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Teamchef Ajo: War Luis Salom zu stark unter Druck?

Von Günther Wiesinger
Nach dem Sieg in Sepang: Teamchef Aki Ajo mit WM-Leader Luis Salom

Nach dem Sieg in Sepang: Teamchef Aki Ajo mit WM-Leader Luis Salom

Nach zwei mageren vierten Plätzen ist WM-Leader Luis Salom in Malaysia wieder auf die Siegerstrasse zurückgekehrt. Interview mit Teamchef Aki Ajo.

Moto3-WM-Leader Luis Salom hat in Indy einen Fersenbruch erlitten, aber trotzdem dort einen fünften Platz erreicht. Der Red Bull KTM-Werkspilot verzichtete auf eine Operation und siegte nachher in Brünn und Silverstone, ehe er in Misano und Aragón aus unerklärlichen Gründen nur als Vierter ins Ziel kam.

«Diese zwei Rennen waren ein Weckruf zur richtigen Zeit», erklärte Luis Salom nach seinem Sieg am Sonntag in Sepang, mit dessen Hilfe er seinen Punktevorsprung auf Alex Rins wieder von 9 auf 14 Zähler erhöhte. SPEEDWEEK.com sprach mit Teamchef Aki Ajo.

Was war mit Luis Salom los in Italien und Spanien? Er wurde zweimal nur Vierter. Was ist dort falsch gelaufen?

Ich weiss nicht, ob man sagen kann, dass etwas falsch gelaufen ist.
Luis war jedenfalls nicht so stark wie vorher und jetzt wieder in Malaysia.

Aber sogar mit dem gebrochenen Knöchel war er schneller als nachher mit dem verheilten. In Brünn und Silverstone lief Luis an Krücken, trotzdem gewann er beide Rennen.

Ja, das passiert bei den Fahrern manchmal. Wenn sie ihre Knochen brechen, müssen sie alles geben. Wenn sie dann wieder gesund sind, atmen sie durch – und relaxen ein bisschen. Vielleicht ist es bei Luis auch so gewesen.
Natürlich ist es eine neue Situation für ihn. Er hat zu diesem Zeitpunkt in der Saison, so knapp vor dem Ende, noch nie eine Weltmeisterschaft angeführt. Er muss lernen, mit dem Druck umzugehen und damit fertig zu werden. Auch wir als Team müssen versuchen, ihm die bestmögliche Unterstützung zu geben.
Auch wir als Team lernen dazu, denn jeder Fahrer ist anders.
Ich denke, es ist ganz normal, dass ein Fahrer nicht jedes Rennen gewinnt. Umso glücklich sind wir, dass Luis in Sepang wieder ganz oben gestanden ist.

Luis Salom hat nach dem Sieg am Sonntag gesagt, er habe den Weckruf rechtzeitig gehört und wieder die richtige Richtung eingeschlagen. Hast du ihn ins Gebet genommen? Was hast du ihm eingeschärft?

Ich sage ihm nichts unter vier Augen... Wir sind eine grosse Gruppe. Da ist auch seine Familie, seine Mutter, sein Manager.

Ist Luis in Misano und Aragón zu nervös gewesen? Das war ja früher seine Schwäche? Er hat jedenfalls am Freitag dort nie ein Set-up gefunden und sich am ersten Tag jeweils viel Rückstand eingehandelt..

Ich denke, manchmal könnte er zu nervös gewesen sein. Oder er hat sich zu viele Gedanken gemacht. Er hat vielleicht Druck gespürt.
Luis wusste, er darf nicht stürzen, er darf also nicht zu viel riskieren. Er darf sich nicht mehr die Knochen brechen. Ich bin froh, dass er sich erfangen hat. Es braucht Zeit, bis man sich an solche Situationen als WM-Leader gewöhnt hat. Luis ist jetzt wieder da!

14 Punkte Vorsprung, kein sanftes Ruhekissen?

Ja, und noch drei Rennen zu fahren. Das ist wirklich, wirklich hart. Es kann noch alles passieren. Dieser WM-Stand bedeutet: In einem einzigen Rennen kann sich die Situation komplett ändern.

Kann sich Luis Salom jetzt ganz auf Rins konzentrieren? Viñales liegt 26 Punkte zurück. Ist für ihn der WM-Zug abgefahren?

Es gibt noch 75 Punkte zu gewinnen. Ich glaube, die Lücke ist noch nichts aussichtslos. Wie gesagt: Ein Rennen, einer gewinnt, der andere holt keine Punkte, dann ändert sich alles grundsätzlich.

Letzte Frage: Für 2014 sind bei Red-Bull-KTM Jack Miller und Karel Hanika fix. Danny Kent wird der Dritte im Bunde?

Sieht so aus, ja.

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