Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Marcel Schrötter: Jetzt werden alle Angebote geprüft

Von Ivo Schützbach
Marcel Schrötter

Marcel Schrötter

MV-Agusta-Teameigentümer Andrea Quadranti und Marcel Schrötter haben zum Ausdruck gebracht, dass sie sich die Vertragsverlängerung für die Supersport-WM 2024 vorstellen können.

«Was Schrötter betrifft, gibt es von beiden Seiten das Gefühl, dass wir zusammen weitermachen wollen», sagt Andrea Quadranti, der Chef des Teams MV Agusta Reparto Corse. «Ich habe mit jedem Fahrer mindestens zwei Jahre gearbeitet. Mit Marcel macht das besonders Sinn, weil er die Pirelli-Reifen und auch viele Rennstrecken nicht kannte. Sein 100-prozentiges Potenzial werden wir erst nächstes Jahr sehen.»

Mit den Rängen 7 und 4 blieb Schrötter auf der für ihn neuen Strecke in Magny-Cours hinter den Erwartungen, er konnte damit aber seinen dritten WM-Rang festigen und den Vorsprung auf den WM-Vierten Federico Caricasulo (Althea Ducati) auf 55 Punkte ausbauen.

Marcel und Quadranti führen Gespräche über die Fortsetzung der Zusammenarbeit für 2024, der 30-Jährige hört sich aber natürlich auch Vorschläge der anderen Spitzenteams an.

Der Deutsche hat immer betont, dass der Verbleib bei MV Agusta seine erste Wahl ist, wenn er nicht in die Superbike-WM aufsteigen kann, wo sich ihm derzeit keine Möglichkeit bietet.

Bedenklich für Marcel ist, dass MV Agusta vor Magny-Cours vom Weltverband FIM eingebremst und die maximale Drosselklappenöffnung reduziert wurde, was die F3 800 RR weniger konkurrenzfähig macht.

«Für mich ist das eine unangenehme Situation», betonte Schrötter gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich kann mir vorstellen, mit diesem Motorrad besser zu werden, weil ich weiß, dass der Motor stark ist. Und wenn wir mehr Zeit investieren, können wir auch andere Punkte verbessern. Wir reden von Zehntelsekunden – wenn die Regeln so bleiben, dann ist es fraglich, ob ich mit diesem Motorrad um den Titel fahren kann.»

Wie viel Prozent Drosselklappenöffnung den jeweiligen Herstellern erlaubt werden, sind Momentaufnahmen und variiert innerhalb der Saison. Für die Balance-Regel in der Supersport-WM ist die Yamaha R6 der Maßstab, die Leistungsfähigkeit der anderen Bikes orientiert sich an diesem Modell.

«Eine Yamaha wird also nie eingebremst», weiß Schrötter. «Wenn wir mehr Freiheiten bekommen und auf Platz 1 und 2 fahren, dann werden wir wieder eingebremst. Es fahren aber nicht alle Yamaha vorne, das sieht man ja. Es liegt auch am Team, was sie aus dem Material machen. Sie können alle außer Yamaha so hinstellen, wie sie wollen. Das macht die Situation schwierig, denn für mich gibt es nächstes Jahr nur ein Ziel: Den Titel zu gewinnen und dafür vorher die richtige Entscheidung zu treffen.»

«Ich rede offen und ehrlich mit Quadranti, er hat mir seine Vorstellungen gesagt und ich lasse mir das durch den Kopf gehen», hielt Marcel fest. «Andrea und MV wollen gewinnen, sie können für die aktuelle Situation auch nichts. Für mich wäre es das größte Privileg, mit MV Rennen zu gewinnen und um den Titel zu fahren. Aber ich muss auch an meine Karriere denken. Ich muss wissen, wie es weitergehen kann und was am meisten Sinn macht.»

Die von Schrötter beschriebenen Probleme hätte er auch, wenn er zu einem Team von Triumph oder Ducati geht. Alle müssen darauf vertrauen, dass die FIM bezüglich Balance für jeden Hersteller die richtige Einstufung vornimmt.

«Ich hoffe, dass die FIM in den Rennen in Magny-Cours genügend Informationen gesammelt hat und diese mit unseren Prüfstanddaten vergleicht und sich dann für Aragon etwas ändert», so Schrötter. «Dann werde ich mich entscheiden.»

