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Briscoe siegt in St. Pete

Von Philipp Wyss
Der strahlende Sieger Ryan Briscoe

Der strahlende Sieger Ryan Briscoe

Der Australier gewinnt den Saisonauftakt zur IRL in St. Petersburg für Penske

Der erste Sieger der IndyCar-Serie 2009 heisst Ryan Briscoe. Der Australier konnte bei seinem Sieg in den Strassen von St. Petersburg auf ein hervorragend laufendes Penske-Auto sowie eine perfekte Strategie zählen. Nachdem er nach der letzten Gelbphase beim Restart zwei Runden vor Schluss seine Führung gegen den zweitplatzierten Ryan Hunter-Reay souverän verteidigen konnte, war die Sache auf dem engen Stadtkurs gelaufen, Platzverschiebungen gab es keine mehr. Hinter Hunter-Reay holte sich der Brite Justin Wilson den dritten Platz, nachdem der Dale-Coyne-Pilot das Rennen zeitweise angeführt hatte. Auf den weiteren Plätzen folgten Dario Franchitti und Tony Kanaan.

Die Schlussphase des Rennens war geprägt durch viele Kollisionen, welchen unter anderem Robert Doornbos, Dan Wheldon, Marco Andretti und Hideki Mutoh zum Opfer fielen.
Pech für Polesitter. Den ersten Crash verzeichnete das Rennen bereits kurz nach dem Start, als bis zu vier Fahrer nebeneinander in die erste Kurve einbiegen wollten. Kanaan erhielt einen Stupser von Tagliani und beförderte den schlecht gestarteten Polesitter Graham Rahal neben die Piste, der danach zwar weiterfahren konnte, aber nichts mehr mit der Entscheidung im Rennen zu tun haben sollte. Die Führung übernahm Wilson vor Franchitti und Briscoe.

Beim Restart wagte der fünftplatzierte Tony Kanaan einen etwas gar optimistischen Überholversuch, der ihn zahlreiche Plätze verlieren statt gewinnen liess. Profiteure waren Darren Manning und Titelverteidiger Scott Dixon. Ab Runde 25 konnte sich Wilson von seinen beiden Verfolgern Franchitti und Briscoe absetzen. Den Vorsprung büsste er jedoch wieder ein, als in Runde 33 Danica Patrick und Rafael Matos aneinandergerieten und heftig abflogen. Fast gleichzeitig schickte Hideki Mutoh den Brasilianer Mario Moraes in die Pampa.
Zugeparkte Box.

In der folgenden Gelbphase absolvierte der Grossteil des Fahrerfeldes die erste Runde der Boxenstopps. Damit begann der Anfang vom Ende des Titelverteidigers Scott Dixon. Weil Will Power seinen Penske-Wagen etwas zu weit vorne parkte, konnte der Neuseeländer nicht richtig in die eigene Box abbiegen. Die Folge: Der Tankschlauch reichte nicht bis zur Tanköffnung, und Dixon musste zurückgeschoben werden. Er reihte sich schliesslich im hinteren Mittelfeld wieder ein und kam bis zur 81. Runde aus diesem nicht mehr heraus. Dann setzte er sein Ganassi-Auto zu allem Übel auch noch in die Mauer. Fazit: Ein Rennen zum Vergessen für den Ganassi-Mann.

Profiteur der ersten Boxenstopp-Runde war Ryan Briscoe, der die Führung vor Dan Wheldon und E.J. Viso übernehmen konnte. Letzterer, als 16. gestartet, hatte kurz vor der Gelbphase getankt und konnte so viele Plätze gut machen. Wilson lag nur auf Platz 7. Gleich in der ersten Runde nach dem Restart machte er aber drei Plätze gut, wobei er der Reihe nach Andretti, Doornbos und Hunter-Reay kassierte.
In den folgenden Runden setzte sich Ryan Briscoe ab und lag bei Rennhälfte (50 Runden) 3,5 Sekunden vor Wheldon. In der 52. Runde nützte Wilson einen Verbremser von Viso aus und holte sich Rang 3. Viso sollte sich im weiteren Verlauf des Rennens nur noch gegen hinten bewegen.

Wilson wieder in Front:Nach einem Unfall des bereits überrundeten Stanton Barrett in der 55. Runde attackierte Wilson beim Restart heftig den Zweiten Wheldon, kam jedoch nicht vorbei. Nachdem sich Briscoe innerhalb einer Runde um 2 Sekunden absetzen konnte, holten Wheldon und Wilson aber wieder auf und klebten sich ans Heck des Australiers. In Runde 68 fuhren Briscoe und Wheldon gleichzeitig an die Box. Der Brite konnte die Führung aber nicht übernehmen. Dies schaffte drei Runden später jedoch sein Landsmann Justin Wilson, der nach seinem Boxenstopp zurück auf die Strecke und Briscoe direkt vor die Nase fuhr. Trotz kalten Reifen konnte er den ersten Platz vorerst halten.

In Runde 72 war es an Ed Carpenter, für die nächste Gelbphase zu sorgen. Mit kalten Reifen nach seinem Boxenstopp donnere er in einen Reifenstapel. Beim Restart sechs Runden später verlor Dan Wheldon gleich drei Plätze und musste Hunter-Reay, Kanaan und Franchitti vorbeilassen. Der Schotte schnappte drei Runden später den Brasilianer und hängte sich an Hunter-Reay.

Restart ausgenützt: Nach dem Crash von Dixon kam es in der 87. Runde zu einem weiteren Restart. In der ersten Kurve nach der Zielgerade bremste sich Briscoe an Wilson vorbei und übernahm die Führung. Wenige Kurven später verzeichnete der Brite einen kleinen Rutscher und musste auch noch Hunter-Reay vorbei lassen. Vier Runden später kam es bereits zur nächsten Gelbphase, als Doornbos und Wheldon kollidierten und auch noch den Japaner Hideki Mutoh mit ins Verderben zogen. Beim Restart acht Runden vor Schluss konnte Briscoe die Führung gegen den attackierenden Hunter-Reay verteidigen.

Aber es wurde nochmals spannend: Vier Runden vor Schluss waren der bis dahin unauffällig fahrende Alex Tagliani und Marco Andretti für eine letzte Gelbphase besorgt. Aber auch beim letzten Restart zwei Runden vor Schluss behielt Briscoe die Nerven und die Führung. «Es ist ein wahnsinniges Gefühl, mit einem Sieg in die Saison zu starten», meinte der Australier nach dem Rennen. «Die Umstände waren hart. Besonders die Restarts waren heikel. Die Reifen kühlten in den Gelbphasen stark ab und rutschten stark. Es war eine grosse Herausforderung, den Wagen auf der Strecke zu halten. Mein Wagen war heute aber sehr stark. Zudem war die Strategie von Teamchef Roger Penske einfach perfekt.»

«Ich hatte ein gutes, sauberes Rennen», erklärte der zweitplatzierte Ryan Hunter-Reay nach den 100 Runden. «Ich riskierte ganz zum Schluss nicht mehr alles, um die Punkte nicht aufs Spiel zu setzen. Es war ein langes, strenges Wochenende für jeden im Team. Jeder, der dafür gearbeitet hat, verdient die Belohnung auch», so der Pilot von Vision Racing.
 

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