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Red Bull KTM 2023: Dabei sein ist nicht alles

Von Nora Lantschner
Das Red Bull-KTM-Werksteam präsentierte sich am Donnerstag erstmals offiziell mit dem neuen Fahrerduo für die MotoGP-WM 2023: Für Brad Binder und Jack Miller liegt die Messlatte hoch, ließ das Management durchklingen.

Vor der siebten MotoGP-Saison von KTM stehen beim österreichischen Hersteller bisher sieben MotoGP-Siege (5x Miguel Oliveira, 2x Brad Binder), 18 Podestplätze und drei Pole-Positions zu Buche. Motorsport-Direktor Pit Beirer: «Wir gehen in unsere siebte Saison, aber ich habe das Gefühl, dass die sechs bisherigen Jahre großartig waren, wenn es darum ging, das Projekt auf diesen Level zu heben und gleichzeitig schon diese Siege und Podestplätze einzusammeln. Es war eine verrückte Reise und wir haben es sehr genossen, aber es ist nicht mehr genug, nur ‚dabei zu sein‘ und ein gutes, organsiertes Team zu sein. Wir brauchen auch Ergebnissen.»

KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz gab zu bedenken: «Die Wirkung der MotoGP auf das Business ist massiv. Wir treten als Werksteam im Rennsport und besonders in der MotoGP auf, um die Brand Awareness, also die Markenbekanntheit, zu stärken. Der Return on Investment ist sehr gut. Es macht einen großen Unterschied, ob man auf dem Podium steht, und das muss 2023 mit Sicherheit das Ziel sein.»

Zur Erinnerung: Die Pierer Mobility AG erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von ca. 2,435 Milliarden Euro. Der Motorradabsatz lag bei 375.612 Motorrädern (+ 13 Prozent), das bedeutet das zwölfte Rekordjahr in Folge.

Die Ergebnisse auf der GP-Strecke sollen 2023 Brad Binder und Neuzugang Jack Miller in den bekannten Red Bull-KTM-Farben liefern. «Ich bin super zuversichtlich mit diesen zwei Jungs an Bord», unterstrich Beirer. «Ich habe das Gefühl, dass Brad und Jack zwar unterschiedlich sind, aber am Ende des Tages sind sie sich doch auch ähnlich. Sie pushen sehr hart und das ist genau das, was wir brauchen.»

Jack Miller ist eigentlich kein KTM-Neuling, denn 2014 war er im Red Bull KTM Ajo Team Moto3-Vizeweltmeister. Als vierfacher MotoGP-Sieger kehrt der seit kurzem 28-jährige Australier nun in die KTM-Familie zurück. «Es fängt an, sich alles ziemlich ‚echt‘ anzufühlen», hielt er im Rahmen der Teamvorstellung fest. «Ich habe schon eine Weile über diesen Moment nachgedacht, in dem ich endlich die 2023er-Farben sehe, inklusive mich selbst im Rennleder.»

Übrigens: Gelingt es Miller, sich auf der RC16 in die Siegerlisten einzutragen, wäre er der erste Fahrer mit MotoGP-Siegen auf drei unterschiedlichen Fabrikaten.

Seinem Teamkollegen Brad Binder blieb im Vorjahr zwar ein Sieg verwehrt, mit drei zweiten Plätzen (Doha, Motegi und Valencia) war er im WM-Klassement als Sechster aber der bestplatzierte KTM-Pilot. Mit Blick auf die neue Saison betonte der 27-jährige Südafrikaner: «Es ist mein viertes Jahr in der Klasse und ich habe das Gefühl, dass wir 2023 unsere bisher beste Chance haben, wirklich etwas zu erreichen. Wir sind bereit loszulegen.»

Die Saison 2022 beendete Red Bull KTM Factory Racing auf Platz 2 der Team-Wertung, das bezeichnete Teammanager Francesco Guidotti als Ausgangspunkt für die Zukunft. Mit Blick auf 2023 – und auf das neue Fahrer-Duo – stellte der Italiener klar: «Wir sind ein Werksteam und als solches kann unser einziges Ziel der Titelgewinn sein. Das sagt sich leicht, ist aber nicht einfach umzusetzen, aber es ist das Hauptziel.»

Guidotti, der mit Jack Miller zuvor schon bei Pramac zusammengearbeitet hatte, ist überzeugt: «Jack und Brad sind eine besondere Kombination und das Team wird sehr stark sein, weil wir mit ihnen zwei besondere Persönlichkeiten haben.»

Pit Beirer verwies außerdem auf die Arbeit und die Bemühungen aller Beteiligten, von den Ingenieuren im Werk über das Testteam bis hin zu den Partnern, und versprach: «Wir haben hart gepusht, um 2023 besser denn je zu sein.»

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