Happy Birthday Rick Mears

Von Guido Quirmbach
Roger Penske (li.) und Rick Mears, hier 1991

Roger Penske (li.) und Rick Mears, hier 1991

Einer der grössten IndyCar-Piloten aller Zeiten wird heute 60.

Rick Mears wird heute 60. Er ist neben A.J. Foyt und Al Unser sr. der einzige 4-fache Indy-500-Sieger, galt Anfang der 1980er-Jahre sogar als amerikanische Formel-1-Hoffnung und gilt bis heute als der vielleicht beste Oval-Fahrer des Open-Wheel-Racing.

Mears stammt aus Bakersfield in Kalifornien, wo er die Dirt-Track-Szene beherrschte. Roger Penske wurde bald auf ihn aufmerksam und holte ihn 1977 in sein Team, wo damals Tom Sneva und Mario Andretti fuhren. Andretti war aber wegen seiner Formel-1-Einsätze nicht immer verfügbar, und Penske wollte einen Amerikaner. Unglaublich, aber wahr, in seiner langen Karriere fuhr Mears von ersten USAC-Versuchen und von einigen Sportwagen-Rennen um 1980 abgesehen nie für ein anderes Team.
1978 fuhr Mears erstmals für Penske in Indianapolis und stellte seinen Wagen gleich in die erste Reihe. Ein Motorschaden beendete sein Rennen, doch bereits ein Jahr später feierte er seinen ersten Sieg im berühmtesten Nudeltopf der Welt.

1980 gab es einen intensiven Flirt mit der Formel 1, Bernie Ecclestone wollte den Amerikaner gerne haben, wohlwissend, dass der Stern von Andretti in der Königsklasse langsam sinkt und ein bekannter Amerikaner gut fürs Geschäft ist. Mears testete den Brabham-Ford mit Nelson Piquet in Willow Springs als auch in Paul Ricard, auf der kalifornischen Strecke war er sogar schneller als der Brasilianer. Doch der heimatverbundene Mears hatte keine Lust auf die vielen Reisen und entschied, bei Penske zu bleiben.

1981 wurde er für Le Mans ins Porsche-Werksteam berufen, um an der Seite von Jochen Mass einen 936 zu fahren. Doch beim Indy 500 fing sein Penske beim Tanken Feuer, Mears erlitt Verbrennungen im Gesicht und musste für das zwei Wochen später stattfindende 24h-Rennen passen.

Kurz nach seinem zweiten Indy-Sieg 1984 erlitt Mears einen Rückschlag in seiner Karriere, im kanadischen Sanair hatte er einen Unfall und zog sich mehrere Beinbrüche zu. Seitdem hatte er Probleme auf Strassenkursen, er konnte die Bremse nicht mehr so gefühlvoll dosieren wie zuvor. Nur noch einmal, 1989 in Laguna Seca, siegte er auf der Rundstrecke.

Auf den Ovalen, wo die Bremse nur eine untergeordnete Rolle spielte, war er aber immer eine Klasse für sich. Nervosität vor dem Start gab es für ihn nicht, es wird erzählt, dass er im Vorstart im Rennwagen sitzend schon eingeschlafen ist. Er galt als der einzige Pilot, der auch mit einem übersteuernden Auto im Oval zurechtkam. Dazu nutzte er die Renndistanz aus, liess bei jedem Boxenstopp sein Auto verstellen, so dass er am Ende meist das beste Auto hatte. Michael Andretti kann davon ein Lied singen. Er dominierte Indy 1991, doch dann, 16 Runden vor dem Ende, musste er den Penske von Rick Mears aussen in Turn 1 passieren lassen und kam nicht mehr hinterher.

 
1992 hatte Mears erstmalig im Rennen in Indianapolis einen Unfall, verletzte sich zwar nur leicht, erklärte aber anschliessend für alle vollkommen überraschend mit nur 41 Jahren, was ja im amerikanischen Motorsport kein Alter ist, seinen Rücktritt.

Rick Mears fungiert seitdem als Berater bei Penske, wo er einen lebenslangen Vertrag hat. Neben Promotion-Auftritten kümmert er sich dort vor allem um junge Fahrer und gibt denen Tipps fürs Oval. Auch eine kurze persönliche Krise am Ende des vergangenen Jahrtausends nach der Scheidung von seiner zweiten Frau hat er überwunden und gilt heute noch als ein beliebter und immer ansprechbarer Gesprächspartner im Paddock.

Mears gewann 1979, 1984, 1988 und 1991 die 500 Meilen von Indianapolis, ist dort mit 6 Poles auch noch alleiniger Rekordhalter. 1979, 1981 und 1982 wurde er IndyCar-Champion (damals CART). Insgesamt feierte er 29 Siege. Sein Neffe Casey Mears ist heute NASCAR-Pilot.

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