Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Neue IndyCar-Autos ab 2012

Von Philipp Wyss
Brian Barnhart arbeitet an der IndyCar-Zukunft

Brian Barnhart arbeitet an der IndyCar-Zukunft

In gut zwei Jahren wird der aktuelle Motoren-Alleinausrüster Honda wohl wieder Konkurrenz bekommen.

Brian Barnhart, Verantwortlicher der Indy Racing League (IRL) für den Rennbetrieb, kündigte an, dass noch in diesem Jahr die technischen Vorgaben für ein neues Motoren- und Chassis-Paket für die IndyCar-Serie bekanntgegeben werden. «Ich erwarte, dass wir mit den neuen Autos in der Saison 2012 an den Start gehen können. Vier Motorenhersteller sind an einer Zusammenarbeit mit uns interessiert. Das macht uns angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Umstände auch stolz. Wir hoffen, in den kommenden paar Monaten die definitive Zusage aller vier Hersteller zu erhalten.»

Während sich die eventuellen künftigen Motorenpartner bereits über die technischen Spezifikationen einig geworden seien, ist die IRL laut Barnhart bezüglich Chassis-Design noch daran, zwei verschiedene Wege zu sondieren. «Dabei handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Varianten. Die eine ist so radikal verschieden zu unseren aktuellen Autos, dass sie einen enormen Aufwand an Forschung und Entwicklung, Kosten und Zeit verursachen würde.» Weshalb wird sie dann überhaupt noch weiterverfolgt? «Wir müssen natürlich vorsichtig sein, um uns nicht zu übernehmen und uns selber untreu zu werden. Aber wir müssen uns auch an dem orientieren, was die Indy Racing League seit Anbeginn verkörpert – Entwicklung. Es ist ein Balanceakt, einen vernünftigen Konsens zwischen künftiger Funkionalität und der Entwicklungs-Innovation des US-Formelsports der letzten 30 Jahre zu finden.»

Honda, seit 2003 in der IndyCar-Serie mit dabei, ist inzwischen der alleinige Ausrüster der Teams mit 3,5-Liter-V8-Einspritzsaugmotoren (seit 2006). Ein Jahr später avancierte IndyCar zu ersten Motorsport-Serie, welche als Kraftstoff 100-Prozent-Ethanol nutzt. Das Dallara-Chassis debütierte 2003 und erfuhr – ursprünglich nur für Ovalrennen gebaut – im Jahr 2005 gewisse Änderungen, weil ab da auch Strassen- und Rundkurse in den Kalender aufgenommen wurden. Aufgrund ihrer Langlebigkeit und Beständigkeit hatte bisher kein Team Grund, auf ein anderes Produkt zu wechseln.

Die Wirtschaftlichkeit wird ein wichtiger Faktor für die IRL und ihre Partner sein, welche Variante man schliesslich wählen wird, während vom Wettbewerbsstandpunkt die Sicherheit die höchste Priorität geniesst. «Die Kostenfrage wird natürlich mitentscheidend sein», gibt Barnhart zu. Und zur Sicherheitsfrage: «Wenn man nach einer 30-jährigen Entwicklung einen radikalen Wechsel beim Auto vornimmt, muss man eine Menge Arbeit auf sich nehmen und sicherstellen, dass sich das neue Auto in entsprechenden Situationen ebenso bewährt wie das aktuelle. Dabei reicht es nicht, in Erfahrung zu bringen, wie sich das Auto im Rennen verhält, man muss auch wissen, was bei einem Crash passiert.»

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