Zweckoptimist Zarco: «Ich kann mehr Runden haben!»
            Johann Zarco muss in Austin im Q1 antreten
In der ersten nassen Trainingseinheit in Texas konnte sich Johann davon überzeugen, dass die 2025er-Spezifikation der Honda RC213V auch auf rutschiger Fahrbahn gut funktioniert. Nach Platz 4 am Vormittag hatte sich Zarco bereits erleichtert gezeigt – denn es war das erste Mal, dass er das aktuelle Motorrad mit Regenreifen einsetzte.
«Wir konnten heute auch im Nassen arbeiten und wirkliche gute Fortschritte machen. Vielleicht war ich ein wenig zu angespannt, aber ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht und alles versucht, mich auf die Bedingungen einzustellen.»
Die enorme Motivation des Franzosen, sich mit Honda wieder dauerhaft an der Spitze der Königsklasse festzusetzen, führte dann am Nachmittag zu einem Fehler – und Crash. Zarco berichtete: «Ich war bereits auf Slicks unterwegs und mir war klar, dass ich das Tempo habe, um mich zu qualifizieren. Doch ich habe auf dem zweiten Satz Reifen in Kurve 14 einen nassen Fleck getroffen. Ich wusste, dass er heikel ist. Ich war dann nur ganz kleines bisschen schneller – und bin ansatzlos abgeflogen. Außer mir ist an dieser Stelle niemand gestürzt, sie habe es anders gelöst als ich», so Zarco.
Nach dem Abflug lief die Uhr schnell ab. Zarco hatte keine Chance mehr, eine erneute Zeitenjagd zu starten, und purzelte bis auf Rang 20. Der 34-Jährige nahm es gelassen und mit Humor. Auf der einen Seite war es nicht gut, das Q2 zu verpassen – auf der anderen Seite ist es auch eine Chance. Denn ich traue mir zu, mich über das Q1 weiterzubringen, und so habe ich nun mehr Runden zur Verfügung, um – hoffentlich auf komplett trockener Strecke – weiter an der Abstimmung zu arbeiten. Dann sollte es immer noch möglich sein, wieder eine sehr gute Ausgangslage zu schaffen. Zur Erinnerung: Die beiden letzten Rennen in Argentinien eröffnete der Honda-Pilot aus Startreihe 1.
Die Aussagen des Franzosen nach den ersten Sessions auf der Piste in Austin haben nichts mehr mit 2024 zu tun. Während die Honda mit der Startnummer 5 vor einem Jahr von Startplatz 19 zweimal erst gar nicht ins Ziel kam, glaubt Zarco nun auch für die USA an ein Spitzenergebnis: «Ich denke, wir sind hier so konkurrenzfähig wie zuletzt. Es geht darum, dass ich die richtigen Dinge tue und das Beste heraushole. Wenn mir das gelingt, dann werden die Zeiten auch hier gut genug für die Top 3 sein.»
Dass die RC 213V nun auch in Austin und unter erschwerten Bedingungen funktioniert, wurde von Joan Mir bestätigt. Denn der Spanier blieb im Gegensatz zu Zarco sitzen und brachte das Werksbike mit Platz 9 direkt ins Q2.
Ergebnisse MotoGP COTA, Zeittraining (28. März):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 2:02,929 min
  2. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,736 sec
  3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,837
  4. Alex Márquez (E), Ducati, +0,882
  5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,973
  6. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,024
  7. Pedro Acosta (E), KTM, +1,170
  8. Maverick Viñales (E), KTM, +1,332
  9. Joan Mir (E), Honda, +1,413
  10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,530
  11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,650
  12. Brad Binder (ZA), KTM, +1,832
  13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,841
  14. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,002
  15. Luca Marini (I), Honda, +2,035
  16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +2,184
  17. Alex Rins (E), Yamaha, +2,358
  18. Enea Bastianini (I), KTM, 2,406
  19. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +2,998
  20. Johann Zarco (F), Honda, +3,052
  21. Somkiat Chantra (T), Honda, +3,564
  22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +3,993