Ergebnis Supersport- WM Magny-Cours, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Valentin Debise (F) Yamaha + 1,991 sec
3. Stefano Manzi (I) Yamaha + 12,441
4. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 15,582
5. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 17,009
6. Lorenzo Dalla Porta (I) Yamaha + 17,401
7. Adrian Huertas (E) Kawasaki + 17,512
8. Yari Montella (I) Ducati + 20,190
9. Jorge Navarro (E) Yamaha + 21,264
10. Federico Caricasulo (I) Ducati + 22,094
11. Johan Gimbert (F) Yamaha + 31,068
12. Simon Jespersen (DK) Yamaha + 34,992
13. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 36,725
14. Can Öncü (TR) Kawasaki + 39,663
15. Andy Verdoia (F) Yamaha + 40,502
16. Ondrej Vostatek (CZ) Triumph + 40,864
17. Andreas Kofler (A) Ducati + 44,827
18. Luke Power (AUS) Kawasaki + 51,802
19. John McPhee (GB) Kawasaki + 52,119
20. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 52,540
21. Álvaro Diaz (E) Yamaha + 54,907
22. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + 58,460
23. Tom Edwards (AUS) Yamaha + > 1 min
24. Yuta Okaya (J) Kawasaki + > 1 min
out Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta
out Max Kofler (A) Ducati
out Raffaele De Rosa (I) Ducati
out Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki
out Federico Fuligni (I) Ducati
Ergebnis Supersport- WM Magny-Cours, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Stefano Manzi (I) Yamaha + 0,587 sec
3. Valentin Debise (F) Yamaha + 4,898
4. Adrian Huertas (E) Kawasaki + 7,701
5. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 9,969
6. Yari Montella (I) Ducati + 12,013
7. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 12,213
8. Federico Caricasulo (I) Ducati + 20,286
9. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta + 24,206
10. Lorenzo Dalla Porta (I) Yamaha + 24,312
11. Andy Verdoia (F) Yamaha + 24,771
12. Johan Gimbert (F) Yamaha + 35,869
13. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki + 36,025
14. Simon Jespersen (DK) Yamaha + 36,215
15. John McPhee (GB) Kawasaki + 42,544
16. Raffaele De Rosa (I) Ducati + 45,041
17. Can Öncü (TR) Kawasaki + 49,455
18. Yuta Okaya (J) Kawasaki + 52,446
19. Adam Norrodin (MAL) Honda + 52,610
20. Andreas Kofler (A) Ducati + 52,914
21. Tom Edwards (AUS) Yamaha + 53,820
22. Ondrej Vostatek (CZ) Triumph + 56,482
23. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + 57,167
24. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 57,352
25. Federico Fuligni (I) Ducati + > 1 min
26. Max Kofler (A) Ducati + > 1 min
27. Álvaro Diaz (E) Yamaha + > 1 min
28. Luke Power (AUS) Kawasaki + > 1 min
out Matthieu Gregorio(F) Yamaha
out Glenn van Straalen (NL) Yamaha
out Jorge Navarro (E) Yamaha
Supersport-WM 2023: Stand nach 18 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 358
2. Stefano Manzi (I) Yamaha 298
3. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 236
4. Federico Caricasulo (I) Ducati 181
5. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 136
6. Valentin Debise (F) Yamaha 134
7. Niki Tuuli (FIN) Triumph 131
8. Adrian Huertas (E) Kawasaki 111
9. Yari Montella (I) Ducati 105
10. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 103
11. Jorge Navarro (E) Yamaha 101
12. Raffaele De Rosa (I) Ducati 95
13. Nicolas Spinelli (I) Yamaha 66
14. Can Öncü (TR) Kawasaki 65
15. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki 50
16. John McPhee (GB) Kawasaki 47
17. Tarran Mackenzie (GB) Honda 40
18. Lucas Mahias (F) Kawasaki 37
19. Oliver Bayliss (AUS) Ducati 26
20. Simone Corsi (I) Yamaha 23
21. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha 22
22. Andy Verdoia (F) Yamaha 21
23. Adam Norrodin (MAL) Honda 20
24. Lorenzo Dalla Porta (I) Yamaha 16
25. Tom Edwards (AUS) Yamaha 15
26. Filippo Fuligni (I) Yamaha 10
27. Federico Fuligni (I) Ducati 10
28. Thomas Gradinger (A) Yamaha 10
29. Andrea Mantovani (I) Yamaha 9
30. Johan Gimbert (F) Yamaha 9
31. Simon Jespersen (DK) Yamaha 6
32. Harry Truelove (GB) Triumph 5
33. Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha 4
34. Luca Ottaviani (I) MV Agusta 4
35. Max Kofler (A) Ducati 4
36. Álvaro Diaz (E) Yamaha 3
37. Andreas Kofler (A) Ducati 3
38. Marco Bussolotti (I) Yamaha 2
39. Adrian Fernandez (E) Yamaha 1
40. Rhys Irwin (GB) Suzuki 1
41. Stefano Valtulini (I) Kawasaki 1
42. Luke Power (AUS) Yamaha 1

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