Kawasaki: Neue Elektronik nur für Tom Sykes!

Von Ivo Schützbach
Während sich Neuzugang Jonathan Rea am ersten Tag der Superbike-Tests in Jerez auf die Zeitenjagd konzentrieren konnte, erledigte Kawasaki-Primus Tom Sykes wichtige Basisarbeit an der Elektronik.

Ein Blick auf die Zeitentabelle verrät bei Testfahrten nicht immer die Wahrheit. Wer fuhr mit welchem Reifen, wer ging auf Zeitenjagd und wer mühte sich mit Detailarbeit ab?

Am Montag legte Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea mit 1:41,327 min die Bestzeit vor. Teamkollege Tom Sykes war nach offizieller Zeitmessung 0,073 sec langsamer. Interessant: Die internen Kawasaki-Aufzeichnungen belegen, dass er 1/1000 sec schneller war als Rea. Während der Nordire seine Bestzeit mit einem weichen Reifen fuhr, gelang dies Sykes auf einem harten.

Auch unterschied sich das Testprogramm der beiden grundlegend. Sykes beschäftigte sich den ganzen Montag mit der Einstellung der neuen Elektronik-Software. «Wegen des Kostendeckels mussten wir unser Material ändern», erklärte sein Crew-Chief Marcel Duinker. «Magneti Marelli und Kawasaki haben eine Elektronik entwickelt, die unterhalb dieses Kostendeckels liegt. Nun versuchen wir den Level der neuen Elektronik auf die gleiche Stufe zu bekommen, wo wir letztes Jahr waren. Es sieht so aus, dass wir dieses Ziel erreichen.»

Gegenüber SPEEDWEEK.com holte der Niederländer etwas aus: «Die hauptsächliche Entwicklung der Elektronik findet in der Software statt. Welche Strategien programmiert man wie. Wenn es dir die Hardware erlaubt, lässt sich die Software auf jede transferieren. Wir konnten vieles aus dem letzten Jahr übernehmen, weil uns dies das neue Steuergerät von Magneti Marelli ermöglicht.»

Kawasaki entschied sich, die Entwicklung vorerst in die Hände von Sykes zu legen. «Tom war in diesem Fahrerlager in den letzten drei Jahren der beste Fahrer», ist Duinker überzeugt. «Es ist also nicht abwegig, dass er den ersten Test mit dem neuen Material absolviert.»

Dass er den Montag offiziell nur als Drittschnellster abschloss, dafür hatte Sykes lediglich ein verschmitztes Grinsen übrig. «Wenn du eine Sekunde hinten liegst, fängst du das Überlegen an», weiß Duinker. «Bei 1/10 sec Rückstand, mit der ganzen Arbeit, die wir erledigt haben, bin ich sehr zufrieden.»

Neben der Software arbeitete der Weltmeister von 2013 auch mit neuen Chassis-Teilen. Duinker: «Die letzten drei Jahre hatten wir beim Chassis mehr Freiheiten und haben unser Motorrad entsprechend entwickelt. Jetzt gibt es neue technische Vorschriften. November letztes Jahr bekamen wir die neuen Teile, wegen des schlechten Wetters konnten wir bis Jerez aber nicht alles probieren. In Aragón waren die Bedingungen letzte Woche sehr schlecht. Unglücklicherweise ist das so, wenn man im Winter in Europa testet. Es gäbe wesentliche bessere Orte.»

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