Einmal infiziert, immer infiziert: Ina Fabry
Erst 26, aber schon Intimkennerin des Motorsports: Ina Fabry
Ina Fabry war bis zur Mitte des abgelaufenen Jahrzehntes eine der wenigen weiblichen Hoffnungen im deutschen Motorsport. Sie fuhr in ihrer aktiven Laufbahn die ADAC-Kart-Meisterschaft, Formel BMW-Junior Cup, Formel ADAC, gewann die Austria-Formel Masters und schaffte es immerhin bis in die Formel 3.
Doch wie so oft, beendete ein zu kleiner Geldbeutel eine Rennkarriere. Schwer zu greifen, doch die heute 26-jährige steckte den Kopf damals nicht in den Sand: «Am Anfang war es erst mal sehr schwer, als sich abzeichnete, dass meine aktive Zeit als Fahrer vorbei war. Da ich jedoch dem Motorsport nicht den Rücken kehren konnte und wollte, immerhin ist das mein Sport seit meinem achten Lebensjahr, versuchte ich mein Glück über die organisatorische Schiene.»
Die lernte sie von der Pike auf. Zahlreiche Einsätze als verantwortliche Rennsekretärin waren ebenso dabei wie als Pilotin des Safety- und Leading-Car bei internationalen Motorsportveranstaltungen. Sie war tätig bis hin zur FIA GT oder der DTM, wo ihr Heimatclub, der MSC Weingarten, für das Herbstrennen zuständig ist, das bis zum letzten Jahr das Saisonfinale war.
Neuer Lebensmittelpunkt war aber das Studium der Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt Sportmanagement. Dabei absolvierte sie unter anderem Praktika im In- und Ausland, die sie bis hin nach China führten, dazu war Fabry zwei Jahre lang Werksstudentin bei Porsche Motorsport. Überhaupt stand die gesamte Studienzeit im Zeichen des Motorsports: Thema der Abschlussarbeit beim Bachelor war «Frauen im Motosport», die des Masters-Studiums beschäftigte sich mit der Nachwuchsförderung. Das Masters Studium hat sie nun mit der Abschlussnote 1,8 beendet.
Ihre berufliche Zukunft sieht sie weiter im Motorsport, wenn auch hinter den Kulissen. «Ich möchte im Motorsport Fuß fassen und dort arbeiten» sagt die kleine Badenerin, wie im Motorsport üblich, auf selbstständiger Basis «damit ich einfach für mehrere Events und Organisationen arbeiten kann. Ich hoffe, dass ich so oft wie möglich auf den verschiedenen Rennstrecken der Welt anzutreffen bin und mir einen guten Namen in der Motorsport-Szene erarbeiten kann»
Ein Anfang ist gemacht, 2010 wird sie bei Vitaphone-Racing in der GT1-WM tätig sein. Nicht genug für die vom Motorsport-Bazillus scheinbar unheilbar infizierte Ina Fabry: «Selbstständige arbeiten selbst und das ständig. Bei den ADAC Masters Weekends sowie den 24h-Rennen am Ring und von Le Mans hätte ich jedenfalls noch frei…»