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Miguel Oliveira: Falsche Strategie gegen Morbidelli

Von Günther Wiesinger
Red Bull KTM-Werkspilot Miguel Oliveira wartete auf dem Sachsenring zu lang mit dem Angriff gegen WM-Leader Morbidelli, der dann Saisonsieg Nr 6. sicherstellte.

Franco Morbidelli aus dem Marc VDS-Team gewann auf seiner Kalex im neunten Saisonrennen zum sechsten Mal, er vergrösserte den Vorsprung auf Tom Lüthi auf 37 Punkte.

Miguel Oliveira attackierte ihn im Finish heftig, aber der Portugiese, der in der vorletzten Runde bei Start/Ziel führte, musste sich in der 29. und letzten Runde geschlagen geben. «Wenn mich Miguel gleich zu Beginn überholt hätte, als er am meinem Hinterrad eintraf, hätte ich mich nicht gewehrt, denn ich hatte wirklich heute viel Mühe», schilderte Morbidelli. «Aber er hatte  eine andere Strategie. Er hat mich eingeholt und hat dann hinter mir abgewartet. Anscheinend wollte ich den Angriff einfach bis zum Schluss aufsparen. Also dachte ich: Okay, jetzt muss ich etwas probieren, was mir zum Sieg verhelfen könnte.  Am Ende ist mir eine gute letzte Runde gelungen, ich bin schnell gefahren, ich habe den Sieg heimgebracht. Das ist ein wunderbares Gefühl. Ich bedanke mich bei meinem Team und allen, die mich unterstützt haben.»

Miguel Oliveira, mit der Red Bull KTM schon Zweiter in Argentinien und Dritter in Jerez, schaffte den dritten Podestplatz in diesem Jahr und übernahm den dritten WM-Rang von Alex Márquez, der wie Tom Lüthi stürzte.

«Danke, Franco, dass du mir verraten hast, wie ich mich beim nächsten Rennen verhalten muss», sagte Oliveira. «Dann werde ich meine Attacke früher vorbereiten. Nein, Spaß beiseite... Die Strategien ändern sich ja während eines Rennens. Man muss sie von Situation zu Situation anpassen. Ich sah, dass Alex Márquez und Tom Lüthi gestürzt waren. Als ich dann zu Franco aufgeschlossen haben, habe ich gedacht, ich sei stärker als er. Ich habe aber zwei, drei Runden hinter ihm abgewartet, um zu studieren, wo ich ihn am besten überholen könnte. Zu diesem Zeitpunkt haben wir Zeit auf die Verfolger verloren. Das hat auch Franco gemerkt, deshalb hat er das Tempo erhöht. Er hat mehr gepusht, dadurch haben wir sofort wieder 1:24er-Zeiten erreicht.»
«Ich redete mir dann ein, Platz 2 ist keine schlechte Situation für den Schlussangriff», sagte Oliveira. «Vier oder fünf Runden vor Schluss habe ich studiert, wo ich ihn angreifen sollte. Ich habe es im Bergabstück probiert, denn dort habe ich mich stärker gefühlt. Aber Franco war sehr gut auf den Bremsen, deshalb habe ich ihn nicht mehr schnappen können.»

Und vor dem MotoGP-Rennen kam eine Information: Mattia Pasini verliert Platz 2 beim Barelona-GP, weil er gegen die Ölvorschriften verstossen hat. Er hat also wohl kein Einheitsöl von Liqui Moly eingefüllt.

Tom Lüthi rückt also vom dritten auf den zweiten Platz vor, die restlichen Fahrer bekommen auch mehr Punkte.


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