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Holzgerlinger Krimi: Dennis Ullrich holt Titel!

Von Frank Quatember
Spannender konnte die Saison im ADAC MX Masters nicht enden. Vor dem zweiten Lauf in Holzgerlingen lagen Dennis Ullrich und Sébastien Pourcel gleichauf! Dann kam es zum grossen Duell der Sarholz-KTM-Teamkollegen.

Das schwäbische Holzgerlingen erlebte beim Finale der ADAC MX Masters ein Rennen, das in die Geschichte eingeht als eines der spannendsten Masters-Rennen aller Zeiten. Beim Herzschlagfinale setzte sich mit dem Deutschen Dennis Ullrich hochverdient der an diesem Wochenende bessere der beiden Titelfavoriten durch, Teamkollege Sébastien Pourcel hatte das Nachsehen. Am Ende entschied die Winzigkeit von 2,365 Sekunden über den «Masters-Titel 2013», der allein Ullrich 10.000 Euro Titelprämie beschert.

Doch danach sah es am Anfang des Renntages nicht aus. Der erste Lauf schien zwar bereits nach wenigen Sekunden entschieden. Ullrich stürmte aus dem Gatter und setzte sich energisch an die Spitze des Feldes. Doch bereits in der zweiten Kurve wurde er nach einem leichten Fehler an einem Anlieger eingeklemmt und fiel aussichtslos zurück. Davon profitierte Pourcel, der die Führung in der Folge übernahm. In Runde 7 erreichte die Spannung den Siedepunkt, als der Franzose mit technischem K.o. ausschied, verursacht durch einen Stein in der Kette und dem daraus resultierendem Radbruch. Nunmehr war es Gregory Aranda, der die neue Situation ausnutzte und auf Rang 1 fuhr, aber bereits mit dem schlecht gestarteten Honda-Werksfahrer Max Nagl am Hinterrad. Es dauerte genau vier Runden, dann passierte der Bayer den Franzosen und konnte den Sieg locker in das Ziel bringen. Auf Rang 3 folgte Tim Gajser, der so nach einer tollen Aufholjagd noch das Laufpodium komplettierte.

Das grosse Finale im zweiten Lauf

Vor Lauf 2 ergab sich damit eine Pattsituation zwischen den beiden Sarholz-Piloten Ullrich und Pourcel!

Das sorgte für viel Aufregung bis hin zum zweiten Lauf, die Spannung war greifbar. Dieser begann am späten Nachmittag so wie der erste, nämlich mit dem Startsieg von Ullrich. Wild entschlossen schaffte es der KTM-Pilot, in den ersten Runden dem Druck seiner Verfolger Nagl, Gajser und Pourcel standzuhalten. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Gajser schied in Runde 5 mit technischen Problemen aus, Nagl liess Pourcel passieren und es kam zum ersehnten Kampf Mann gegen Mann. Letztlich entschied ein Quäntchen mehr Glück für Ullrich, als Pourcel in Runde 11 kurzzeitig das Bike ausging und er die entscheidenden Sekunden einbüsste. Auf Rang 3 landete mit gehörigem Abstand Nagl, der damit auch den Tagessieg holte.

Im Ziel war Teamchef Burkhart Sarholz mit den Nerven am Ende, Ullrich-Freundin Vanessa Kneip in Tränen aufgelöst und der Held selbst beinahe sprachlos vor Glück und Stolz.

Ullrich: «Ich konnte die Nerven behalten und meine Starts haben gepasst. Die letzte Runde war die schwerste meines Lebens. Ich habe so hart gearbeitet, das konnte ich mir nicht kaputtmachen. Ich wollte nicht mehr stürzen, habe alles gegeben und die letzte Runde war meine schnellste am ganzen Wochenende, das macht mich stolz. Und etwas sprachlos.»

Riesiger Frust bei Sébastien Pourcel

Der unterlegene Sébastien Pourcel war derart frustriert und enttäuscht, dass sein Kommentar sehr kurz ausfiel: «Durch den ersten Lauf habe ich verloren. Das war es.»

Mehr zu sagen hatte der glückliche Teamchef Burkhart Sarholz.«"Ulle hat es verdient, Sébastien hat den Sieg weggeworfen. Dennis wird uns gut beim Motocross der Nationen vertreten, der Titel ist gut fürs Selbstvertrauen. Ich denke, nach heute hab ich zwei Jahre weniger zu leben, das hat Körner gekostet. Es tut mir leid für Sébastien, er hat ja auch einen Vertrag, wo nur der erste Platz zählt. Wäre Max immer dabei gewesen, wäre es eine andere Saison geworden.»

Der angesprochene Nagl war nach dem zweiten Lauf sehr erschöpft: «Der erste Lauf war okay, aber ich fühle mich nicht gut, wie eine Art Schüttelfrost. Das kam nach dem ersten Lauf. Jetzt muss ich eine Woche regenerieren, damit ich fit bin für die Nations. Ich habe im zweiten Lauf die beiden fahren lassen, damit der Titel fair ausgefahren wird. Beide waren am Limit und die Stimmung war gigantisch. Was die nächste Masters-Saison betrifft, werde ich wohl nicht die komplette Serie fahren.»

Holzgerlingen Lauf 1
Holzgerlingen Lauf 2
Endstand MX Masters

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