0,05 sec zu langsam: Das macht den Unterschied aus

Von Ivo Schützbach
Supersport-Neuling Lorenzo Baldassarri

Supersport-Neuling Lorenzo Baldassarri

Wie ist es möglich, dass gescheiterte Moto2-Piloten in der Supersport-WM auf Anhieb zu den Besten gehören? Peter Öttl erklärt, dass die Ergebnisse im GP-Sport nicht die ganze Wahrheit beinhalten.

Die Leistungsdichte in der Moto2-WM ist hoch, wie in kaum einer anderen Rennserie. Für den Erfolg der Fahrer spielt besonders das Team eine wichtige Rolle, erklärte Peter Öttl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Der 57-Jährige ist selbst fünffacher GP-Sieger und heute mit Max Biaggi Teilhaber des Moto3-WM-Teams Sterilgarda Husqvarna.

«Wenn in der Moto2-WM die Top-20 innerhalb einer Sekunde liegen, dann machen viele Kleinigkeiten im Team und am Motorrad den Unterschied aus», beschreibt Öttl. «Die starken Teams bringen das über die Saison besser hin. Die weniger starken Teams haben zwar ihre Highlights, aber nicht diese Konstanz, dass sie das Motorrad jeweils auf den Fahrer top abstimmen. Hinzu kommt, dass im Normalfall die besten Fahrer in der Moto2-WM in den besten Teams fahren. Und dennoch ist nur eine Sekunde Unterschied, weil alle die gleichen Reifen und die gleiche Elektronik haben, und sehr viele ein Kalex-Chassis einsetzen. Wenn du pro Runde eine Sekunde auf den Weltmeister verlierst, dann sind das fünf Hundertstelsekunden pro Kurve, wenn es 20 gibt. Das kannst du mit dem Auge nicht sehen. Wenn du 0,05 sec in einer Kurve verlierst, dann bist du nicht so schlecht, aber das macht den Unterschied.»

Diese Schilderungen verdeutlichen, wie gescheiterte Moto2-Piloten wie Jules Cluzel, Sandro Cortese, Randy Krummenacher, Andrea Locatelli, Dominique Aegerter, Steven Odendaal und Philipp Öttl die Supersport-WM mit Spitzenteams in den Top-3 beenden konnten.

Dieses Jahr sehen wir mit Lorenzo Baldassarri (Evan Bros Yamaha), Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) und Stefano Manzi (Dynavolt Triumph) die nächsten drei Moto2-Piloten, welche in die seriennahe mittlere Hubraumkategorie wechselten – und von Öttl allesamt zum Favoritenkreis gezählt werden.

Was allen Moto2-Fahrern den Klassenwechsel erleichtert, sind die Reifen. Peter Öttl erklärt: «Sie kommen vom schwer zu handhabenden Dunlop- auf den sehr gutmütigen Pirelli-Reifen. Der Dunlop ist ein sehr harter Reifen, für den man sehr viel Gefühl braucht und lange Eingewöhnungszeit, um das Optimale herauszuholen. Und dann haben sie auf einmal den freundlichen Pirelli-Reifen, mit dem sie sofort am Limit fahren können, weil sie dieses spüren. Deshalb sind sie oft bereits nach zwei Testtagen absolut konkurrenzfähig.»


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