlich mehr Zuschauer kommen als bei der IDM. So ist es ein zusätzlicher Gewinn, den man seinen Sponsoren liefern kann. Viele der DTM-Fahrer sind auch motorradbegeistert, deswegen glaube ich auch an gute Stimmung im Fahrerlager. Nicht zuletzt fahren viele DTM-Besucher auch Motorrad oder sind Motorrad interessiert, somit vielleicht auch potenzielle zukünftiger IDM-Besucher. Negativ wäre für mich, dass wir die Kurzanbindung fahren. Das hatten wir schon mal. Es ist langweiliger, bietet weniger Überhol-Chancen und ist gefährlicher. Das Hauptthema sind sicherlich die Streckenbedingungen. Wenn es zwei Tage trocken ist und dann am Renntag regnet, wird es sicher nahezu unmöglich sein, auf dem Gummi im Nassen zu fahren. Dass es ein Zeltlager für uns wird, die Boxen sind ja belegt, ist nicht schön, kennen wir aber aus Schleiz.»

Benny Wilbers vom Team Wilbers BMW:

«Von mir erstmal ein ganz großes Lob für die Kreativität, aber auch für den Mut der MotoEvents-Organisation, einen solchen Schritt zu gehen. Für mich ist die IDM Superbike die DTM auf zwei Rädern und ich kann zumindest beim Regelwerk durchaus Parallelen finden. Motorsport mit Fahrzeugen, die von einem Race-Fan erkannt werden, wodurch der Fan sich in gewissem Maße selbst wieder findet. Wir, die IDM Superbike, finden eine unglaubliche Professionalität in einem DTM-Fahrerlager, aus dem wir bestimmt noch was mitnehmen können. Eine seltene Gelegenheit, uns gegenseitig zu beschnuppern, auch Partner und Sponsoren können sich gegenseitig kennenlernen. Und wer weiß was daraus entstehen kann, oder? Es ist egal, ob wir in der Lausitz, Macao oder auf der Insel Man an den Start gehen, Motorsport ist nun mal kein Billard-Club und wir haben uns den Sport alle freiwillig ausgesucht. Wir als Team geben alles für die höchstmögliche Sicherheit, aber ohne Risiko geht es nun mal nicht. Selbstverständlich werden wir andere, für uns unbekannte Umstände vorfinden, zumindest volle Tribunen die wir in der Lausitz mit unserer IDM so schnell nicht erreichen werden. Im September kann es sehr unterschiedliches Wetter geben, aber wir müssen uns dem stellen. Wir als Team Wilbers-BMW-Racing freuen uns sehr auf eine neue Herausforderung und vielleicht entsteht nach der Erfahrung sogar ein neues Zeitalter im Motorsport. Lang lebe MotoEvents.»

Rüdiger Merdes, Sport-Kommissar:

«Sollte es zur Durchführung kommen, werden wir die Einzelheiten sowohl mit Promoter, Teams und Fahrern im Detail besprechen. Generell würde ich die Idee begrüßen und die Sicherheit wird dabei im Vordergrund stehen. Wir sollten uns dabei einem Versuch nicht verwehren. Inwieweit Interesse seitens der Automobilisten am Motorradsport besteht, würde sich spätestens dann zeigen, wenn die IDM´ler mit ihren Positionskämpfen - was dann hoffentlich wieder der Fall sein wird - die Plätze auf der Strecke und nicht im Run-Off, bzw. durch künstliche Boxenstopps ausmachen. Schließlich gibt es bei uns keine Zwangsstopps, wo, wie so oft, eigentlich die Mechaniker die Rennen gewinnen.»

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