Marc Neumann: «Den Hubschrauberflug hab ich verpasst»

Von Esther Babel
Kurz nach dem Start ins IDM Superbike-Rennen auf dem Hockenheimring krachte Marc Neumann in die Reifenstapel und verletzte sich schwer. Inzwischen ist er wieder zuhause.

Den Telefonhörer kann Marc Neumann nach seinem schrecklich anzuschauenden Sturz beim IDM-Lauf auf dem Hockenheimring noch nicht halten. Aber das Plaudern klappt schon wieder ganz gut.

Kurz nach dem Start zum ersten Rennen war der BMW-Pilot, der als Gastfahrer in der IDM Superbike unterwegs war, auf dem Hockenheimring böse abgeflogen. «Meine Vorderrad-Bremse hatte plötzlich stark nachgelassen», erzählt er. «Ich habe dann probiert, mit der Hinterrad-Bremse zu bremsen. Aber da kam sie dann immer quer.»

Am Ende der Bremsversuche kamen dann Reifenstapel und Fangzaun, in denen Neumann dann landete, nachdem er von seinem Motorrad katapultiert worden war. Die genaue Ursache, warum es zu dem Bremsversagen kam, lässt sich im Nachhinein nicht genau klären. «Ich habe natürlich mit einigen gesprochen, die an der BMW schon ähnliche Probleme hatten», schildert Neumann, der zusammen mit seinen Eltern eine Motorradwerkstatt betreibt. «Ich war ja mit einem älteren Modell unterwegs. Also genau wissen wir es nicht, wie es dazu kam.»

Zahlreiche Verletzungen

Das Letzte, woran sich Neumann erinnern kann, war der Blick auf die grünen Reifenstapel. Von oben. Vom Hubschrauber-Flug in die Klinik von Ludwigsburg hat der Superbike-Pilot nichts mitbekommen. «Ich habe erst wieder was mitgekriegt», sagt er, «als sie mir im Krankenhaus die Lederkombi aufgeschnitten haben und ich totale Schmerzen in der Schulter hatte.»

Drei Tage dauerte es, bis alle Untersuchungen gemacht und die Diagnose komplett war. Neumann hatte sich bei dem Abflug die Augenhöhle gebrochen, zwei Knochensplitter hatten in der Schulter noch zusätzlich zwei Sehnen durchtrennt und das rechte Handgelenk ist gebrochen. «Ausserdem werde ich diese Woche noch an der Mittelhand operiert», zählt er auf.

Inzwischen ist Neumann schon wieder im elterlichen Betrieb unterwegs. «Viel machen kann ich nicht», muss er zugeben. «Denn mit dem gebrochenen rechten Handgelenk und der kaputten linken Schulter geht nichts. Aber mal ehrlich. Nachdem ich gesehen habe, was da im Krankenhaus alles rumlief, geht’s mir noch gut.»

Motorrad fahren will er in Zukunft auf jeden Fall wieder. «Jetzt habe ich endlich mal Zeit, um mich nach Sponsoren umzuschauen», überlegt er. «Aber zuerst werde ich wieder gesund.»

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