Air Gates: Mehr als nur heisse Luft

Von Barbara Proske
Martin Jehart beim Rennen in London 2008

Martin Jehart beim Rennen in London 2008

Von 0 auf 100 in 15 Sekunden.

Sie sind wohl das markanteste Zeichen des spektakulärsten Motorsports der Welt – die Air Gates.

Im Red Bull Air Race spielen die 20m grossen «Pylonen» eine entscheidende Rolle. Sie müssen einerseits empfindlich genug sein um auseinander zu reissen sobald sie von einem Rennflugzeug touchiert werden, andererseits aber auch stabil genug um widrigen Witterungsverhältnissen standzuhalten.

Der erste Prototyp wurde vor 7 Jahren von Martin Jehart und der österreichischen Firma Bellutti Protection Systems, die auf die Fertigung von technischen Materialien und Planen spezialisiert ist, entwickelt.

«Es ist ein permanenter Entwicklungsprozess», erklärt Martin Jehart, «Air Gator» der ersten Stunde. «Die Air Gates, die heute verwendet werden, haben sich seit dem Prototyp von 2002 signifikant weiterentwickelt. Die heutigen Pylonen halten sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 60 km/h stand ohne umgeweht zu werden.»

In der vergangenen Saison wurden vier Hauptverbesserungen im Hinblick auf die Handhabung, Windstabilität und Beständigkeit durchgeführt. Ein wesentliches Feature, an dem das Team während des Winters arbeitete ist das neue Gebläse-System, auch Pylon Ladegerät genannt.
Diese leistungsstarken Gebläse, die neueste Generation an Ladegeräten, sind in der Lage, ein Air Gate in nur 15 Sekunden aufzublasen – das dauerte in 2008 noch 90 Sekunden. Zusätzlich gibt es auch noch eine elektronische Steuereinheit, die kontinuierlich den Druck im Inneren des Air Gates überprüft.

Das System beinhaltet zudem zwei Klappen: eine kontrolliert den Luftstroms während des Aufblasens und schliesst sich im Falles eines so genannten ‚Pylon Hits’ und die zweite, die sich an der Unterseite öffnet, damit die Luft schnell entweichen kann und das Air Gate zusammenfällt. Diese 15 PS starken Ladegeräte sitzen unterhalb des Air Gates und füllen unglaubliche 9m³ Luft pro Sekunde.

Während des Trainings, am Qualifying und Renntag ist Jehart als Air Gator an der Rennstrecke auf Standby. «Im Falle eines Pylon-Hits heisst es schnell eingreifen und das beschädigte Air Gate wieder ‚race ready’ zu machen. Ich bin seit Tag 1 bei allen Rennen an vorderster Front mit dabei, habe x-tausend Durchflüge und mehr als 200 ‚Pylon-Hits’ gesehen.»

Trotzdem kann das Air Gate Urgestein während der Rennen nicht gemütlich sitzen, denn er könnte ja etwas verpassen. «Ich muss stehen, weil es so spannend ist und damit ich auch ja nichts verpasse und alles sehe!»

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