IDM Superstock 600: Bedenken und Ideen der Teilnehmer

Von Esther Babel
An Änderungen in der IDM Supersport und IDM SuperNaked wird gearbeitet. Doch die Ansichten von IDM Promoter, Teamchefs und Fahrern sind noch unterschiedlicher Art.

Im kommenden Jahr wird die IDM Supersport wieder gemeinsam mit der IDM SuperNaked ausgetragen. Allerdings soll die Klasse überarbeitet werden. Über Änderungen beim Reglement oder der Auswahl der zugelassenen Fahrzeuge der SuperNaked-Kategorie ist bisher noch keine endgültige Positionierung erkennbar. Geplant ist allerdings schon jetzt, dass man ab 2016 auch mit einer B-Lizenz und nicht wie bisher nur mit einer A-Lizenz ins Rennen gehen darf. Damit wäre die Klasse dann auch für Fahrer ab 16 Jahre geöffnet.

Die Moto2-Wertung und die Open-Wertung, die im Rahmen der Supersport-Kategorie angeboten wird, bleiben wohl bestehen. Ein Angebot, das in der Szene bisher wenig bekannt ist und damit auch wenig Fahrer an die Strecke brachte. Heissen soll das Ganze dann IDM Superstock 600.

Thomas Mayer, Teamchef von Tatu Lauslehto, Zweiter der IDM Supersport 2015: «Dass der Name zu Superstock wird, ist richtig. Das Reglement ist sowieso mehr Stock als Supersport. Das mit den Naked-Bikes bleibt Scheisse, wenn die wieder mitfahren. Vielleicht kommen ja neue Starter von der Stock 600 EM zurück in die IDM, weil es die Klasse nächstes Jahr nicht mehr gibt.»

Stefan Ströhlein, reinrassiger Privatier in der IDM Supersport 2015. «Ich bin nicht begeistert, dass jedermann in der Naked-Klasse starten darf. An die Sicherheit denkt niemand. Dann kann ich auch einen Hobby-Cup fahren. Das Stock 600 Reglement finde ich gut.»

Stefan Laux, Teamchef von IDM Supersport-Pilotin Sarah Heide: «Sportlich gesehen okay. Sicherheitstechnisch sehr bedenklich. Das hat man dieses Jahr schon gesehen wie gefährlich es werden kann, zum Glück waren es nur so wenige Fahrer. Wenn es mehr werden, wird es noch gefährlicher, vor allem, wenn da Fahrer auf der Ideallinie rumgurken, die zehn Sekunden langsamer fahren. Ändern kann ich es eh nicht, außer ich starte in einer andern Klasse oder Serie. Das ist aber noch offen, ob, überhaupt und wo.»

Christian von Gunten, IDM Supersport-Pilot im Team Kawasaki Schnock Motorex: «Ich denke, das Reglement Richtung Stock ist sicher ein guter Schritt. Allerdings denke ich nicht, dass dadurch die Kosten merklich sinken werden. Das Wichtigste ist sicher, wieder ein permanent größeres Feld zu haben und das hat ja bei den STK1000 so auch geklappt. Mehr als zwei Kategorien pro Klasse würde ich aber dennoch vermeiden, sonst wird es unübersichtlich und ein Titel verliert an Wert.»

Kjel Karthin, Gewinner der IDM SuperNaked 2015: «Die neuen Ideen sind ein guter Anfang, denn Fortschritt ist in den meisten Fällen gut - aber leider wieder nicht richtig zu Ende gedacht. Meiner Meinung nach sollte man aus der Supersport IDM eine reine Stock Klasse machen, mit einem transparenten und für alle nachvollziehbarem Reglement. Dies würde auch die Kosten gering halten und somit die Klasse auch für kleine Teams attraktiver machen. Ausserdem sollten wie schon angedacht, auch B-Lizenz Fahrer ab 16 Jahren startberechtigt sein. In meinen Augen sollte auch an der SuperNaked-Klasse festgehalten werden. Jedoch müsste diese als eigene Klasse an den Start gehen. Auch das Gesamtkonzept sollte grundlegend überarbeitet werden. Ich denke da zum Beispiel an eine für alle geltende Leistungsobergrenze die aber auch durch konsequente Kontrollen eingehalten werden muss. Eventuell wäre auch zu überlegen, in dieser Klasse mit 1000ccm Maschinen der jeweiligen Herstellern an den Start zu gehen, da so die Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Fabrikaten nicht so groß wären. Außerdem wäre man bei dem 1000ccm Konzept erstens noch näher am Zuschauer. Denn es werden erheblich mehr 1000ccm Naked-Bikes als die kleineren verkauft und zweitens würde man der Industrie bzw. den Herstellern Marketing-technisch in die Karten spielen. Und zu guter letzt sollten neue Klassen, genau wie alle anderen Änderungen, zeitig auf den Weg gebracht werden, damit die Teams planen können. Denn was nützen alle Änderungen, wenn man, wie in der Vergangenheit, keine Möglichkeit bekommt, auf diese zu reagieren.

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