Jesco Günther macht Schluss

Von Esther Babel
Jesco Günther beendet seine Karriere

Jesco Günther beendet seine Karriere

Im Jahr 2011 wurde Jesco Günther Meister der IDM Supersport. Jetzt beendet er seine Karriere.

Jesco Günther hatte man auch im vergangenen Jahr nicht oft auf einer Rennstrecke gesehen. Nachdem der heute 29-Jährige im Jahr 2011 auf Yamaha die IDM Supersport gewinnen konnte, wechselte er für das Jahr 2012 ins Team Suzuki Mayer. Dort verlängerte er seinen Vertrag dann auch für das Jahr 2013. Doch die Verbindung hielt nur zwei IDM-Wochenende und Teamchef Werner Mayer sprach Günther die Kündigung aus.

Trotz intensiver Suche fand Günther keinen Job mehr in der IDM und musste die restliche Saison 2013 tatenlos zusehen, wie ihm Kollegen und Konkurrenten davon fuhren. Für das Jahr 2014 zog Günther nun seine ganz persönliche Konsequenz.

«Ich werde nicht mehr fahren», erklärte er gegenüber SPEEDWEEK.com. «In meinem Leben hat sich einiges geändert. Aber mir geht’s wieder ganz gut.» Denn im Vorjahr verlor er nicht nur seinen Teamplatz in der IDM, sondern auch sein Arbeitgeber musste Günther im Zuge von drastischen Sparmassnahmen kündigen. «Manchmal ist es ganz gut, wenn alles zusammen kommt», glaubt Günther heute. «Dann fängt man wieder von vorne an.»

Die Entscheidung zum Rücktritt war kein schneller Entschluss, sonder gut überlegt. «Ich habe mich gefragt, ob ich das in der IDM oder einer anderen Serie nochmals ein Jahr machen möchte», erklärt Günther. «Aber mir war klar, dass sich an meiner Karriere nichts Entscheidendes mehr ändern würde. Selbst als Meister in der IDM war es sehr schwer, von dem Beruf Rennfahrer leben zu können.»

«Ich sehe keine Perspektive», ist sich Günther klar geworden. «Die Teams machen vielen Fahrern das Leben durch die Forderung hoher Summen schwer. Und die Fahrer spielen bei dieser Bezahlerei in der Regel widerspruchslos mit. Im Alter von 20 und am Beginn einer Laufbahn war es auch für mich nicht schlimm, wenn ich kein Geld in der Tasche hatte. Aber jetzt ist das anders. Und es wurde immer schwieriger, einen Saison zu finanzieren.»

Motorsport war eine gute Schule

Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und gegenüber anderen ist die Devise von Günther. «Und machen wir uns nichts vor», gibt er zu. «Durch das vergangene Jahr und die überraschende Kündigung durch das Team Mayer hatte ich grosse finanzielle Einbussen. Auch meine Sponsoren waren über diese Entwicklung nicht glücklich. Da ist es natürlich schwer, die Partner für ein weiteres Jahr zu motivieren.»

Seit 1. Dezember 2013 ist Jesco Günther selbstständig und vertreibt als Franchise-Partner Snap-On-Werkzeuge. «Ich bearbeite ein festgelegtes Gebiet und habe meinen Verkaufsraum im LKW immer dabei», beschreibt er seine neue Tätigkeit. «Die Kalt-Aquise von neuen Kunden ist hart. Aber das ist ähnlich wie Sponsoren suchen. Das war eine gute Schule.»

Als Nebentätigkeit zu seinem neuen Job wird Günther weiterhin als Instruktor bei den Hafeneger Renntrainings aufs Motorrad steigen. «Das ist dann mein Ausgleich und darauf freue mich», versichert Günther. «Jetzt fängt meine neues Leben an und ich will mir was aufbauen. Die Emotionen des Rennsports, die werden mir mit Sicherheit fehlen.»

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